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Gesundheitsrisiko statt Badespaß

Vorsicht: Schwimmbäder sind oft echte Keimfallen

Im Sommer geht jeder gerne ins Freibad, doch viele Badegäste ahnen nicht, wie viele Keime sich im kühlen Wasser tummeln. Wir erklären euch, welche Infektionen drohen können und wie man sich vor ihnen schützen kann.

Inhalt

Chloren reicht nicht immer

Vorsicht, Bindehautentzündung

Ohrenentzündungen

Auf Hautveränderungen achten

Magen-Darm-Infektion

Blasenentzündung

Keime trotz Chlor

Das Wasser in öffentlichen Frei- und Hallenbädern ist zwar mit Chlor versetzt, dennoch tötet dieses nicht jede Art von Keimen erfolgreich ab. Auch Rückstände von Haut, Haaren und Körperflüssigkeiten können im Wasser nachgewiesen werden.

Um sich daher wirksam vor Infektionen zu schützen, sollte man auf diese Tipps achten:

  • Vor und nach dem Schwimmen sollte man die Haut gründlich mit klarem Wasser und Duschgel reinigen.
  • Sobald man aus dem Wasser geht, sollte man sich schnellstmöglich trockene Sachen anziehen.
  • Wer bereits erkrankt oder erkältet ist, sollte sich fern von öffentlichen Bädern halten.

Auch die Temperatur des Wassers ist entscheidend: Viren und Bakterien vermehren sich besonders gut im warmen Wasser.

Vorsicht, Bindehautentzündung!

Das aggressive Chlor im Wasser greift unsere Augen an und macht sie empfindlicher für unerwünschte Keime. Dies zeigt sich oftmals dadurch, dass die Augen rot werden, jucken oder brennen. Sollten die Beschwerden nach dem Schwimmbadbesuch nicht besser werden – und auch mit der Hilfe von Augentropfen nicht mehr verschwinden – muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Ansteckende Krankheiten wie eine Bindehautentzündung können drohen, die durch eine besondere Form der Chlamydien-Bakterien ausgelöst wird.

Um die Augen zusätzlich zu schützen, ist es ratsam, auf Kontaktlinsen beim Schwimmen zu verzichten und eine Schwimmbrille zu tragen.

Ohrentzündung

Viele Menschen leiden nach einem Schwimmbad-Besuch an schmerzenden und juckenden Ohren – sichere Anzeichen für eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Diese wird durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa verursacht. Um eine schmerzhafte Infektion zu verhindern, kann man die Ohren nach dem Schwimmen gründlich mit klarem Leistungswasser ausspülen und gegebenenfalls zusätzlich eincremen.

Auf Hautveränderungen achten

Die sogenannten Whirlpool-Dermatitis wird ebenfalls durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa ausgelöst: Sie äußert sich als roter Hautausschlag in Verbindung mit Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Auch in diesem Fall kann eine Infektion vermieden werden, indem die Haut mit klarem Wasser gereinigt und anschließend eingecremt wird.

Auch Warzen und Fußpilz verbreiten sich in feuchter und warmer Umgebung am besten: Wenn die Haut aufgeweicht und ihr natürlicher Schutz somit angegriffen ist, haben Keime wie das Dellwarzen-Virus Molluscum contagiosum leichtes Spiel.  Um diese juckenden Hautveränderungen zu umgehen, sollten die Füße immer gut abtrocknet werden – auch zwischen den Zehen! Zusätzlich können Badeschuhe getragen werden. Gegen Fußpilz verschaffen spezielle Salben aus der Apotheke schnell Abhilfe. 

Auch Scheidenpilz wird häufig durch Schwimmbadwasser übertragen und sorgt für unangenehmes Jucken und Brennen. Zur Vorbeugung sollte man nach dem Schwimmen unbedingt den nassen Bikini gegen einen trockenen austauschen und sich gut abtrocknen.

Magen-Darm-Infektionen

Besonders gefährlich ist die Tatsache, dass sich auch große Mengen von Darmbakterien wie Coli-Bakterien oder Kryptosporidien im Wasser tummeln. Diese gelangen durch Fäkalien-Reste ins Wasser, von denen der Mensch am Tag 0,14 Gramm verliert.

Eine Infektion mit diesen Bakterien kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Glücklicherweise verbessern sich diese Beschwerden nach wenigen Tagen wieder. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man möglichst gar kein Schwimmbad-Wasser verschluckt.

Blasenentzündung

Die Coli-Bakterien im Wasser können auch hoch bis zur Blase wandern und dort für unschöne Infektionen sorgen: Besonders Frauen sind häufig betroffen, da sie über eine kürzere Harnröhre verfügen. Eine Blasenentzündung macht sich nach etwa 17 Stunden erstmals durch Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen bemerkbar.

Heiße Getränke und Wärme von außen durch Wärmflaschen können schmerzlindernd wirken. Ein Toilettenbesuch nach jedem Schwimmen, kann eine Blasenentzündung außerdem vorbeugen, weil hierbei unerwünschte Bakterien aus der Blase gespült werden.

Quelle: Wunderweib