So behandelst du Nagelpilz richtig
Mit dem schönen Wetter werden Kleidung und Schuhe luftiger. Man zeigt gerne Haut und möchte vor allem seinen Füßen eine extra Portion Sonne und frische Luft gönnen. Doch was tun, wenn man unter Nagelpilz leidet?
Mit dem schönen Wetter werden Kleidung und Schuhe luftiger. Man zeigt gerne Haut und möchte vor allem seinen Füßen eine extra Portion Sonne und frische Luft gönnen. Doch was tun, wenn man unter Nagelpilz leidet?
Onychomykose ist der medizinische Fachbegriff für Nagelpilz. Etwa jeder Siebte leidet unter dieser unangenehmen Infektion. Dabei sind Fußnägel weitaus häufiger betroffen als Fingernägel. Zurückführen lässt sich das auf das feucht-warme Milieu, das vor allem in geschlossenem Schuhwerk herrscht. Oft ist ein nicht behandelter Fußpilz die Ursache für ein Übergreifen auf die Zehennägel. Leidet man unter einer solchen Infektion, ist der Gang zu einem Arzt unumgänglich. Für viele Menschen ist der Nagelpilz jedoch ein absolutes Tabuthema und die Scham oft viel zu groß. Eine Behandlung ist in jedem Fall von Notwendigkeit, um der Gesundheit nicht zu schaden.
Ein falsch geschnittener Nagel oder eine Verletzung am Zeh genügen oft aus, damit Erreger leichtes Spiel haben. Ist dann noch das Immunsystem geschwächt, können sich Keime rasch vermehren - und der Pilz ist quasi geboren. In jedem Fall sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, wenn man vermutet, einen Nagelpilz zu haben. Zwar gibt es in der Apotheke freiverkäufliche Mittel, doch die Diagnose und Ratschläge zur richtigen Behandlung sollten unbedingt von einem Mediziner eingeholt werden, bevor man selbst Hand anlegt.
Steht die Diagnose Nagelpilz fest, müssen Patienten Geduld beweisen und sich auf eine langwierige Therapie einstellen. Erst wenn der betroffene Nagel vollständig und gesund nachgewachsen ist, ist die Behandlung abgeschlossen. Wie schnell die Genesung geschieht, ist individuell sehr unterschiedlich. Das Nagelwachstum, der Gesundheitszustand des Patienten und die Größe des Pilzes spielen dabei eine wichtige Rolle. Fingernägel wachsen beispielsweise deutlich schneller nach als Fußnägel. Auch bei älteren Menschen, Diabetes-Patienten oder Menschen, die unter Durchblutungsstörungen leiden, ist das Wachstum wesentlich langsamer. Die Behandlung kann zwischen drei Monaten und bei Extremfällen sogar über zwei Jahre andauern.
Um den Pilz zu behandeln, verschreibt der Arzt einen speziellen Nagellack oder eine Tinktur. In Extremfällen werden zusätzlich Tabletten verschrieben - meist sind in den Medikamenten pilzabtötende Wirkstoffe, sogenannte Antimykotika. Diese dringen von außen in die Nagelschichten ein und machen Erreger so unschädlich. Tabletten wirken zusätzlich von innen.
Ist nur ein kleiner Teil des Nagels betroffen, genügt in den meisten Fällen ein spezieller Lack. Haben die Keime einen Großteil des Nagels befallen, werden zur Behandlung Tabletten hinzugezogen, die dann von innen heraus wirken und den Heilungsprozess unterstützen.
Experten raten häufig zu einer Kombinationstherapie. Die Wahrscheinlichkeit, den Pilz vollständig abzutöten, ist deutlich höher, wenn man ihn von außen und innen behandelt.
Bevor der betroffene Nagel behandelt werden kann, sollte er durch eine Feile vorbereitet werden. Erkranktes Material wird so abgetragen und Wirkstoffe können schneller eindringen. Häufig werden Feilen den medizinischen Lacken und Tinkturen beigelegt. Sie eignen sich jedoch nur zur einmaligen Anwendung und sollten danach entsorgt werden, dass Familienmitglieder und andere Personen nicht mit dem Pilz in Kontakt kommen.
Das Vorbereiten und Abschleifen der Nägel wird in manchen Fällen auch vom behandelnden Hautarzt übernommen. Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, kann dies einer professionellen Fußpflegepraxis überlassen.
Wird die Therapie frühzeitig abgebrochen, breitet sich der Pilz nach einiger Zeit wieder aus. Erst wenn alle Erreger vollständig abgetötet sind, kann der Nagel gesund nachwachsen und damit heilen. Um die Gefahr eines Rückfalls zu minimieren, sollte vor dem Absetzen der medikamentösen Behandlung ein weiteres Mal der Hautarzt aufgesucht werden. Wer außerdem an einem Fußpilz in den Zehenzwischenräumen leidet, sollte diesen ebenfalls behandeln lassen, um ein Ausbreiten der Mikroorganismen zu vermeiden.
Außerdem sollte man sämtliches Schuhwerk möglichst einmal wöchentlich desinfizieren. Wer unter einem Nagelpilz leidet, sollte seine Füße außerdem einmal pro Tag gründlich waschen. Um Keime in Socken, Handtüchern oder Duschvorlegern abzutöten, sollten diese Textilien bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Bis der Nagel vollständig geheilt ist, sollte man zudem auf Barfußlaufen verzichten und Böden mit einem Desinfektionsmittel behandeln, um sicher zu gehen, dass Erreger keine Chance haben, sich auszubreiten.
Quelle: Apotheken Umschau