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Natürliche Hilfe mit Hausmitteln

Schmerzhafte Bläschen im Mund: Das kannst du dagegen tun!

Diese kleinen, weitverbreiteten Geschwüre im Mundinnern sind nicht nur lästig, sie können auch sehr schmerzhaft sein. Mit diesen Hausmitteln bekommst du die kleinen weißen bis gelblichen Bläschen wieder los.

Betroffene und Ursache für Aphthen

Die nervigen und schmerzhaften Bläschen, die sogenannten Aphthen sind eine der Hauptbeschwerden im Bereich des Mundes. Man erkennt sie an einer Rötung sowie einem weiß-gelblichen Belag, der Eiter enthält. Die Bläschen sind meist linsen- oder erbsengroß, können mitunter aber auch eine Größe von bis zu drei Zentimeter erreichen. 

Wer schon einmal diese kleinen Infektionen hatte weiß, damit ist nicht zu spaßen. Im Gegenteil, das Essen und Trinken sowie Zähneputzen kann dann ganz schön schmerzhaft sein. Häufig bilden sich die kleinen Bläschen einzeln oder in größerer Anzahl an der Mundschleimhaut, unter der Lippe, auf der Innenseite der Wange, an der Zunge oder im Gaumen. Aber auch der Intimbereich kann betroffen sein. Apropos Betroffene: Es kann jeden treffen, besonders verstärkt bekommen jedoch Frauen und junge Heranwachsende die lästigen Aphthen. 

Nicht ansteckend!

"Was Aphthen verursacht, weiß man bisher nicht genau", so Dr. Dietnar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer der Apotheken Umschau. Wissenschaftlich nachgewiesene Ursachen gibt es zwar keine, allerdings können hormonelle Veränderungen, ein geschwächtes Immunsystem, ein Zink-, Eisen- oder Vitamin B12-Mangel sowie Stress die Bläschen im Mund auslösen. Wichtig zu wissen, Aphthen sind nicht ansteckend!

Im Regelfall heilen die Bläschen nach rund zwei Wochen von selbst ab. In dieser Zeit plagt sich der Betroffene aber mit extremen Schmerzen beim Essen, Trinken und Zähneputzen. So schmerzhaft sie auch sein können, sind sie in der Regel harmlos. 

Das kannst du dagegen tun

Hat man aber erst einmal ein solches Bläschen im Mund, gilt es die Symptome zu lindern. Besonders wichtig ist nun eine sorgfältige Mundhygiene, so wird eine Infektion der Aphthen mit Bakterien verhindert und eine Heilung begünstigt. 

Desinfizierend und lokal schmerzstillend wirken etwa Mundspülungen mit Arnika, Salbei, Kamille oder Malve. Aber auch das Lutschen von Eiswürfeln kann helfen. Stark gesalzene oder gesüßte Nahrungsmitteln können dagegen die Schmerzen verstärken, wohingegen Milch schmerzstillend wirken kann. 

Hausmittel die Linderung bringen können

Wenn die Aphthen vereinzelt auftreten, können sie mit Hausmitteln gut behandelt werden und der Heilungsprozess beschleunigt werden. 

Kamille

Zu den bekanntesten Hausmitteln gegen die schmerzhaften Bläschen in der Mundhöhle gehört die Kamillentinktur. Diese gibt es in der Apotheke zu kaufen, ist aber auch ganz leicht selbst herzustellen.

Hierzu mischst du 100 Milliliter Alkohol (70%) mit 20 Gramm Kamillenblüten. Beide Zutaten sind in der Apotheke erhältlich. Nachdem du zuerst die Blüten und dann den Alkohol in eine Tasse gegeben hast, solltest du das Gemisch abdecken und noch ein paar Tage ziehen lassen.

Aber auch Kamillen- oder Salbeitee können entzündungshemmend wirken. Dazu kocht man den Tee wie gewohnt und lässt den Beutel abkühlen. Diesen drückt man dann vorsichtig auf die Aphthe und lässt ihn dort für etwa 20 Minuten einwirken. Das Ganze kann zwei- bis dreimal täglich wiederholt werden.  

Grüner Tee

Auch grüner Tee ist ein wirksames Hausmittel gegen Aphthen. Die darin enthaltenen Catchine haben eine antioxidative Wirkung und können Schmerzen lindern. Du solltest mehrere Tassen Tee am Tag trinken.Auch grüner Tee in Blätterform ist nützlich. Dieser sollte zusätzlich gekaut werden (nicht schlucken).

Salzwasser

Eine Spülung mit Salzwasser (ein Teelöffel Haushaltssalz in einer halben Tassse warmem Wasser) hilft die Aphthen auszutrocknen. Die Spülung sollte für etwa 15 bis 30 Sekunden im Mund geschwenkt und anschließend ausgespuckt werden. Je nach Bedarf kann die Anwendung alle paar Stunden wiederholt werden. 

Teebaumöl

Das kleine Wundermittel bei so manchen Entzündungen, hilft auch bei Bläschen im Mund, da es verschiedene Arten von Infektionen bekämpfen kann. Tupfe dazu etwa dreimal täglich eine kleine Menge des Öls auf die entzündete Stelle. 

Backpulver

Laut der Deutschen Familienversicherung soll auch Backpulver helfen die schmerzenden Symptome zu lindern. Das Pulver soll den pH-Wert im Mundraum wiederherstellen können. Backpulver mit ein wenig Wasser verschmischen und die Paste auf der Aphthe verteilen. 

Allrounder Kokosöl

Mit seiner antibakteriellen Wirkung bekämpft Kokosöl die schädlichen Bakterienstämme im Mund. Das Ölziehen mit einem Esslöffel Kokos- Sesamöl oder einem anderen Speiseöl ist weit verbreitet und kann bei einer täglichen Anwendung plaquereduzierend wirken. Die darin enthaltene Laurinsäure kann bei Wunden helfen.

Papaya

Ein weiteres Hausmittel befindet sich im Obstregal eines jeden Supermarktes: Es handelt sich um die exotische Frucht Papaya, die aufgrund von Enzymen entzündungshemmend wirkt. Bei der Anwendung solltest du mehrmals täglich auf einem kleinen Stück Papaya kauen. Der Heilungsprozess wird hierdurch stark beschleunigt.

Apfelessig

Das beliebte Hausmittel hilft bei einer Vielzahl von Krankheiten. Mit der Kraft Bakterien zu zerstören, kann Apfelessig ebenfalls bei Aphthen helfen. Vorsicht, das Auftragen des Essigs kann ein Brennen auslösen. Man nehme für die Tinktur einen Teelöffel des Apfelessigs und mische diesen mit einer Tasse Wasser. Die Lösung für 30 Sekunden bis eine Minute im Mund schwenken. Anschließend mit klarem Wasser ausspülen, da der Essig den Zahnschmelz angreifen kann. Die Anwendung sollte nicht öfter als dreimal täglich wiederholt werden. 

Ausprobieren kann sich lohnen

Es gibt also viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten mit Hausmitteln. Was bei dem einen wirkt, muss bei dem anderen aber nicht gleichgut funktionieren. Es lohnt sich, verschiedene Hausmittel auszuprobieren. 

Verschlimmern sich jedoch die Beschwerden und die Wunde heilt einfach nicht ab, sollte eine Zahnarztpraxis aufgesucht werden. Treten die Aphthen mit anderen Symptomen auf wie etwa Kopfschmerzen, Durchfall oder Fieber und entstehen häufiger als drei Mal im Jahr, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. 

5 Fakten über Aphthen in Kürze:

  1. Die Bläschen können nicht nur im Mund, sondern auch im Genitalbereich auftreten.
  2. Betroffene sollten auf Zitrusfrüchte, scharfe Gewürze und Nüsse verzichten.
  3. Raucher bekommen seltener Aphthen, da die Mundschleimhäute oftmals verhornt sind. 
  4. Aphthen können durch bestimmte Inhaltsstoffe (z.B. Natriumlaurylsulfat oder Triclosan) in Zahnpasta ausgelöst werden. 
  5. Zur Behandlung eigenen sich Tinkturen aus Rhabarberwurzelextrakt oder Myrrhe sowie das Kaufen von Heidelbeeren. 

Quelle: gesundheit.de, utopia, colgate.de, netdoktor