Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Schockierende Prognosen

170.000 Bienenvölker über Winter gestorben

Imker in Deutschland schlagen derzeit Alarm: Bis zu 170.000 Bienen haben die kalten Wintertage wohl nicht überlebt. Dies wird sich auch auf die Quantität und Qualität der diesjährigen Ernteerträge auswirken, warnen Experten.

Erschreckend hohe Sterberate

Bis zu 170.000 Bienenvölker haben den Winter in Deutschland wohl nicht überstanden. Das geht aus aktuellen Prognosen des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen hervor, wie der Deutsche Imkerbund am Donnerstag mitteilte. Es gab demnach Verluste von bis zu 50 Prozent – bei einer bisherigen durchschnittlichen Sterberate von 10 Prozent erschreckende Zahlen.

Zahlreiche Gründe für das Bienensterben

Seit 2003 untersuchen Forscher und Imkerverbände die Gründe für Überwinterungsverluste bei Honigbienen. Als Hauptursachen für das winterliche Bienensterben gelten die Varroamilbe, aber auch ein fehlendes Nahrungsangebot für die Tiere, Einflüsse durch chemischen Pflanzenschutz sowie veränderte klimatische Bedingungen.

Das Bienensterben sei ein europaweites Problem; „die Globalisierung hat schon längst auch in der Imkerei Einzug erhalten“, so Löwer.  

Unmittelbare Auswirkungen auf Landwirtschaft

Die Entwicklung betreffe Landwirtschaft und Obstbau unmittelbar, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Imkerbundes, Barbara Löwer. «Durch das Fehlen von Honigbienen werden Raps und Obstkulturen unzureichend bestäubt. Dies wird sich sowohl auf die Quantität als auch Qualität der Erträge auswirken.» Auch bei der Frühjahrsernte von Honig drohten hohe Einbußen.

Quelle: dpa