Waschbär mit Brechstange erschlagen!
Aufregung unter Tierschützern in Paderborn: Zwei Männer töteten am Flughafen einen Waschbär mithilfe einer Brechstange. Das Tatwerkzeug stammte von einem Polizisten.
Aufregung unter Tierschützern in Paderborn: Zwei Männer töteten am Flughafen einen Waschbär mithilfe einer Brechstange. Das Tatwerkzeug stammte von einem Polizisten.
Im Kreis der Polizisten sorgte diese Tat für pure Empörung. „Selbst wenn der Waschbär krank gewesen sein sollte: Das ist ein Verstoß gegen das Tiergesetz“, heißt es laut dem Westfalen Blatt aus Polizeikreisen. Tierschützer erstatteten jetzt Anzeige gegen die mutmaßlichen Täter und den Polizeibeamten.
Das Tier sei schon vor der blutigen Tat am Flughafen mehreren Personen aufgefallen. Eine Mitarbeiterin einer Autovermietung gab dem unterernährten Tier Katzenfutter, das es gerne zu sich nahm. Zwei weiteren Passanten fiel das Tier ebenfalls auf, woraufhin sie bei der Flughafenpolizei vorstellig wurden. Dort berichteten sie, dass der Waschbär an Staupe erkrankt ist – eine Viruserkrankung von der Hauptsächlich Haushunde befallen werden.
Die zwei Passanten gaben den Flughafenpolizisten ihre Lösung preis: Sie würden das Tier „erledigen“, bräuchten dazu aber einen Knüppel. Ein Polizeibeamter gab den beiden Tierquälern daraufhin ein Brecheisen aus dem Streifenwagen. Dazu fielen laut Zeugen die erschreckenden Worte: „Wenn ihr euch das zutraut…“. Kurz darauf war der Waschbär tot.
Der Jagdberechtigte des Flughafens Paderborn, Fritz Henze, erläuterte auf Nachfrage, dass der Waschbär vermutlich krank war. Trotzdem sei das Vorgehen nicht der gängige Weg. Normalerweise hätte Henze selbst von dem zuständigen Beamten informiert werden müssen. Danach hätte er abgewogen und im schlimmsten Fall das Tier weidmännisch erlegt. Laut ihm darf man einen Waschbär im September töten, da er zur Kategorie des jagdbaren Wildes gehört und keine natürlichen Feinde hat. Das rechtfertige jedoch in keinem Fall das Vorgehen mit Knüppel oder Eisenstange.
Trotzdem gibt es laut einem Polizeisprecher keinen Hinweis auf disziplinarische Maßnahmen gegen den Beamten, der den Tätern die Waffe aushändigte.