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Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung

Rewe bietet abgelaufene Lebensmittel an – und sorgt für Begeisterung

Da in einem Rewe-Supermarkt in Bayern täglich große Mengen an abgelaufenen, aber noch genießbaren Produkten entsorgt wurden, entschied sich der Marktleiter eine Gesetzeslücke auszunutzen, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

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Millionen Tonnen Müll pro Jahr

Laut einer Studie der WWF (World Wide Fund For Nature) wandern allein in Deutschland pro Jahr etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Abfall. Oft passiert das jedoch ohne handfesten Grund. Selbst wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass ein Produkt nicht mehr genießbar ist.

Sebastian Hauke, der Betreiber eines Rewe-Markts im bayrischen Bad Brückenau, wollte der immensen Lebensmittelverschwendung in seiner Filiale ein Ende setzen. "Wir standen schon kurz vor der Entscheidung weitere Mülltonnen anzuschaffen, dann allerdings ist immer mehr die Idee des Food-Sharing entstanden“, so Hauke.

Foodsharing-Aktion begeistert

Seit Mitte Januar werden Lebensmittel die drei Tage vor dem Ablauf des Mindeshaltbarkeitsdatums stehen, zunächst einer Tafel angeboten. Alle Produkte, die wieder zurückkommen, werden im Rewe-Markt in einem Regal gesammelt. Kunden können sich dann unbegrenzt und noch dazu kostenlos bedienen.

Möglich wird dies durch eine Gesetzeslücke. Supermärkten ist es untersagt abgelaufene Ware zu verkaufen. Lebensmittel zu verschenken hingegen ist legal. Nicht nur die Kunden sind begeistert von der Foodsharing-Aktion. Auch im Netz stößt die Kampagne fast ausschließlich auf positive Kritik.

Ob sich weitere Geschäfte anschließen werden, ist derzeit noch unklar.  

Quelle: Stern