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Spanien: Málaga

Letzte Phase der Bergung von Julen erwartet

Bis zuletzt wollen Hunderte Helfer in Spanien daran arbeiten, zu dem kleinen Julen vorzustoßen. Hoffnung, den Jungen lebend zu finden, gibt es kaum noch. Jetzt schaltet sich die Justiz in das dramatische Unglück ein und hat die Ermittlungen aufgenommen.

Rettung noch immer nicht abgeschlossen

Bei der aufwendigen Bergung des vor eineinhalb Wochen in einen Brunnenschacht in Spanien gestürzten zwei Jahre alten Jungen sollte am Mittwoch die letzte Phase der Rettung bevorstehen. Eigens angeforderte Minenarbeiter warteten im andalusischen Totalán auf ihren Einsatz, um sich in 70 bis 80 Meter Tiefe in einem waagerechten Tunnel zu der Stelle vorzuarbeiten, an der das Kind vermutet wurde. Die Chancen, Julen lebend zu finden, schwanden dabei immer weiter. Von dem Jungen fehlt noch immer jede Spur. Die Arbeiten sollen am heutigen Donnerstag fortgeführt werden, ob sie heute zu dem Kleinen durchdringen können, ist unklar.

Der Beginn der manuellen Grabung war eigentlich bereits am Dienstag geplant gewesen, jedoch waren die Helfer auf neue Probleme bei der Befestigung und Stabilisierung des 80 Meter tiefen Parallelschachts gestoßen.

Retter stehen vor immer neuen Problemen

Am Mittwochmittag waren die Retter damit beschäftigt, das Loch komplett mit Metallrohren zu sichern. Anschließend sollten die Minenspezialisten übernehmen. Wann der Einsatz der Kumpel beginnen sollte, war noch unklar. Geplant war, dass die Experten mittels einer speziellen, an einem Kran befestigten Kapsel in den Parallelschacht herabgelassen werden. Von dessen Grund aus sollten sie mit Spitzhacken und Presslufthämmern einen vier Meter langen horizontalen Tunnel graben, um zu dem Kind vorzustoßen. Die Männer müssten dabei unter Extrembedingungen arbeiten, da es in dieser Tiefe nicht nur an Platz, sondern auch an Licht und Sauerstoff mangele, schrieb die Zeitung „La Vanguardia“. Je nach der Härte des Gesteins seien eventuell auch kleinere Sprengungen nötig, hieß es weiter.

Gericht soll Ermittlungen eingeleitet haben

Der Junge war am 13. Januar bei einem Ausflug mit seinen Eltern in den 107 Meter tiefen, vermutlich illegal auf der Suche nach Wasser gegrabenen Schacht gefallen. Dieser hat einen winzigen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern. Das spanische Fernsehen berichtete, die örtlichen Justizbehörden in Málaga hätten Ermittlungen eingeleitet, um die Umstände des Unglücks genau zu klären. Ein Freund des Vaters soll gegenüber ntv gesagt haben, dass der Junge an Asthma leide. Die Chance, dass der Zweijährige noch lebendig gerettet werden kann, scheine verschwindend gering.

Wir berichten weiter.

Quelle: dpa