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Auf diese Symptome sollten Tierhalter achten

Demenz bei Katzen und Hunden erkennen

Wer bislang dachte, an Demenz erkranken nur Menschen, der irrt. Katzen und Hunde können ebenfalls davon betroffen sein, nur ist die Krankheit bei ihnen äußerst schwer zu erkennen. Worauf man als Tierhalter achten muss und wie man seinem kranken Vierbeiner am besten helfen kann, erfährst du hier.

Mehr als 68 % der Tiere betroffen

Nach Angaben des Bundesverbands für Tiergesundheit ist etwa jeder fünfte Hund, der älter als neun Jahre alt ist, und etwa zwei Drittel der Hunde, die über 15 Jahre alt sind, von der kognitiven Dysfunktion (auch Hunde-Alzheimer genannt) betroffen.

Bei 50 % der Katzen, die über 15 Jahre alt sind, zeigen sich Anzeichen von Demenz. Als Halter ist es schwierig die Vergesslichkeit zu erkennen. Oftmals schiebt man ein verändertes Verhalten auf das Alter des Tieres. Doch es gibt bestimmte Anzeichen, die Licht ins Dunkel bringen können.

Auf diese Symptome sollte man achten

Demente Tiere zeigen viele Parallelen zu demenzkranken Menschen. So gehört die Orientierungslosigkeit zu einem ersten Warnsignal, das nicht ignoriert werden sollte. Gewohnte Wege oder Bezugspersonen können von dem Tier beispielsweise nicht mehr wiedererkannt werden. Zwar ist es möglich, dass Seh- oder Hörprobleme die Ursache dafür sind, letztendlich lässt sich das aber nur durch einen Tierarzt feststellen.

Eine nicht enden wollende Müdigkeit ist ein weiteres Symptom. Zwar kann hier auch eine Herzerkrankung verantwortlich sein, eine klare Antwort liefert aber auch in diesem Fall nur ein Tierarzt.

Ist der Vierbeiner außerdem nicht mehr ganz stubenrein oder zeigt Veränderungen im Verhalten, wie plötzlich auftretende Angst oder Aggressivität, können das ebenfalls Anzeichen für eine beginnende Demenz sein.

Verändert sich dann noch der Tagesrhythmus des Tieres, wenn es beispielsweise anfängt abends oder nachts ruhelos umherzulaufen und es keinerlei Interesse an seiner Umwelt mehr zeigt, sollte man alarmiert sein.

Tritt zudem vermehrtes Bellen oder Maunzen auf und der Appetit lässt nach, ist das Risiko sehr hoch, dass das Tier an Alzheimer erkrankt ist.

Erst seit wenigen Jahren im Fokus

Da die Krankheit bei Tieren bislang so wenig erforscht ist, ist die Diagnosestellung dementsprechend schwierig. Erst in den vergangenen Jahren ist das Hunde-Alzheimer in den Fokus der Forschung gerutscht, was vermutlich auch mit dem immer höher werdenden Alter der Tiere zu tun hat. An einem Impfstoff gegen die Krankheit wird bereits gearbeitet. Bis dieser auf den Markt kommt, dauert es aber noch einige Zeit.

Schwierige Diagnostik

Oftmals berichten Besitzer erst auf Nachfrage des Tierarztes von diesen tiefgreifenden Veränderungen. Viele Halter schieben die oben aufgeführten Symptome schlichtweg auf Altersschwäche.

Damit der Tiermediziner eine sichere Diagnose stellen kann, folgt auf die Befragung des Halters die Anfertigung eines Blutbildes. Die Untersuchung des Gehirns mit Hilfe eines MRT bringt schlussendlich die entscheidenden Hinweise, ob und inwieweit Bereiche des Hirns von einer Erkrankung betroffen sind.

Tipps für Tierhalter

Wie beim Menschen beginnt eine Demenzerkrankung beim Tier schleichend. Mal kann alles in Ordnung sein und im anderen Moment legt der Vierbeiner ein völlig konträres Verhalten an den Tag. Heilen lässt sich das Hunde-Alzheimer nicht. Durchblutungsfördernde Medikamente können die Wahrnehmung des Vierbeiners verbessern und die Symptome ein Stück weit abschwächen.

Wer ein krankes Tier besitzt, sollte viel Verständnis zeigen. Ein sicheres und geborgenes Umfeld, sowie eine vertraute Umgebung und wenig Stress sind besonders wichtig.

Quelle: T-Online und BfT