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Zucker als Lebensretter

So kannst Du totgeglaubte Hummeln wieder aufpäppeln

Der Rückgang von blütenbestäubenden Bienen ist allseits bekannt und kann drastische Folgen für die Pflanzenvielfalt und Landwirtschaft haben. Doch auch die oft vergessenen Hummeln sind vom Aussterben bedroht. Wir zeigen Dir, wie Du nicht nur einer einzigen Hummel helfen, sondern auch das Überleben eines ganzen Staates sichern kannst.

Zucker als Geheimrezept

Im Frühjahr sind die Chancen besonders hoch, einer Hummelkönigin zu begegnen. Das zuvor begattete Oberhaupt ist dann auf der Suche nach Nahrung und einem passenden Nistplatz  –  und immer bereit, ein neues Hummelvolk zu gründen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die eingelagerten Vorräte nicht ausreichen und die Hummel weiter Nahrung in Form von Pollen- und Blütennektar benötigt. Je nach Wetterlage kann die Suche allerdings mehr als kräftezehrend sein. Wer ein solch erschöpftes Tierchen findet, kann zu Zuckerwasser greifen und so sein Überleben retten.

Das musst Du beachten

Hummelvölker sterben bereits im Herbst – nur das Oberhaupt überwintert als einzige ihres Insektenstaates an einem geschützten Ort. Begegnest Du einer Hummel im Frühjahr, ist die Wahrscheinlichkeit somit groß, dass es sich dabei um eine Hummelkönigin handelt. Die fliegenden Stammesoberhäupter sind vor allem daran zu erkennen, dass sie sich in ihrer Größe deutlich von den Arbeiterinnen unter den Hummeln unterscheiden: Sie sind wesentlich größer.

Um erschöpften Königinnen dabei zu helfen, einen neuen Staat zu gründen, rät der Naturschutzbund Deutschland (NABU) dazu, das Insekt vorsichtig per Hand oder mit einem Blatt Papier aufzuheben und ihm einem kleinen Löffel Zuckerwasser anzubieten. Ein halber Teelöffel Zucker, der zuvor in lauwarmes Wasser aufgelöst wurde, ist völlig ausreichend und verleiht dem Tierchen neue Energie. Ob das Tier sich als dankbar erweist, erkennst Du übrigens daran, dass die Hummelkönigin das Zuckerwasser in kurzer Zeit mit ihrem Saugrüssel aufsaugt.

Quelle: T-Online, Neue Osnabrücker Zeitung, Süddeutsche Zeitung