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Unfruchtbare Männchen sollen helfen

Kampf gegen Asiatische Tigermücke

Tropenmücken breiten sich derzeit epidemisch aus – und rücken immer mehr Richtung Nordeuropa. Dabei sind die Tiere alles andere als ungefährlich: Sie übertragen Gelbfieber, Zika und Dengue.

Metropolregion betroffen

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) gehört zu den hundert schlimmsten invasiven Mückenarten. Besonders unangenehm: Einige der exotischen Insekten haben bereits Baden-Württemberg (vor allem die Metropolregion Rhein-Neckar) erreicht. Experten rechnen damit, dass sich die Tigermücke noch weiter in Richtung Norden ausbreitet.

Im Kampf gegen Mücke wird in Deutschland derzeit wieder der Einsatz sterilisierter Männchen getestet. Kopulieren die Weibchen mit eben diesen Männchen, werden dabei keine lebensfähigen Nachkommen gezeugt.

Biologe Norbert Becker, wissenschaftlicher Direktor der kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) und Direktor des Instituts für Dipterologie erklärt: „Die Weibchen werden schwanger, aber die haben Totgeburten. Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um dieses Tierchen wieder loszuwerden. Und da gibt es keine halbgaren Lösungen, da gibt es nur eine massive Bekämpfung.“  

Schlüpfrate im letzten Jahr um 15% gesunken

Sterilisiert werden die Tigermücken-Männchen in Bologna. Ihre Puppen werden mit einem Netz „ausgesiebt“ und dann mittels Gammastrahlung sterilisiert. In Käfigen werden die Mücken nach Deutschland gebracht und im Heidelberger Stadtteil Wieblingen einmal freigelassen.

Schon im vergangenen Jahr wurde diese Methode angewandt. Damals habe man festgestellt, dass die Schlüpfrate um 15 Prozent gesunken sei. „Aber wir wollen noch weiter. Bekämpfung plus Reduzierung der Schlüpfrate müsste nach unseren Berechnungen zum Zusammenbruch der Population führen“, so Becker.

Nach Angeben des Biologen ist geplant, auch in Freiburg sterile Männchen auszusetzen.

Quelle: dpa