Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Unzählige Geheimtipps im Netz

Was hilft nun wirklich gegen Wespen?

Die Königinnen sind gut durch den Winter gekommen, der Sommer ist schön trocken. Die Folge: Viele Wespennester zieren derzeit die Gärten der Rheinland-Pfälzer. Aber, was hilft nun wirklich gegen die ungebetenen Besucher?

Sächsische Wespe weitverbreitet

Sie sind überall: in den Auslagen beim Bäcker, am Kuchebuffet und auf den Grilltellern. Wer das Gefühl hat, dass die gelb-schwarzen Insekten in diesem Jahr besonders zahlreich sind, liegt richtig. Fachleute bestätigen das.
Bei uns in der Gegend hat sich offenbar die Sächsische Wespe stärker etabliert. Aber keine Panik, denn im Vergleich zu anderen hier heimischen Arten  gilt sie als eher friedfertig und sticht wohl seltener zu als ihre Artgenossen. Dennoch ist die Masse der Tiere ein Problem. 

Kindergartenkinder attackiert

Eine Kindergartengruppe in Monheim (Nordrhein-Westfalen) wurde von einem Wespenschwarm angegriffen. Dabei wurden 17 Jungen und Mädchen mehrfach von den Insekten gestochen. Zwei Kinder mussten umgehend in die Leverkusener Kinderklinik gebracht werden. Vor Ort waren vier Notärzte und 33 Feuerwehrleute, die sich um die Kleinkinder kümmerten und diese beruhigten. Die Stiche wurden sofort mit Eispacks gekühlt.

Besonders bei Kleinkindern können die Stiche von Wespen lebensgefährlich sein. „Insektenstiche sind bei Kindern der zweithäufigste Auslöser schwerer allergischer Reaktionen nach Nahrungsmittelallergien. Bereits der erste Stich kann so empfindlich machen, dass schon der nächste den gefürchteten allergischen Kreislaufschock auslösen kann“, erklärt Philippe Stock, Leiter der Pädiatrie am Altonaer Krankenhaus in Hamburg. 

Normalerweise werden die schwarz-gelb gestreiften Insekten erst im August und September so richtig aktiv. Der Grund ist simpel: Wenn sich die Drohnen und die neue Königin vollständig entwickelt haben, sind die Arbeiterinnen quasi „arbeitslos“, sagte ein Experte.

Die Wespen schwärmen dann nur für sich selbst aus und begeben sich auf die Suche nach kohlenhydratreicher Nahrung. Menschen müssen sich dann noch mehr in Acht vor den Plagegeistern nehmen. 

Was tun, wenn man ein Wespennest entdeckt?

Wer feststellt, dass  sich ein Wespenvolk im heimischen Rollokasten gemütlich gemacht hat, steht vor einem Problem. Die Feuerwehr rückt nur in absoluten  Notfällen aus, in allen anderen Fällen sind die Schädlingsbekämpfer zuständig. Und die haben zur Zeit so viel zu tun, dass es zu Wartezeiten von bis zu zwei Wochen kommen kann, oder man sogar auf den Winter vertröstet wird.
 
Tipp: Laut dem geltenden Mietrecht fallen Wespennester unter Mangel am Mietobjekt und  somit ist der Vermieter ist für die Kosten der Beseitigung zuständig.
Wer weder auf Feuerwehr noch auf Kammerjäger zurückgreifen kann oder will, kann sich des Nestes auch selbst mit sogenanntem Wespenschaum selbst entledigen. Im Gegensatz zu den unter Naturschutz stehenden Hornissen, dürfen Wespen getötet werden.

Besser aber ist es, die Tiere am Leben zu lassen und mit kleinen Tricks dafür sorgen, dass sie einen auf dem Balkon und beim Grillen in Ruhe lassen.

Die Tiere erst gar nicht zur Entfaltung kommen lassen

Geheimtipp: Der Wespenschreck

Um sich vor den nervigen Wespen zu schützen, verschließen viele ihre Lebensmittel auf dem Essenstisch oder locken die Plagegeister durch Wurst oder Obst an einem entfernten Platz. Eine Methode die Wespen abzuschrecken, statt anzulocken, verbirgt sich hinter dem Begriff „Wespenschreck“.

Und so geht’s:

Es geht ganz einfach: Man muss eine graues oder braunes Papier zu einer großen Kugel zerknüllen. Alternativ eigenet sich auch eine Papiertüte. Diese hängt man dann in die Nähe des Essplatzes. Die Form soll die Gestalt eines fremden Wespennests imitieren. Die Insekten halten dann ganz automatisch Abstand. Der Wespenschreck kann entweder ganz einfach selbst gebastelt werden, ist aber auch im Handel erhältlich.

Die Attrappe kann auch in Apfel- oder Pflaumenbäumen benutzt werden, um das heranreifende Obst zu schützen. Der Nestbau kann so ebenfalls verhindert werden. 

Wespen sind intelligente Tiere und lassen sich in der Tat „dressieren“. Das Motto hier ist: mit den Insekten teilen.
Dazu einfach an einem bestimmten Ort in der Nähe den Tieren Futter anbieten. Dazu einfach verdünnten Honig, Obst oder auch Marmelade auf einen Teller geben und dafür sorgen, dass es täglich Nachschub gibt. Nach gut einer Woche ist das „erlernt“ und man selbst hat bei einem Gartenfest oder Grillabend sein Essen und seine Getränke für sich.

 

Wer weniger Liebe für die Tiere empfindet und sie einfach nur vertreiben will, ohne sie zu füttern, kann sie einfach mit einem für sie unangenehmen Duft vertreiben. Die Duftkombination von Zitrone und Nelke ist für Wespen ekelhaft und abstoßend!

Dazu einfach halbierte Zitronen mit ein paar Nelken spicken und auf dem Tisch verteilen. Für uns riecht das durchaus angenehm, für die kleinen Plagegeister nicht.
 

Wespen mögen auch den Geruch von Kaffee nicht.
Einfach ein wenig Kaffeepulver oder Kaffeebohnen in ein Schälchen geben.  Noch effektiver ist  jdeoch Kaffeerauch. Um diesen Rauch zu erzeugen, einige brennend Streichhölzer auf das Kaffeepulver legen und abbrennen lassen. Der aufsteigende Rauch vertreibt die Wespen.

So behandelst Du sofort einen Wespenstich

Wespenstiche sind mehr als unangenehm. Oft wird die betroffene Stelle rot und schwillt an. Wir haben euch Tipps zusammengestellt, die den Stich und die damit verbundenen Schmerzen sofort lindern.

Hierfür eignet sich ein Löffel, den man für kurze Zeit in heißes Wasser taucht. Diesen drückt man dann vorsichtig auf die Einstichstelle. Wenn der Löffel besonders heiß ist, reicht es schon diesen in die Nähe der Stelle zu halten. Ab 40 Grad Hitze wird das Eiweiß im Gift zerstört,  sodass der Schmerz in kürzerer Zeit verschwindet. Alternativ eignet sich auch ein heißes Tuch. Im Notfall kann ebenfalls die Glut einer Zigarette benutzt werden, nur sollte man hierbei extrem vorsichtig sein, um keine Verbrennungen davon zutragen.

Essig oder Zwiebelsaft auftragen:

Neben der Hitze-Methode eignet sich auch Essig oder Zwiebelsaft besonders gut. Der Essig neutralisiert beim Auftragen das Gift des Wespenstichs. Der Saft einer Zwiebel hemmt die Entzündung.

Alle vorgestellten Mittel lindern den Schmerz und das Jucken. So wird der Stich der schwarz-gelben Plagegeister zumindest etwas erträglicher.