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RPR1.Live-Blog: Hochwasserkatastrophe in RLP

Die schwere Flutkatastrophe im Norden und Westen von Rheinland-Pfalz hat das Land in eine Schockstarre versetzt. Im RPR1.Live-Blog informieren wir euch über den aktuellen Stand und bündeln wichtige Hinweise für die Bevölkerung.

Aktuelle Geschehnisse im Live-Blog

Die Wassermassen gehen allmählich im Land zurück. Nur nach und nach wird so das Ausmaß der unvorstellbaren Zerstörung deutlich. Im untenstehenden Live-Blog informieren wir euch zu den aktuellen Geschehnissen rund um die Hochwasserkatastrophe in RLP.

Freitag, 06.08.:

14:30 Uhr:

Der Wiederaufbau des Teiles der Eifelstrecke zwischen Trier-Ehrang und Euskirchen wird deutlich länger als 2021 dauern. Das Hochwasser Mitte Juli hat die Strecke laut Deutsche Bahn komplett zerstört. Konkrete Prognosen könnten erst getroffen werden, wenn die Strecke weiter begutachtet wurde. Wie die Bahn mitteilte, sollen 80 Prozent der beschädigten Strecken bis Ende 2021 wiederhergestellt werden, die Eifelstrecke gehöre jedoch nicht dazu. 

11:28 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Landrat des von der Flutkatastrophe besonders betroffenen Landkreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU), eingeleitet. Es gehe um den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen am Abend des Hochwassers vom 14. Juli, teilte die Behörde am Freitag mit. Der Anfangsverdacht richte sich gegen den Landrat, weil dieser laut Gesetzeslage "möglicherweise die Einsatzleitung und alleinige Entscheidungsgewalt hatte". Es hätten sich "zureichende tatsächliche Anhaltspunkte" dafür ergeben, dass am 14. Juli ab etwa 20.30 Uhr Gefahrenwarnungen und möglicherweise auch Evakuierungen geboten gewesen wären.

06:28 Uhr: 

Autobahn 61 nach Flutschäden wieder voll befahrbar: Der Streckenabschnitt auf der A 61 zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und dem Autobahndreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler ist wieder ohne Einschränkungen befahrbar. Die beiden Fahrstreifen mussten wegen Schäden bei der Flutkatastrophe vom 14. Juli verengt werden. Nun ist die Strecke wieder zweispurig befahrbar.

05:02 Uhr: 

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und ihr sächsischer Kollege Michael Kretschmer (CDU) plädieren für eine schnelle Sondersitzungen von Bundestag und Bundesrat zur geplanten Wiederaufbauhilfe für die Hochwasserregionen. Dreyer sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Der Deutsche Bundestag sollte noch im August zu einer Sondersitzung zusammentreten und sich mit den Wiederaufbauhilfen für die von der Hochwasserkatastrophe getroffenen Regionen befassen." Das Desaster habe ein nationales Ausmaß.

Donnerstag, 05.08.:

17:16 Uhr:

Krisentab im Ahrtal weist Kritik zurück - Der Leiter des Krisenstabs für das
Katastrophengebiet im Ahrtal, Thomas Linnertz, hat die Organisatoren des Einsatzes gegen Kritik verteidigt. "Wir haben seit Einsatzbeginn grob geschätzt etwa 20 000 Helfer aus dem ganzen Bundesgebiet hier gehabt", sagte Linnertz am Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Und "eine Unmenge von Material, Versorgungsgütern und Gerätschaften" sei
"möglichst bedarfsgerecht und zielorientiert" in die Flutregion gebracht worden. Rotkreuzhelfer versorgen die Betroffenen der Sturzflut mit bis zu 10.000 warmen Mahlzeiten am Tag. Ungebrochen ist die Hilfsbereitschaft aus ganz Deutschland und darüber hinaus.

12:03 Uhr: 

Wichtiger als das Geld sei das Gefühl für die große Unterstützung, sagt Winzer Peter Kriechel zur Hilfsaktion "Flutwein" für Weingüter und Restaurants im Katastrophengebiet an der Ahr. Bis Donnerstag wurden mehr als 2,5 Millionen Euro gesammelt. Die Kampagne ist eine Initiative des Ahrwein-Vereins mit örtlichen Gastronomen. Die Spender können als ein Dankeschön von der Flutkatastrophe gezeichneten Wein bekommen. "Die Winzerinnen und Winzer haben die Weinflaschen so gelassen, wie sie gefunden wurden - originalverschlammt", erklärte der Verein Ahrwein. Jede einzelne Flasche sei somit ein Unikat und limitiert. "Das gibt Mut für den Wiederaufbau", sagte Kriechel am Donnerstag.

07:15 Uhr:

Drei Wochen nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal, wollen die Hilfskräfte ihr Basislager auf dem Nürburgring aufgeben. Derzeit werde laut Leiter des Krisenstabs, die Räumung der Flächen vorbereitet. Dies bedeute nicht, dass Einsatzkräfte aus dem Gebiet abgezogen werden, sie würden auf verschiedene Standorte verteilt. Im Einsatz sind weiterhin mehr als 4.000 Helfer*innen. 

06:23 Uhr: 

Restauratoren haben mit der Säuberung von archäologischen Objekten aus dem überfluteten Stadtmuseum in Ahrweiler begonnen. Es geht um mehrere Hundert Sammlungsstücke. Kistenweise sind die Exponate ins Römisch-Germanische Zentralmuseum nach Mainz gebracht worden. Dort prüfen Experten, welche Stücke zu retten sind. Bei den vollständig durchnässten und mit Schlick überzogenen Holzobjekten bestehe die Gefahr von Schimmelbildung und Rissen, so Koordinatorin Nowak-Lipps. Ziel sei es, ein Großteil der Sammlung, darunter auch römische Keramik- und Glasobjekte dauerhaft zu erhalten. 

05:14 Uhr: 

Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Klöckner hat nach der Flutkatastrophe im Ahrtal die Einsetzung eines Sonderbeauftragten gefordert. Jemand müsse beim Krisenmanagement den Hut aufhaben. Die Koordination der vielen privaten Helfer*innen und der professionellen Kräften von THW,  Feuerwehr und Bundeswehr funktioniere rund drei Wochen nach der Katastrophe immer noch nicht gut. Als Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau schlug Klöckner den ehemaligen Bundesinnen- und Verteidigungsminister Thomas de Maiziere vor. 

Mittwoch, 04.08.:

14:15 Uhr:

Rund drei Wochen nach der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz hat sich die Zahl der Toten auf 141 erhöht. Davon sind 115 Menschen bereits identifiziert worden, sagte ein Sprecher der Polizei Koblenz am Mittwoch in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 17 Menschen würden weiterhin vermisst.

09:58 Uhr: 

Bund und Land antworten auf Brief aus dem Ahrtal: Nach einem Offenen Brief der Verbandsgemeinde
Altenahr an die Bundes- und Landesregierung haben beide ihre Hilfszusagen für das Katastrophengebiet bekräftigt. "Ich bin überzeugt, die Länder müssen diese Sache in die Hand nehmen und sich dabei auf die Unterstützung des Bundes verlassen können", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch im WDR . "Wir sorgen dafür, dass das Geld bereitsteht." Viele Forderungen des Offenen Briefs vom 31. Juli seien bereits umgesetzt oder auf dem Wege der Umsetzung, antwortete der Chef der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Fabian Kirsch. 

06:02 Uhr:

Dachdecker aus ganz Deutschland wollen sich an diesem Mittwoch (08.00 Uhr) im Ahrtal treffen, um den Flutopfern zu helfen. Es werde mit weit über 80 Betrieben gerechnet, sagte Initiator Bernd Krinninger, Inhaber von Heimbach Bedachungen in Lahnstein (Rhein-Lahn-Kreis). Mehrere Hundert Handwerker seien an diesem Tag möglicherweise im Ahrtal unterwegs. Die Dachdecker transportierten eigenes und gespendetes Material in den von der Flut vor drei Wochen verwüsteten Landkreis Ahrweiler. 

05:13 Uhr: 

Die Hochwasserkatastrophe hat auch in zahlreichen Gebäuden des katholischen Bistums Trier große Schäden angerichtet. Stark geschädigt seien unter anderem in Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Pfarrei St. Pius Kirche, Pfarrheim, Pfarrhaus und Kita sowie in St. Laurentius Kirche, Pfarrhaus und Pfarrbücherei, sagte die Sprecherin des Bistums Trier, Judith Rupp. Die Kirche der Gemeinde St. Marien und St. Willibrord sei auch betroffen, müsse aber noch von Experten begutachtet werden.

Dienstag, 03.08.:

16:59 Uhr:

Die Staatsanwaltschaft Koblenz prüft, ob sie nach der Flutkatastrophe vom 14. Juli ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung einleitet. Im Anschluss an die Mitteilung zur Prüfung eines Ermittlungsverfahrens wegen möglicherweise verspäteter Warnungen und Evakuierungen seien "wertvolle Hinweise zum Ablauf und zur Bewertung der Ereignisse" eingegangen. Das teilte die Justizbehörde am Dienstag mit. 

07:45 Uhr:

Der Rhein-Sieg-Kreis hat nach dem Hochwasser die Katastrophenlage wieder aufgehoben. Die kommunale Infrastruktur sei weitgehend wiederhergestellt, teilte Landrat Sebastian Schuster mit. Auch das Straßen- und Wegenetz seit soweit instandgesetzt, dass alle Ortschaften wieder erreichbar seien. Die Stadtverwaltung in Rheinbach und die Gemeindeverwaltung in Swisttal stünden den Menschen wieder zur Verfügung. Bis alle Schäden beseitigt seien, werde es aber noch lange dauern, so Schuster. 

07:04 Uhr:

Der Wiederaufbau der Gasversorgung im Katastrophengebiet des Ahrtals macht Fortschritte. Im Bad Neuenahrer Stadtteil Lohrsdorf hat Energieversorger EVM die Schäden behoben.  Ab Donnerstag sollen die Menschen wieder mit Gas versorgt werden. Anwohner*innen werden gebeten zuhause zu sein, damit EVM-Monteur*innen die Netzanaschlüsse in den einzelnen Gebäuden öffnen können.  

06:12 Uhr:

Bislang wurden mehr als 15 Millionen Euro aus der Soforthilfe des Landes an Bewohner*innen der Region ausbezahlt. Rund 7.500 Anträge wurden bewilligt. 1600 Anträge seien mehrfach eingereicht worden. Eine dreistellige Zahl von Anträgen werde noch bearbeitet, da bei ihnen noch Fragen zu klären seien wie etwa Zahlendreher in Kontoverbindungen oder unklare Adressangaben.

Montag, 02.08.:

15:08 Uhr:

Besonderer Schwerpunkt bei den Arbeiten im Hochwassergebiet ist derzeit die Entsorgung von Öl. Mit Öl verseuchtes Wasser werde aus Kellern gepumpt und von speziell dafür ausgebildeten Feuerwehrkräften in Behältern gesichert, teilte Einsatzleiter Heinz Wolschendorf am Montag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit. An der im Notbetrieb arbeitenden Kläranlage in Sinzig werde zudem ein Spezialgerät eingesetzt, mit dem Öl von Wasser getrennt werden könne.

14:38 Uhr: 

Die Zahl der Menschen, die in der Flutkatastrophe im Ahrtal ihr Leben verloren haben, ist am Montag auf 138 gestiegen. Weiterhin vermisst werden 26 Bewohner, wie Florian Stadtfeld vom Polizeipräsidium Koblenz mitteilte. Bis zum Wochenende waren 135 Menschen tot geborgen worden. Identifiziert seien bislang 106 Menschen, sagte Thomas Linnertz vom Polizeipräsidium Koblenz. Keine Angaben macht die Polizei bislang zur Frage, wie viele Menschen in den einzelnen Orten ums Leben kamen.

14:00 Uhr: 

Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilte, prüft sie momentan die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Grund für die Ermittlungen ist die Möglichkeit der verspäteten oder unterlassenen Warnung zur Evakuierung der Bevölkerung. Die Prüfung der Vorkommnisse, bei denen unter anderen zwölf Personen in einer Betreuungseinrichtung in Sinzig verstorben sind, wird noch einige Tage in Anspruch nehmen, um eine fundierte Tatsachengrundlage zu schaffen. 

Sonntag, 01.08.:

15:17 Uhr: 

Die psychologische Betreuung der Hochwasseropfer in Rheinland-Pfalz nimmt nach Angaben des Krisenstabes an Bedeutung zu. Derzeit seien 104 Kräfte der psychosozialen Notfallversorgung im Einsatzgebiet, die für die Bevölkerung ansprechbar sind, teilte der Krisenstab am Sonntag mit. 

09:39 Uhr:

Das Ausmaß der Belastung der Ahr sei laut Experten noch unklar. Seit der Hochwasserkatastrophe fließt anfallendes Abwasser ungereinigt und ungeklärt in die Ahr. Denn alle Kläranlagen im Ahrtal seien von den Überschwemmungen betroffen und beschädigt worden, teilte ein Sprecher der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in Koblenz mit. Fachleute klärten derzeit mit den Abwasserwerken, ob und wie Anlagen wieder in Betrieb genommen werden könnten. Man strebe zunächst an, zumindest eine mechanische Grundreinigung zu erreichen. "Der Fokus vor Ort liegt im Moment auf dem Seuchenschutz", sagte der Sprecher. So müsse zum Beispiel gewährleistet werden, dass "eine Vorflut" bis in die Ahr besteht. Konkret heißt das, dass die Abwässer inklusive Fäkalien aus den Ortschaften geleitet werden müssen. Solange die Abwassersysteme nicht wieder wenigstens provisorisch repariert seien, werde Abwasser weiter ungeklärt in die Ahr fließen.

Samstag, 31.07.:

15:02 Uhr:

Die Polizei hat Einzelheiten zur Zahl der Toten bei der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz präzisiert. Bei den 135 Toten, von denen am Freitag die Rede gewesen sei, handele es sich um 134 Opfer aus dem Ahrtal und einen Menschen aus Trier, erklärte Polizeirat Florian Stadtfeld bei der täglichen Pressekonferenz des Krisenstabs. Aktuell seien rund 5100 hauptamtliche Helfer in dem Katastrophengebiet eingesetzt. Der Schwerpunkt der Arbeit liege weiter auf der Versorgung der Bevölkerung, dem Reinigen der Straßen und dem Beseitigen von Schäden.

13:47 Uhr:

Die Hilsbereitschaft im Ahrtal ist auch nach zweieinhalb Wochen ungebrochen. Am Wochenende machten sich wieder zahlreiche freiwillige Helfer auf den Weg, um die Menschen dort zu unterstützen. Anders als vor einer Woche kam es jedoch laut Polizei zu keinen größeren Verkehrsstörungen. Das Angebot, Shuttle-Busse zu benutzen, werde von den freiwilligen Helfern wie schon in den Tagen zuvor sehr gut genutzt, teilte die Polizei mit. 

Freitag, 30.07.:

15:43 Uhr:

Insgesamt 5,6 Millionen Euro an Soforthilfe wurden bislang an die Bürger*innen aus dem stark betroffenen Landkreis Ahrweiler ausbezahlt, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. Die Soforthilfen von bis zu 3500 Euro pro Haushalt soll Betroffenen ohne umfangreiche Prüfung gewährt werden. Insgesamt ist dafür ein Topf von zunächst 30 Millionen Euro vorgesehen, dazu kommen 60 Millionen Soforthilfe für die Kommunen und ein weiterer Topf für Unternehmen mit 25 bis 30 Millionen Euro. Der Bund beteiligt sich mit 50 Prozent an der Soforthilfe.

07:02 Uhr:

Die von anderen Tourismusregionen befürchtete Stornowelle von Urlaubern ist bislang ausgeblieben. "Flächendeckende Stornierungen in ganz Rheinland-Pfalz sind nicht zu verzeichnen", teilte die Marketinggesellschaft Rheinland-Pfalz Tourismus (RPT) mit. Es habe bei Gästen vereinzelt Verunsicherung rund um das Ausmaß der Flutkatastrophe gegeben. So seien auch Einschränkungen für den Urlaub vor Ort oder bei der Anreise für nicht betroffene Regionen befürchtet worden. "Diese anfänglichen Befürchtungen, ganz Rheinland-Pfalz sei von den Überflutungen betroffen, konnten mittlerweile ausgeräumt werden", sagte die stellvertretende RPT-Geschäftsführerin Anja Wendling. "Außer in das Ahrtal können Gäste in alle anderen Regionen problemlos und sicher reisen."

05:13 Uhr:

Der Krisenstab sieht eine Gefährdung der Bevölkerung durch die Umweltverschmutzung. Es gehe dabei um die Verunreinigung von Wasser und Schlämmen durch Kraftstoffe, Fäkalien und Chemikalien. Wie der Leiter des Krisenstabes, Thomas Linnertz sagte, müssen sich die Menschen weiterhin sehr vorsichtig verhalten im Umgang mit Schlämmen und anderen Dingen. "Es sind natürlich auch Stoffe aus irgendwelchen Lagern ausgelaufen." Als Beispiel nannte er Pflanzenschutzmittel.

Donnerstag, 29.07.:

16:34 Uhr: 

Die Querdenker, die sich in der Alosius-Grundschule niedergelassen haben, haben der Räumungsauffoderung Folge geleistet und das Gebäude verlassen. Dies teilte das Polizeipräsidium Koblenz mit. "Unter dem Deckmantel der Hilfsbereitschaft wurde hier verschwörerisches Gedankengut verbreitet und die Maßnahmen der Hilfs-/Rettungsdienste und der Polizei diskreditiert. Dies erhöhte die Ängste und Sorgen in der ohnehin stark betroffenen Bevölkerung", so Polizeivizepräsident Jürgen Süs.

15:30 Uhr: 

Es sind erneut Fake News im Umlauf: Auf Social Media ist die Rede von angeblichen 600 Kinderleichen. Dabei handelt es sich um eine Falschmeldung, die unreflektiert weiter verbreitet wird. Dies teilte Polizeisprecher Florian Stadtfeld mit und bittet alle Bürger*innen auf seriöse Berichterstattung zu vertrauen.

13:15 Uhr: 

Ab jetzt können auch Unternehmen in RLP Soforthilfe beantragen. Die Kreisverwaltungen nehmen nun Anträge von Unternehmen entgegen, die von der Hochwasserkatastrophe betroffen sind. 5.000 Euro Soforthilfe stehen jeder Firma zur Verfügung, dies bestätigte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP).

10:45 Uhr:

Die Versorgung der Menschen im Katastrophengebiet des Ahrtals bessert sich von Tag zu Tag. Dennoch sind immer noch 1700 Menschen ohne Strom. Nach Angaben von Versorger Westnetz waren ursprünglich 200.000 betroffen. Auch die Trinkwasserversorgung macht Fortschritte.

10:13 Uhr: 

Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal kann der Unterricht für viele Schüler*innen nach den Sommerferien nicht planmäßig starten. Nach Angaben der ADD sind 14 Schulen vom Fluten zum Teil schwer beschädigt worden. Betroffen sind nach Angaben von ADD-Abteilungsleiter Leibold alle Schularten: u. a. fünf Grundschulen, vier Realschulen plus und zwei Gymnasien. In den Gebäuden sei Unterricht direkt nach den Sommerferien noch nicht möglich, sagte Leibold der Rhein-Zeitung. Für 7000 Schüler*innen müsse jetzt eine vorübergehende Bleibe gesucht werden. Nicht betroffene Schulen aus dem Umfeld hätten bereits freie Räume für Gastklassen angeboten.

09:04 Uhr:

Die Stadt Trier warnt vor möglichen Betrüger*innen, die sich die Notlage der Flutopfer in Ehrang zunutze machen. So seien mehrere Meldungen von Unbekannten eingegangen, die im Stadtteil Ehrang unterwegs seien - angeblich, um Betroffenen beim Ausfüllen von Formularen zur Soforthilfe-Beantragung zu helfen. Die Unbekannten seien aber keine Mitarbeitenden der Stadt, heißt es - es könne sich dabei um eine Masche zum Ausspionieren von Kontodaten handeln.

08:23 Uhr: 

Das Fahrerlager des Nürburgrings bleibt bis zum 15. August Basislager der Einsatzkräfte. Deshalb ist jetzt auch der Oldtimer-Grand-Prix auf der Rennstrecke abgesagt worden.

07:56 Uhr:

Die Situation in den Flutgebieten sei laut Ärzteverband "nach wie vor erschreckend". Kritisiert wird vor allem die medizinische Grundversorgung, zudem herrsche in den betroffenen Regionen Seuchengefahr, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

05:27 Uhr:

Historische Daten in Gefahrenkarten einbeziehen: Zur besseren Abschätzung von Hochwassergefahren sollten nach Ansicht von Katastrophenforschern historische Daten in Gefahrenkarten aufgenommen werden. So habe es im Ahrtal in der Vergangenheit bereits "zwei besonders bedeutende Hochwasserereignisse" gegeben - 1804 und 1910, teilten Forscher am Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (Cedim) des Karlsruher Instituts für Technologie mit. Die beiden historischen Ereignisse würden jedoch bei der Gefährdungsabschätzung bisher nicht berücksichtigt.

Mittwoch, 28.07.:

15:01 Uhr: 

Der Einsatz Tausender Helfer im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz hat nach Angaben des Krisenstabs in mehreren Gemeinden zu spürbaren Fortschritten geführt. "Es gibt Gemeinden, die stufenweise und schrittweise übergehen in ein normales Leben", sagte Einsatzleiter Heinz Wolschendorf am Mittwoch in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Andere Gemeinden seien noch nicht so weit.

14:51 Uhr:

Die Zahl der Toten nach der Flutkatastrophe in RLP ist am Mittwoch auf 134 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden seien zwei weitere Menschen tot geborgen worden, sagte Florian Stadtfeld vom Polizeipräsidium Koblenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 76 Tote konnten bisher identifiziert werden. Nach wie vor werden 73 Menschen vermisst. 

10:05 Uhr:

Der Neubau zerstörter Erdgasleitungen im Ahrtal wird voraussichtlich Monate dauern. Die Energieversorgung Mittelrhein hat bislang die Gasleitungen in einigen Gebieten wiederhergestellt. In den besonders schwer betroffenen Regionen des Ahrtals dürfte dies aber noch mehrere Monate dauern. In Bad Neuenahr-Ahrweiler sei das Erdgasnetz teilweise völlig zerstört, "so dass hier das Netz zum größten Teil komplett neu errichtet werden muss", teilte der Versorger am Mittwoch in Koblenz mit. 

09:45 Uhr:

Für Kinder und Jugendliche aus den Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz haben fünf Jugendorganisationen ein Tagescamp in der Eifel organisiert. Das Angebot richtet sich an Kinder von etwa 8 bis 16 Jahren. Bei Bedarf könne auch Übernachtungen in dem Camp am Laacher See angeboten werden. Ansonsten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Shuttle-Bussen abgeholt und zurückgebracht werden. Organisatoren sind die DGB-Jugend, die Jugend des
Arbeiter-Samariter-Bunds, die Naturfreundejugend, das Jugendwerk der Arbeiterwohlfahrt und die Sozialistische Jugend Deutschlands/Die Falken.

09:23 Uhr:

Landrat Dr. Jürgen Pföhler ruft am Mittwoch, den 28. Juli, um 19.50 Uhr zu einem 10-minütigen Schweigemoment im gesamten Kreis Ahrweiler auf. Alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises Ahrweiler werden gebeten, innezuhalten und gemeinsam den Opfern der Flutkatastrophe zu gedenken. Die Kirchen wurden gebeten, den Gedenkmoment mit einem Läuten der Kirchenglocken zu begleiten.

07:33 Uhr:

Versicherungen verzeichnen nach dem Hochwasser in RLP und NRW ein deutlich höheres Interesse an Elementarschadenversicherungen. Das Tiefdruckgebiet „Bernd“ habe die Nachfrage nach solchen Policen, die Schäden bei Naturereignissen wie Hochwasser und Überschwemmungen abdecken, bei Vertriebspartnern spürbar steigen lassen, berichtete etwa die Ergo-Versicherung in Düsseldorf. Die Debeka aus Koblenz erklärte, die Zahl der Anfragen und Anträge zur Absicherung der weiteren Naturgefahren sei seit der Flut deutlich gewachsen. „Bestehende Verträge werden entsprechend erweitert.“

05:12 Uhr:

Auch fast zwei Wochen nach der Flutkatastrophe sind die Friedhöfe im Ahrtal teilweise noch immer zerstört. Es sei dort schwierig, Tote beizusetzen, erklärte der Bestatterverband Rheinland-Pfalz. Aktuell stehe oftmals noch nicht fest, wo Verstorbene überhaupt beigesetzt werden könnten. "Da muss natürlich auf die Angehörigen Rücksicht genommen werden. Es macht ja keinen Sinn, die gestorbenen Menschen in weit entfernten Orten beizusetzen", teilte Christian Jäger, der als Geschäftsführer die beiden Bestatterverbände Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen vertritt, mit. 

Dienstag, 27.07.:

22:04 Uhr:

Die Zahl der Toten der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist auf 133 gestiegen. Das teilte die ADD am Abend mit. Weiterhin vermisst würden 73 Menschen.

18:03 Uhr: Der Kreis Ahrweiler warnt im Zusammenhang mit Hochwasser-Soforthilfen vor Betrüger*innen. Es gebe Verdachtsfälle, dass unseriöse Helfer*innen vom Hochwasser betroffene Menschen angeblich beim Ausfüllen der Anträge unterstützen wollen, teilte die Kreisverwaltung am Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit. Die Betrüger*innen würden dann ihre eigenen Bankdaten angeben, um das Geld abzugreifen. Wie viele Verdachtsfälle es gab, teilte der Kreis nicht mit.

12:10 Uhr: 

Olympiasiegerin Ricarda Funk widmet die Goldmedaille den Flutopfern. Das erste deutsche Olympiagold in Tokio war für die Kanutin Ricarda Funk, nach ihrem Sieg im 25-Meter-Parcour, gleich doppelt emotional: Die 29-Jährige aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, widmet den Sieg den Opfern der Flutkatastrophe.

07:13 Uhr:

Laut einer Schätzung hat die Flutkatastrophe im Ahrtal bei den dortigen Unternehmen Sachschäden von mehr als einer halben Milliarde Euro angerichtet. Ein großer Anteil der geschätzten Schadenssumme von etwa 560 Millionen Euro entfalle auf Gebäude, aber auch Maschinen, Werkzeug und zerstörte Ware seien bei der Schätzung berücksichtigt, teilten die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Handwerkskammer (HwK) Koblenz mit. 

05:52 Uhr:

Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal werden viele Tiere ins Tierheim gebracht. Viele Tierbesitzer*innen wenden sich an das Tierheim und den Tierschutzverein Kreis Ahrweiler, um ihre Tiere vorübergehend in Pflege zu geben. Sie möchten ihre Tiere in Sicherheit wissen, solange sich ihre Wohnsituation derzeit öfter wechselt. Unter den abgegebenen Tieren sind aber auch Fundtiere, die von Helfern oder Nachbarn entdeckt würden, sagte die Leiterin des zuständigen Tierheims in Remagen im Kreis Ahrweiler, Madeleine von Falkenburg. Neben Katzen und Hunden seien auch Schildkröten, Reptilien und Koi darunter.

Montag, 26.07.:

17:32 Uhr:

Der Individualverkehr in den Bereichen Dernau, Rech und Bad Neuenahr-Ahrweiler bleibt bis zum 30. Juli 2021  weiterhin untersagt – Anwohner*innen und offizielle Einsatzkräfte sind ausgenommen, teilte die ADD mit. In der Zeit von 10.00 bis 18.00 Uhr dürfen nur Berechtigte in diese Orte mit einem Fahrzeug einfahren. Berechtigt sind Anwohner*innen, Einsatzkräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verwaltungsbehörden und der Müllabfuhr. Als Einsatzkräfte gelten auch Mitarbeiter*innen von Unternehmen, die Aufgaben zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der kritischen Infrastruktur und der unverzichtbaren Versorgung der Bevölkerung (z.B. Wasser, Strom, Lebensmittel und Medikamente) wahrnehmen. Als Maßnahme der Müllabfuhr gilt auch die Leerung und Wartung von chemischen Toiletten und Duschkabinen. 

16:47 Uhr:

Der Krisenstab in Ahrweiler hat erste Erfolge gemeldet. Am Sonntag sei die doppelte Menge an Müll aus der Krisenregion um Bad Neuenahr-Ahrweiler gebracht worden, nachdem der private Verkehr eingeschränkt worden sei, sagte die Leiterin des Stabs, Begoña Hermann, am Montag. Zudem stehe jetzt ein Brückenkonzept, das nach und nach umgesetzt werde. Es sehe zunächst vor, die bisherigen drei Notbrücken in Rech, Liers und Insul durch provisorische Brücken zu ersetzen. Und: Die Post werde in weiten Teilen wieder zugestellt.

15:23 Uhr: 

Die Zahl der Vermissten im Ahrtal hat sich von 149 auf 74 Fälle praktisch halbiert. Gelungen sei dies nach Untersuchungen der Polizei teils in Zusammenarbeit mit Kollegen in anderen Bundesländern und in Nachbarstaaten, teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit.

14:40 Uhr:

Nach Ansicht von Bundesinnenminister Horst Seehofer sollte der Bund nicht die Verantwortung für den Katastrophenschutz an sich ziehen. Nach der verheerenden Unwetterkatastrophe in Westdeutschland soll die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen beim Katastrophenschutz besser werden. Die im Katastrophenfall notwendigen Entscheidungen müssten weiter vor Ort getroffen werden, ein Eingreifen in die Kompetenzen von Ländern und Kommunen wäre der falsche Weg, sagte der CSU-Politiker am Montag im Bundestag vor einer Sondersitzung des
Innenausschusses. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) solle lediglich eine stärkere koordinierende Rolle übernehmen, betonte der Minister. "Das BBK wird künftig ein Kompetenzzentrum", darauf habe sich die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern bereits vor den Überflutungen im Westen Deutschlands geeinigt.

13:10 Uhr:

Das Polizeipräsidium Koblenz warnt aktuell vor Betrüger*innen, die sich in den Katastrophengebieten als Antragshelfer*innen ausgeben. Unter dem Vorwand der unbürokratischen Hilfe bei den Soforthilfen würden bei den Soforthilfe-Anträgen unterstützen und fragten nach personenbezogene Daten, darunter auch Kontodaten der Betroffenen vor Ort. Nach Auskunft der Kreisverwaltung Ahrweiler sind jedoch keine Beauftragen unterwegs, um derartige Hilfe bei der Antragsstellung zu leisten. Die Polizei rät, sich im Zweifel einen Dienstausweis zeigen zu lassen oder die Polizei zu informieren.

11:39 Uhr: 

Mehr als 3000 Haushalte im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz haben bislang einen Antrag auf Soforthilfe des Landes gestellt. "Wir gehen davon aus, dass in der Mitte dieser Woche erste Auszahlungen erfolgen können", sagte ein Sprecher des Statistischen Landesamts in Bad Ems, das die Abwicklung der Anträge für den am schwersten betroffenen Landkreis Ahrweiler übernommen hat.

10:55 Uhr:

Das technische Hilfswerk berichtet von Übergriffen gegen ehrenamtliche Helfer*innen in den Hochwassergebieten. Die Einsatzkräfte des THW seien beleidigt, mit Unrat beworfen und fotografiert worden sein. 
"Das sind Vorfälle, die ich in meiner Zeit beim Technischen Hilfswerk in 20 Jahren noch nicht erlebt habe", stellt die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, fest. Zugespitzt habe sich die Lage am Samstagnachmittag, nachdem Sprinter Fehlinformationen über die Einsatzkräfte vor Ort verbreiten haben sollen. Die Polizei Koblenz prüft momentan die Übergriffe gegen die Helfer*innen vor Ort.

09:03 Uhr:

Ruhige Nacht in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz - Das vom Unwetter verwüstete Ahrtal in
Rheinland-Pfalz ist in der Nacht zu Montag von neuen starken Regenfällen verschont geblieben. Probleme durch weitere
Unwetter habe es nicht gegeben. Die Aufräumarbeiten gingen am Montag weiter. Die Zahl der Toten durch das Hochwasser lag wie am Vortag bei 132, die der Verletzten bei 766. Weiterhin wurden noch 149 Menschen vermisst. Neue Zahlen sollen am Nachmittag mitgeteilt werden. Auch in Raum Trier gab es in der Nacht nach Angaben der Polizei keine Einsätze wegen Starkregens. 

07:15 Uhr:

Bereits 2,5 Millionen Euro Soforthilfe ausgezahlt - Mehr als zwölf Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind bislang auf dem Spendenkonto der Verwaltung des Landkreises Ahrweiler eingegangen. Durch die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung habe man bereits in den ersten Tagen rund 2,5 Millionen Euro direkt auszahlen können, erklärte Landrat Jürgen Pföhler (CDU) am Sonntag in Bad Neuenahr-Ahrweiler: "Diese erste Soforthilfe des Kreises dient dazu, den durch das Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürgern kurzfristig Geld für lebensnotwendige Besorgungen zur Verfügung zu stellen." Pro Haushalt würden zwischen 1000 und 2000 Euro bereitgestellt.

06:23 Uhr:

Aufräumarbeiten im Ahrtal werden weiter fortgeführt - Krisengebiet für Individualverkehr auch am Montag gesperrt. Seit Sonntag wird im Hochwasser-Katastrophengebiet an der Ahr tonnenweise Unrat abtransportiert. Unterstützt von Landwirten sollen Entsorgungsfirmen ihn auf Deponien bringen, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mitteilte. Sie untersagt Individualverkehr bis einschließlich Montag weitgehend, damit die Müllfahrzeuge freie Fahrt haben. Autofahrer müssen demnach auf der A61 mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen. Freiwillige Helfer sollen auf Shuttlebusse ausweichen, um ins Krisengebiet zu gelangen. 

05:01 Uhr:

Sondersitzung im Innenausschuss zu Katastrophenschutz: Nach der Unwetterkatastrophe kommt der Innenausschuss im Bundestag heute zu einer Sondersitzung zusammen. Neben möglichen Versäumnissen der Behörden wollen die Abgeordneten darüber sprechen, ob der Bund künftig mehr für den Katastrophenschutz tun sollte.

SONNTAG, 25.07.:

08:00 Uhr:

Die vergangene Nacht ist in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nahezu trocken geblieben. Das hat der Deutsche Wetterdienst mitgeteilt. Zuvor war vor Niederschlägen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter gewarnt worden.

Den besonders betroffenen Kommunen war angesichts des Regens ein Evakuierungsangebot gemacht worden. In den gefährdeten Gebieten Schuld, Insul, Dümpelfeld und Bad Neuenahr sollten die Menschen demnach mit Shuttle-Bussen zu einer Notunterkunft in Leimersdorf gebracht werden können.

SAMSTAG, 24.07.:

10:00 Uhr:

Die Zufahrtswege ins Ahrtal sind komplett überlastet.

Die Polizei Koblenz richtet deswegen nochmals einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung: Freiwilligen Helfer*innen sollten unbedingt fern bleiben. Die Rettungs- und Einsatzfahrzeuge kämen aktuell nirgends mehr durch.

07:55 Uhr:

Infoflyer listet Notunterkünfte und Abfahrszeiten der kostenlosen Shuttlebusse.

Alle wichtigen Informationen für die Verbandsgemeinde Adenau gibt es auch hier. 

06:15 Uhr:

Rheinland-Pfalz bereitet sich auf erneuten Starkregen vor. Der Katrastrophenschutz rechnet heute mit neuen Überschwemmungen im Kreis Ahrweiler. Weil die Kanalisation noch nicht funktionstüchtig sei und damit Oberflächenwasser nicht ablaufen könne, könnten vor allem in der Verbandsgemeinde Adenau Keller geflutet werden, heißt es in einem Infoflyer.

Betroffen sein könnten nach aktuellem Stand vor allem Schuld, Insul und Dümpfelfeld. 

Mit Wassermassen wie vergangene Woche rechnen die Behörden aber nicht. Dennoch hat das Land Notunterkünfte und kostenlose Shuttlebusse vorbereitet.

FREITAG, 23.07.

05:55 Uhr: 

Es wurden Servicepunkte für die Bevölkerung eingerichtet.

Die betroffene Bevölkerung hat die Möglichkeit an folgenden Anlaufstellen Informationen zur Versorgung, zur aktuellen Lage und wichtige Hinweise zu erhalten.

  • Ahrbrück OT Pützfeld: An den Märkten 2, Penny-Markt
  • Ahrbrück: Kesselinger Straße, Grundschule
  • Altenahr OT Kreuzberg: Kreuzberger Auel 4
  • Altenahr OT Altenburg: Kreuzberger Auel
  • Ahrbrück OT Brück: mobile Teams
  • Altenahr: Hotel Ruhland, Brückenstraße 6
  • Reimerzhoven: (Allrad erforderlich) Starke Zerstörung im Ort, Anfahrt sehr aufwendig
  • Mayschoß: Dorfstraße 66
  • Rech: Rotweinstraße / Im Bungert
  • Steinbergsmühle: Mobil im Raum unterwegs
  • Dernau: Römerstraße / Friedensstraße
  • Dorsel: Ahrstraße, Campingplatz Stahlhütte
  • Müsch: Ahrstraße / Kapellenstraße
  • Antweiler: Feuerwehrgerätehaus
  • Fuchshofen: Ortsmitte
  • Schuld: Hauptstraße an der Kirche
  • Insul: Hauptstraße 10
  • Dümpelfeld: Dorfmitte
  • Liers: Feuerwehrhaus
  • Hönningen: Kindergarten + Grundschule, Hauptstraße 73
  • Bad Neuenahr-A. – OT Marienthal Rotweinstraße 7, OT Marientahl
  • Bad Neuenahr-A. – OT Walporzheim Walporzheimer Straße 138
  • Bad Neuenahr-A. – OT Ahrweiler Mobil und als Fußstreife unterwegs
  • Bad Neuenahr-A. – OT Beul Kurgartenstraße / Ecke Mittelstraße
  • Bad Neuenahr-A. – OT Bad Neuenahr Jesuitenstraße / Ecke Hauptstraße
  • Bad Neuenahr-A. – OT Heppingen Martinusstraße 13 --> Landskroner Straße
  • Bad Neuenahr-A. – OT Heimersheim Grundschule Heimersheim
  • Im Bülland 8
  • Bad Neuenahr-A. – OT Lohrsdorf Mobil unterwegs
  • Sinzig OT Bad Bodendorf: Bäderstraße 48, Verpflegungsstelle
  • Sinzig: Mosaikweg 6 --> Dreifaltigkeitsweg Verpflegungs-Pavillon

Es sind jeweils Einsatzkräfte für direkte Anfragen vor Ort!

DONNERSTAG, 22.07.

15:35 Uhr: 

In Sinzig berührte die Ladefläche eines Muldenkippers die Hochspannungsleitung. Dadurch platzen die beiden Reifen der Baumaschine, was zu einem explosionsartigen Geräusch führte. Zwei Bauarbeiter erlitten durch den Unfall ein Knalltrauma. Ob eventuelle Schäden an der Hochspannungsleitung hinterlassen wurden, wird momentan geprüft. Das explosionsartige Geräusch ist allerdings nur auf geplatzte LKW-Reifen zurückzuführen. Das teilte das Polizeipräsidium Koblenz mit.

11:00 Uhr:

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bestätigte gerade in der Sondersitzung des Landes Rheinland-Pfalz zur Hochwasserkatastrophe, dass die bestätigte Anzahl der Todesopfer auf 128 gestiegen ist. 

07:20 Uhr:

Rheinland-Pfalz hat ein Sonderförderprogramm für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung im  Katastrophengebiet aufgelegt. Damit könnten Kommunen in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen sofort mit dem Wiederaufbau beginnen, teilte das Klimaschutzministerium am Donnerstag mit. Kosten entsprechender Investitionen können vom Land übernommen werden, das dafür 20 Millionen Euro bereitstellt.

00:21 Uhr:

Die Zahl der Menschen, die bei der Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler ums Leben gekommen sind, hat sich von 123 auf 125 erhöht, wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Abend auf dem Nürburgring berichtet. Insgesamt seien 764 Verletzte bisher behandelt worden. Noch immer werden 155 Menschen vermisst, so ein Polizeisprecher. Fast 42.000 Menschen seien von der Katastrophe betroffen.

MITTWOCH, 21.07.

18:10 Uhr: 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat am Mittwochabend die vielen Helfer*innen und Einsatzkräfte am Nürburgring besucht.  "Sonst ein Anziehungspunkt für Motorsportfreunde aus aller Welt ist der Nürburgring in dieser Hochwasserkatastrophe zu einem beispiellosen Ort der Hilfe und Solidarität geworden.“ Die Rennstrecke in der Eifel dient im Moment als zentrale Koordinierungsstelle des Hilfseinsatzes im Hochwassergebiet.

14:25 Uhr

: Das Trierer Gesundheitsamt warnt alle Helfer*innen zu vorsichtigem Umgang mit dem Wasser in den Hochwassergebieten. Da mehrere Kläranlagen überflutet wurden, könnte das Wasser mit Darmbakterien oder Viren verseucht sein. Besonders sei in Kordel und Trier-Ehrang Vorsicht geboten. Außerdem wird gemahnt, dass keine Kinder im Überschwemmungswasser spielen oder baden sollten. 

13:40 Uhr

: Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen plant Deutschland Änderungen am Frühwarnsystem. Unter anderem sollen dann Nutzer*innen eine Kurznachricht auf das Handy geschickt bekommen. Die Weichen für die Änderungen will der Bund noch vor der Wahl im September stellen.

13:00 Uhr

: Das Land verdoppelt die Soforthilfen des Bundes: Im Bundeskabinett wurden heute finanzielle Hilfen für die betroffenen Regionen verdoppelt. Insgesamt stellt der Bund 200 Millionen Euro zur Verfügung, die als Soforthilfe genutzt werden. Den Betrag, den Rheinland-Pfalz aus diesem Pool erhält, verdoppelt das Land noch einmal. 
„Die Verwüstung durch die Flutkatastrophe in den betroffenen Regionen im nördlichen Rheinland-Pfalz ist unfassbar. Tausende Menschen haben alles verloren und stehen vor dem Nichts. Die Schäden an der gesamten Infrastruktur sind noch gar nicht zu beziffern. Der Hilfsbetrag des Bundes wird durch das Land verdoppelt werden. Die Soforthilfen dienen zur unmittelbaren Beseitigung von Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sowie zur Überbrückung von Umsatzausfällen und Notlagen", erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Finanzminister Doris Ahnen.

11:38 Uhr

: Die Online-Plattform „Fluthilfe“ dient der Vermittlung zwischen Hilfesuchenden und Hilfeanbietenden. Bürger*innen können Angebote einstellen, die bei der Bewältigung der Katastrophe unterstützen, beispielsweise Sachspenden wie Kleidung oder Haushaltsgegenstände, Arbeitsmaterialien, Transport- oder Logistikmöglichkeiten sowie Angebote für Unterkünfte. Betroffene haben die Möglichkeit anzugeben, woran es ihnen fehlt. Dadurch ist eine passgenaue Unterstützung möglich. 

Zur Plattform

11:30 Uhr

: Der südliche Teil des Weinorts Rech mitsamt 400 Bewohner*innen und Helfer*innen war nach der Hochwasserkatastrophe bislang komplett abgeschnitten und konnte lediglich aus der Luft oder mit Booten beliefert werden. Um Rech wieder anzubinden, bauen die Einsatzkräfte der Bundeswehr eine Behelfsbrücke, die ab Mittwochmittag von Autos befahren werden kann.

00:30 Uhr

: Die Zahl der Toten steigt auf 122. Noch immer werden 155 Menschen vermisst. Es gibt 763 Verletzte.

DIENSTAG, 20.07.

20:15 Uhr:

Die Landesregierung um Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Soforthilfen für die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe in RLP beschlossen. Pro Haushalt werden bis zu 3.500 Euro gezahlt.

14:18 Uhr: 

Nach Angaben der Polizei geben sich in den rheinland-pfälzischen Katastrophengebieten Rechtsextremisten als „Kümmerer vor Ort“ aus. „Wir haben die Lage in Bezug darauf genauestens im Blick (...)“, schrieb die Polizei Koblenz am Dienstag auf Twitter. Polizeiliche Maßnahmen bräuchten allerdings immer eine Rechtsgrundlage. So lange nicht gegen geltendes Recht verstoßen werde, habe die Polizei keine Handhabe. Die Polizei schrieb weiter: „Wir werden in Abstimmung mit der technischen Einsatzleitung mit aller Entschiedenheit gegen Menschen einschreiten, die unter dem Anschein von Hilfe die Lage für politische Zwecke missbrauchen.“

12:00 Uhr: 

Die Polizei hat vor falschen Durchsagen im Katastrophengebiet im Norden von Rheinland-Pfalz gewarnt. Es lägen Informationen vor, wonach dort Fahrzeuge mit Lautsprechern unterwegs seien, die polizeilichen Einsatzfahrzeugen ähnelten, teilte die Polizei in Koblenz am Dienstag mit. Mit diesen werde "wahrheitswidrig" verbreitet, dass die Zahl der Einsatzkräfte verringert werde.

"Das ist eine Falschmeldung", betonte die Polizei in der Mitteilung. "Die Polizei reduziert die Anzahl der Einsatzkräfte nicht und befindet sich weiterhin ohne Unterbrechung im Katastrophengebiet."

08:13 Uhr: 

Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA in Koblenz und die Koblenzer Verkehrsbetriebe bieten von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen kostenlose Hotelübernachtungen an. Die Hilfsaktion soll zunächst einen Monat lang laufen: Angesprochen seien sowohl Hotelbesitzer als auch Privatleute, die ein Gästezimmer frei haben, um Betroffene kostenlos übernachten zu lassen. Die Übernachtungsmöglichkeiten seien für Menschen gedacht, die längere Zeit nicht in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren könnten. 

06:00 Uhr:

Die Koblenzer Verkehrsbetriebe haben nach eigenen Angaben einen täglichen Bustransfer für Helfer*innen in das Ahr-Krisengebiet eingerichtet. Abfahrt in Koblenz ist täglich um 9.30 Uhr, die Rückfahrt ist für 18 Uhr angesetzt. Alle Infos dazu HIER.

03:20 Uhr:

Viele Menschen haben in den betroffenen Krisengebieten traumatische Erfahrungen gemacht. Für sie gibt es spezielle Angebote zur psychosozialen Unterstützung. Wer Hilfe braucht, kann hier 0800/0010218, hier 0800/5758767 oder hier 02691/9357519 anrufen.

MONTAG, 19.07.

20:13 Uhr

: Die Bevölkerung wird dringend dazu aufgerufen, das Wasser der Ahr NICHT zu trinken oder zur Reinigung etwaiger Gegenstände zu nutzen. Das Wasser ist durch Heizöl, Abwasser sowie Schlamm und Unrat stark verunreinigt! Bitte sprechen Sie die Einsatzkräfte vor Ort auf verfügbares Trink- und Brauchwasser an.

8:50 Uhr: 

Die Polizei geht aktuell noch von 170 Vermissten im Kreis Ahrweiler aus. Das geht aus dem Abgleich von Vermisstenmeldungen hervor. Teilweise seien Personen mehrfach vermisst gemeldet worden. Die Zahl der Toten liegt bei 117. Davon wurden Heinz zufolge bislang aber erst 40 identifiziert. Es gibt 754 Verletzte.

16:00 Uhr: 

Der Bundesminister des Inneren, Horst Seehofer (CSU) besuchte Bad Neuenahr-Ahrweiler und verschaffte sich damit hautnah einen Überblick über die Katastrophenlage in Rheinland-Pfalz. "Das ist eine Ausnahmesituation, die wir auch bei aller Anstrengung vor Ort nur in einem großen nationalen Kraftakt bewältigen können", kündigte Seehofer an.
Zusammen mit der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz (SPD) verschaffte sich der Bundesinnenminister einen Überblick über die laufenden Hilfsaktionen und stellte fest, dass Deutschland bezüglich des Katastrophenschutzes gut aufgestellt sei. Jedoch sollten nach einer solchen Tragödie weitere Verbesserungen in diesem Bereich angestrebt werden. 

12:45 Uhr:

Der DRK-Blutspendedienst West, der Hauptversorger mit Blutpräparaten in den beiden von dem Unwetter und der Flutkatastrophe massiv betroffenen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz schlägt Alarm! Gerade in den tendenziell blutspendefreundlichen Gebieten beider Bundesländer ist die Infrastruktur dermaßen geschädigt, dass dort auf absehbare Zeit keine Blutspendetermine durchgeführt werden können. Dies stelle ein erhebliches Problem dar, da es bereits seit längerem gravierend an Blutpräparaten fehlt. DRK ruft die Bevölkerung in beiden Bundesländern dringend dazu auf, Blutspendetermine wahrzunehmen und Blut zu spenden! So kannst du helfen!

11:00 Uhr:

Der Nürburgring wurde am Wochenende kurzerhand in Deutschlands größte Sammelstelle für Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe umfunktioniert. Vier Hallen sind voll mit Kleidung, Hygieneartikeln und Lebensmitteln. Es besteht aktuell ein Annahme-Stopp an Kleidungsspenden. Nun werden händeringend freiwillige Helfer*innen zum Sortieren der Sachspenden gesucht. Weitere Infos hier.

08:48 Uhr:

Die Zahl der Todesopfer erhöht sich in Rheinland-Pfalz auf 117. 

07:45 Uhr:

Dringender Appell, Sachspendenlager sind voll - bei aller Dankbarkeit bitten die Menschen vor Ort nun ausdrücklich um Geldspenden. Zum Beispiel via RPR Hilft e.V. (HIER LANG). 

Die Hilfsbereitschaft, so berichteten Kommunalpolitiker und Einsatzkräfte, sei enorm, sorge mittlerweile aber für neue Probleme. Die Sachspenden zu erfassen, zu sortieren und zu verteilen binde Kapazitäten.

07:45 Uhr:

Tiere in Not? Wer verletzte oder offenkundig weggelaufene Tiere findet oder betroffen ist und nicht weiß, wie er seine Tiere versorgen kann, bitte bei Janine Fischer unter folgender Nummer melden: 0176-60726045.

06.00 Uhr:

116 Tote in RLP - knapp 750 verletzte Personen, weiterhin werden Menschen vermisst.

SONNTAG, 18.07.

18:54 Uhr:

Nach der Flutkatastrophe ist das Impfzentrum in Grafschaft-Gelsdorf im Kreis Ahrweiler dauerhaft außer Betrieb. Alle vereinbarten Erst- und Zweitimpfungen können am Tag des Termins ohne weitere Anmeldung in einem der Nachbarimpfzentren wahrgenommen werden - etwa in Koblenz, Neuwied oder Lahnstein. Zudem wird an mobilen Impfungen im Kreis Ahrweiler gearbeitet - auch weil viele Arztpraxen wegen des Hochwassers wegfallen.

15:05 Uhr:

Bundeskanzlerin Angela Merkel  hat bei ihrem Besuch in den vom Hochwasser schwer getroffenen Gebieten in
Rheinland-Pfalz schnelle Hilfe angekündigt. «Wir stehen an Ihrer Seite, Bund und Land», sagte sie am Sonntag in Adenau im Kreis Ahrweiler. Bund und Land würden Hand in Hand arbeiten, «um die Welt wieder Schritt für Schritt in Ordnung zu bringen in dieser wunderschönen Gegend».

Sie sei gekommen, um sich ein reales Bild von den surrealen, «gespenstischen Bildern» vor Ort zu verschaffen, sagte Merkel. «Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die hier angerichtet ist.»

Am kommenden Mittwoch werde die Bundesregierung ein Programm verabschieden für schnelle Hilfen, mittelfristige Aufgaben und zur Wiederherstellung der Infrastruktur, versicherte Merkel. Es gehe darum, schnell zu handeln, aber mit langem Atem.

11:55 Uhr:

Der Hochwasser-Krisenstab im Kreis Ahrweiler bittet alle Helfenden für den Moment davon abzusehen, weitere Sachspenden in das Krisengebiet auszuliefern. Alle vorhandenen Lagerkapazitäten sind durch "Die überwältigende Hilfsbereitschaft" komplett ausgelastet, wie die Polizeidirektion Koblenz mitteilt.

09:40 Uhr:

Die Polizei Trier warnt Helfer inständig davor, selbstständig in die betroffenen Gebiete zu fahren. Die B422 zwischen Trier-Ehrang und Kordel bleibt gesperrt. Helfer werden gebeten den Shuttleservice in Anspruch zu nehmen, der von der Schiffstraße in Trier-Hagen Helfer in die Flutgebiete fährt. 

05:55 Uhr:

CDU-Kanzlerkandidat Laschet hat sich für eine viel kritisierte Szene beim Besuch des Hochwassergebiets Erfstadt entschuldigt. Er bedauere den Eindruck, der durch eine Gesprächssituation entstanden sei, twitterte der nordrhein-westfälische Landeschef. Das sei unpassend gewesen und es tue ihm leid. Während einer Rede von Bundespräsidenten Steinmeier in Erftstadt war Laschet im Hintergrund zu sehen- dabei lachte und scherzte er mit Begleiter*innen. 

05:00 Uhr:

Nach der Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler hat sich die Zahl der Todesopfer auf 110 erhöht.  Außerdem zählt die Polizei insgesamt 670 Verletzte. Auch heute soll die Suche nach Vermissten weitergehen. Mit Haubschraubern hatte die Polizei gestern noch einmal Luftaufnahmen von besonders schwer zugänglichen Gebieten gemacht. 

SAMSTAG, 17.07.

19:06 Uhr:

Die Zahl der bestätigten Todesopfer in Rheinland-Pfalz auf 98 gestiegen. «Es ist zu befürchten, dass noch weitere Todesopfer hinzukommen», sagte ein Sprecher der Polizei in Koblenz. Zudem waren der Polizei 670 verletzte Personen im Kreis Ahrweiler bekannt. Auch mehr als zwei Tage nach dem Unglück werden noch Menschen
vermisst. Über die genaue Zahl konnte der Sprecher keine Angaben machen. Rund 1300 Einsatzkräfte aus ganz Deutschland helfen vor Ort.

15:07 Uhr:

Die Polizei in den besonders schwer zugänglichen Regionen im Raum Ahrweiler mit
Hubschraubern nach weiteren Opfern der Flut suchen. Das Gebiet werde in Sektoren eingeteilt, und es würden Luftaufnahmen gemacht, teilte die Polizei in Koblenz mit. Die Sektoren würden dann von Einsatzkräften systematisch abgesucht. Die Suche soll Sonntagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen sein. Über weitere Suchen werde dann entschieden.

13:10 Uhr

: Bundeskanzlerin Angela Merkel  wird am Sonntag die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz besuchen. Das hat jetzt die Staatskanzlei in Mainz jetzt bestätigt. Wie die Bild berichtet, will sich die Kanzlerin in Schuld im Kreis Ahrweiler ein Bild vom Ausmaß der Flutkatastrophe machen.

11:15 Uhr:

Update aus der Trierer Region: In Ehrang ist das Wasser soweit abgelaufen. Laut Stadt sind allerdings noch viele Keller voller Wasser, außerdem liegt überall Müll und Schlamm. Ca. 250 Einsatzkräfte sind aktuell vor Ort und helfen mit. Zwischenzeitlich waren dort auch viele Teams aus NRW und BaWü zur Unterstützung.

Im Kreis Trier-Saarburg, speziell in Kordel und entlang der Kyll und Sauer läuft heute auch das große Aufräumen, hier war  die Bundeswehr ebenfalle im Einsatz. Inzwischen "nur" noch Warnstufe 4 von 5. Keine Berichte über Vermisste oder Verletzte.

Die Vulkaneifel klagt auch heute Morgen noch über massive Telefon-/Internetprobleme.

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind immer noch viele Straßen und vor allem Brücken gesperrt, auch hier wird vor allem aufgeräumt. Aktuelle Infos aus dem Kreis gibt es über den reaktivierten Twitter-Account:

10:00 Uhr:

Dringender Hinweis der Polizei in RLP: „Warnung an alle Betroffenen im Katastrophengebiet: Gefahr vor freiliegenden Stromleitungen! Haltet großräumig Abstand und bringt Euch nicht in Gefahr! Unter Umständen können Stromleitungen auch noch aus mehreren Metern auch ohne direkten Kontakt lebensgefährlich sein!“

09:55 Uhr:

Polizei Rheinland-Pfalz mit wichtigem Appell: „Haltet euch vom Katastrophengebiet fern! Nach wie vor sind viele Straßen im Kreis Ahrweiler gesperrt und teilweise unpassierbar! Ihr bringt Euch sonst selbst in Gefahr und blockiert Rettungswege!“

06:44 Uhr:

Zahl der Todesopfer in Rheinland-Pfalz steigt auf 90, wie die Polizei in Koblenz mitteilt. Es sei zu befürchten, dass noch weitere hinzukämen. Insgesamt liege dem Polizeipräsidium die Meldung über 618 Verletzte vor. Auch diese Zahl könne sich noch weiter erhöhen.

02:33 Uhr:

Ahrweiler für mehrere Wochen und Monate ohne Gasversorgung. Die Gasleitung sei komplett gerissen und zerstört. "Das heißt für die Bürger: kaltes Wasser, und wenn die Heizperiode kommt, auch kalte Wohnung", sagte der örtliche Energieversorger. "Die Lage ist wirklich dramatisch."

++++ Vermisstenhotline eingerichtet ++++

Inzwischen hat die Polizei eine Hotline für Angehörige eingerichtet, die Personen vermissen. Erreichbar ist die Telefon-Hotlinge unter der 0800 65 65 65 1. Desweiteren bittet die Polizei in Koblenz nach Mithilfe der Bewohner*innen des Kreis Ahrweilers, um die Suche nach den Vermissten voranzubringen. Videos oder Fotos, die Hinweise zu den vermissten Personen oder weiteren Todesopfern liefern können, sollen unter https:rlp.hinweisportal.de/ hochgeladen werden.