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Rheinland-Pfalz: Neuwied

Dank Spenden: Zoo Neuwied vorerst vor Pleite gerettet

Der finanziell angeschlagene Neuwieder Zoo wurde durch Spenden vorerst vor der Insolvenz gerettet. Eine Woche nach dem Hilferuf sind gut 250.000 Euro auf den Konten des Tierparks eingegangen. 

Bürger setzen Zeichen für den Zoo

Zoodirektor Mirko Thiel ist völlig überwältigt: "Dass unser Hilferuf vor einer Woche eine derartige Resonanz und gleichzeitig eine regelrechte Spenden-Welle auslöst, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können", teilte er am Sonntag laut Deutsche Presse-Agentur mit.

Rettungsschirm des Landes nicht mehr nötig

Der Neuwieder Oberbürgermeister und zugleich Vorsitzender des Zoo-Fördervereins, Jan Einig, sprach von vielen hundert Einzelspendern. Die Finanzlage habe sich nun aber derart entspannt, dass ein Rettungsschirm des Landes nicht mehr in Anspruch genommen werden müsse.

Der für den heutigen Montag (11.01.2021) geplante runde Tisch via Videokonferenz mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer sei nicht mehr nötig. Ob man auf die Gesprächsrunde zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen müsse, hänge laut dem Oberbürgermeister vom Verlauf der Corona-Pandemie und den bereits beantragten öffentlichen Förderungen ab. "Die beantragte Überbrückungshilfe für November soll Anfang kommender Woche ausgezahlt werden. Die Dezember- und Januarhilfen sind beantragt und im Verfahren." Zudem werde die Futterhilfe des Landes von November 2020 bis Juni 2021 verlängert und für eine Tierhalle eine Landesförderung von 50 000 Euro erwartet. OB Einig, Zoodirektor Thiel, ein Wirtschafts- und ein Steuerberater hatten am Samstag die aktuelle Finanzlage des Tierparks bewertet.

Finanznöte durch fehlende Einnahmen

Wegen Corona musste auch der größte Zoo in Rheinland-Pfalz seit Anfang November wieder seine Türen schließen. Doch bereits der Lockdown im letzten Frühling hat für finanzielle Engpässe durch ausbleibende Einnahmen gesorgt. Mehrere CDU-Politiker forderten deshalb mehr staatliche Unterstützung und Ministerpräsidentin Dreyer hatte dem Neuwieder Oberbürgermeister versichert, dass die rot-gelb-grüne Landesregierung den Zoo und seine Jobs erhalten wolle. In einer Petition zur Rettung des Zoos hieß es, mehr als 80 Arbeitsplätze und das Wohl von 1800 Tieren stünden auf dem Spiel.

Politik begeistert über Welle der Hilfsbereitschaft

"Die Welle der Hilfsbereitschaft war riesig. Wo die Regierung schläft, sind die Bürgerinnen und Bürger nun zur Tat gestritten," teilte die CDU Rheinland-Pfalz am Sonntag gegenüber der dpa mit. Die Partei ergänzte: "Mit einer so großen Spendenbereitschaft und bislang 30.000 Unterschriften konnten auch die Initiatoren der Petition nicht rechnen." Diese war von den CDU-Kommunalpolitikern Pascal Badziong und Martin Hahn gestartet worden. Hahn betonte am Sonntag: «Wir sind absolut begeistert und auch etwas stolz darauf, was wir mit unserer Petition für eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst haben."

Jede Spende hilft!

Auch wenn der Zoo Neuwied voerst einer Pleite entgangen ist, kann er auch weiterhin unterstützt werden. Du möchtest mit einer Geldspende helfen? Das sind die Daten der Spendenkonten:

Sparkasse Neuwied
IBAN: DE86 5745 0120 0006 0009 13
BIC: MALADE51NWD

Volks- und Raiffeisenbank Neuwied-Linz eG
IBAN: DE44 5746 0117 0001 5283 17
BIC: GENODED1NWD

Quelle: dpa