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Rufnummern-„Spoofing“ auf dem Vormarsch

So kannst Du Dich vor den Telefon-Betrügern schützen!

Die bundesweite Betrugsmasche „Spoofing“ ist auf dem Vormarsch. Die Polizei schlägt Alarm.

Mehrere Fälle aus Rheinland-Pfalz und NRW bekannt

Die Polizei warnt vor einer bundesweiten Betrugsmasche, bei der sich Anrufer als Polizisten ausgeben und versuchen, ahnungslose Gesprächspartner zu bestehlen. In den letzten Tagen wurden wieder mehrere Fälle des sogenannten „Spoofings“ in Rheinland-Pfalz bekannt, so auch vor zwei Tagen in Frankenthal geschehen. Auch die Polizei NRW meldete einen Anstieg der Vorfälle um Weihnachten.

Was ist „Spoofing“ überhaupt?

Die Arbeitsweise der Täter, die sich meist als Polizisten am Telefon ausgeben, nennt man „Spoofing“ (engl. Vortäuschen). Die Betrüger versuchen, ihre Opfer durch Anrufe zur Übergabe von Geld und Wertgegenständen zu überreden, oder die Übergabe dieser Gegenstände vorzubereiten.

Die Opfer werden in der Regel aufgefordert, anzugeben, ob sie Bargeld oder Wertgegenstände im Haus haben. Dann wird die Abholung der Wertsachen und des Bargelds angekündigt, mit der Behauptung, dieses bei der Polizei sicher zu verwahren. Oft werden dabei Einbruchdiebstähle in der Nachbarschaft erwähnt.

Mittels spezieller Software wird zudem eine falsche Rufnummer generiert und dem Anruf-Opfer auf dem Telefon angezeigt. In dem bekanntgewordenen Fall aus Bielefeld wurde die Polizei-Rufnummer 0521/110 angezeigt, oder auch die Amtsnummer der örtlichen Polizeivermittlung (in Bielefeld 0521/545-0), oder Rufnummern einer Bankfiliale.

Anrufe aus dem Ausland

Wie die Polizei mitteilt, sind auch schon andere Fälle bekannt geworden, bei denen sich ein Mann im Auftrag eines Amtsgerichts meldete.

Die Anrufe erfolgen in der Regel aus dem Ausland. Lediglich ausländische Telefonnetzbetreiber bieten die Möglichkeit, die übermittelte Rufnummer zu verändern. Bei deutschen Telefonnetzanbietern ist dieses nicht ohne weiteres möglich.

So kannst Du Dich schützen:

Die Polizei NRW gibt nun eine Reihe von Hinweisen, wie man sich vor „Spoofing“ schützen kann:

  • Die Polizeirufnummer 110 wird nie für ausgehende Anrufe genutzt. Auch die Amtsleitung 0521/545-0 kann so nicht angezeigt werden. Dies ist technisch gar nicht möglich.
  • Die Polizei verwahrt niemals präventiv Wertgegenstände.
  • Zahlungen an Behörden werden nicht mündlich vereinbart oder eingefordert. Überweise daher nie Geldbeträge aufgrund eines Anrufes einer angeblichen Behörde, wie Polizei oder Amtsgericht.
  • Teilen Sie keine persönlichen Daten wie PIN-, TAN-Nummern oder Kennwörter telefonisch mit. Ihr Geldinstitut wird Dich nie aus eigener Initiative nach solchen Daten fragen.
  • Vorsicht bei Geldüberweisungen ins Ausland! Dort hat man so gut wie keine Chance, Ihr Geld zurück zu bekommen.
  • Konsequent das Gespräch beenden! Der Anrufer wird möglicherweise zu einer Fortsetzung des Gesprächs drängen wollen – nicht darauf eingehen!
  • In Verdachtsfällen direkt die Polizei unter der Rufnummer 110 oder unter der Rufnummer ihrer örtlichen Polizeidienststelle kontaktieren.
  • Erstatte bei Straftaten Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle.  

Neuester Fall in Bad Dürkheim

Auch am Donnerstagmorgen wurde wieder ein Fall von „Spoofing“ in Rheinland-Pfalz bekannt. In Bad Dürkheim wurde eine Frau von einem vermeintlichen Mitarbeiter der Sozialstation angerufen und um Geld gebeten. Die Polizei Bad Dürkheim hat ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Betrugs eingeleitet.

Quelle: Polizei, Focus.de