Gemüse abwaschen
Karolina Grabowska/Pexels
Gemüse abwaschen
Pestizide richtig entfernen

Obst und Gemüse mit Natron waschen: Wirklich sinnvoll?

Wer auf Pestizide, Keime oder Schmutz auf seinem Obst und Gemüse verzichten möchte, sollte es gründlich unter Wasser waschen. Das reicht aber nicht, sagen Experten, um alle Rückstände zu entfernen.

Gründliches Abwaschen ein MUSS

Vor dem Verzehr sollten Obst und Gemüse gründlich gewaschen werden. Das wissen wir längst. Denn, auch wenn man es den Lebensmitteln nicht ansieht, die Pflanzen wurden mehrfach mit Pestiziden besprüht, um sie vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Deren Rückstände haften an, aber auch in der Schale und mit dem Verzehr gelangen sie in unseren Körper. 

In der konventionellen Landwirtschaft werden nach wie vor zahlreiche Pestizide eingesetzt. In Europa sind es laut "geo.de" rund 290 verschiedene Wirkstoffe, die zugelassen sind - auch das umstrittene Glyphosat. Auch wenn es in der EU Höchstwerte gibt, die nicht überschritten werden dürfen, finden sich immer noch Rückstände der giftigen Mittel auf Obst und Gemüse. Laut Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung seien diese Mengen gesundheitlich unbedenklich, dennoch raten Experten dazu, Obst und Gemüse vor dem Verzehr unter fließendem Wasser gründlich abzuwaschen und anschließen trockenzureiben. Das gilt auch für Lebensmittel, deren Schale wir nicht mitessen, wie zum Beispiel bei Melonen, denn hier können Keime ins Fruchtfleisch gelangen. 

ABER: Wer nun denkt, dass sich durch das Abwaschen alle Pestizidrückstände entfernen lassen, liegt falsch. Laut einer Untersuchung der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, lassen sich so nur rund die Hälfte aller anhaftenden Pestizidrückstände entfernen. Eine besonders Effekte Methode, Obst und Gemüse von Pestizidrückständen zu befreien, sei ein Bad mit Backnatron. Und so funktioniert's!

Natronlauge-Bad am wirkungsvollsten

Amerikanische Lebensmittelforscher haben eine Methode gefunden, mit der am besten Pestizide entfernt werden konnte. Sie wuschen Äpfel auf drei unterschiedliche Arten: mit Leitungswasser, mit einer handelsüblichen Bleiche und mit Backsoda (Speisenatron).

Das Ergebnis: Am effektivsten war ein Bad in einer einprozentigen Lösung aus Natron und Wasser. Somit konnten Pestizide wie Thiabendazol (zu 80 Prozent ) und Phosmet (zu 96 Prozent) entfernt werden.

Ein kleiner Teil der Pestizide gelangt ins Innere des Apfels und konnte daher nicht abgewaschen werden. Zudem muss das Obst und Gemüse etwa 15 Minuten vor dem Verzehr in der Natronlauge baden. 

Schale ab oder einfach nur abreiben?

Die Frage ist, sollte man sein Obst dann doch lieber schälen? Laut Bundesinstitut für Risikobewertung sei man zwar dadurch auf der sicheren Seite, doch gehen somit auch die wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Beim Apfel sind das bis zu 70 Prozent der Vitamine, die in und direkt unter der Schale stecken. 

Gut, dass die Untersuchung der Amerikaner gezeigt hat, dass ein Großteil der Pestizide bereits durch gründliches Abwaschen mit Wasser entfernt werden kann. 

Pflückst du nun irgendwo einen Apfel und reibst ihn am Ärmel ab, entfernst du damit lediglich Staub. 

Wer wirklich sicher gehen möchte und Pestizidrückstände vermeiden möchte, sollte Bio-Obst und Gemüse kaufen. Im ökologischen Landbau sind chemisch-synthetische Pestizide weitestgehend verboten, so "geo.de".

Quelle: Ökotest, geo.de

Lust auf gute Musik?

STEVE WINWOOD mit HIGHER LOVE

RPR1. – der beste Musikmix für Rheinland-Pfalz

RPR1. – der beste Musikmix für Rheinland-Pfalz


Es läuft:
STEVE WINWOOD mit HIGHER LOVE