Jagd auf Mischlinge: Wolfs-Hybride erschossen
In Thüringen wurden drei Wolfs-Mischlinge im Rahmen eines Artenschutz-Projekts erschossen. Die Tiere hatten mit ihrer Mutter im letzten Jahr mehr als 80 Schafe und Ziegen gerissen.
In Thüringen wurden drei Wolfs-Mischlinge im Rahmen eines Artenschutz-Projekts erschossen. Die Tiere hatten mit ihrer Mutter im letzten Jahr mehr als 80 Schafe und Ziegen gerissen.
Seit Dezember 2017 wird in Thüringen versucht, sechs Wolfs-Hybride einzufangen – mit mäßigem Erfolg. Wie das Ministerium des Landes am Dienstag mitteilte, wurden inzwischen drei von ihnen erschossen. Eins der Jungen wurde zudem tot auf einem Bahngleis nahe Gotha gefunden. Zwei der Mischlinge laufen weiterhin frei herum.
Die Tiere sind sogenannte Hybride; eine Wölfin hatte den Nachwuchs im Oktober mit einem Haushund gezeugt. Entdeckt wurden die sechs Jungen im letzten Jahr auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf. Im Sommer 2017 sollen sie mehr als 80 Schafe und Ziegen gerissen haben.
Das Land stellte im Dezember zunächst fünf Kastenfallen auf und wies auf den Artenschutz hin. „Wir haben mit hohem Aufwand intensiv versucht, die Tiere lebend zu fangen, um sie in den alternativen Bärenpark nach Worbis zu bringen“, sagt Umweltministerin Anja Siegesmund. „Seit einigen Wochen haben wir aber Stufe zwei der Entnahmebemühungen gezogen, also sowohl Fangen als auch Abschuss. Uns war klar, dass angesichts der kommenden Weidesaison die Zeit drängt. Weil das Umsetzen des Wolfsmanagementplanes in unserer Verantwortung liegt, haben wir die Pflicht zu handeln.“
Mit Hochdruck werden jetzt die zwei letzten freien Tiere gesucht. Bereits Ende des Monats soll die Suche eingestellt werden, denn dann sei das Risiko zu groß, dass mit Beginn der Setzzeit durch den Fang eines Muttertiers die zugehörigen Jungtiere sterben.
Quelle: Bild