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Baden-Württemberg: Mannheim / Heidelberg

Dramatische Lage: Gewitter hält Einsatzkräfte in Atem

Überflutete Keller und Straßen, umgestürzte Bäume, zwei Verkehrsunfälle und mehrere Alarmauslösungen sind die Bilanz des nächtlichen Gewitters mit heftigen Windböen und Starkregen, welches in der Region in der vergangenen Nacht niederging.

Über 200 Notrufe bei der Polizei

Schwerpunkte des Unwetters bildeten in Mannheim die Stadteile Käfertal, Wallstadt, Vogelstang, Feudenheim und Seckenheim sowie im Rhein-Neckar-Kreis die Gemeinden Ilvesheim und Ladenburg. Beim Polizeinotruf gingen über 200 Notrufe insbesondere wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume ein. Die Feuerwehren waren mit sämtlichen Kräften im Einsatz. Laut einer ersten vorläufigen Bilanz liefen im Stadtgebiet Mannheim rund 100, im Stadtgebiet Heidelberg 7 und im Rhein-Neckar-Kreis 150 Keller voll. Zu Straßenüberflutungen kam es in Mannheim in der Mosbacher Straße, Feudenheimer Straße und in der Suebenheimer Allee.

Zahlreiche umgestürzte Bäume

Im Rhein-Neckar-Kreis war in Rauenberg die B3 betroffen. Umgestürzte Bäume mussten in Mannheim in der Mosbacher Straße, Odenwaldstraße, Braustraße, Banater Straße, auf der der B44, im Ulmenweg und der Seckenheimer Landstraße beseitigt werden. Im Rhein-Neckar-Kreis stürzten Bäume in Hirschberg, Heddesheim, Edingen-Neckarhausen, Meckesheim, Ladenburg, Dossenheim, und Sinsheim um. In Heidelberg fiel im Wingertspfad ein Baum auf ein Trafohäuschen.

Aufgrund gehobener Gullydeckel kam es zu zwei Verkehrsunfällen mit geringem Sachschaden in Heidelberg im Kurpfalzring sowie in Gaiberg in der Hauptstraße. In Heidelberg bleibt der Steigerweg aufgrund eines Erdrutsches bis auf weiteres gesperrt. In Wiesloch erreichte der Leimbach einen Wasserstand von 1 Meter. Über die Höhe der entstandenen Schäden können bislang keine Angaben gemacht werden, sie dürften aber beträchtlich sein. Personen kamen nicht zu Schaden.

Auch in Rheinland-Pfalze wütete das Unwetter

In den Landkreisen Birkenfeld und Saarburg sowie im Raum Ludwigshafen gab es in der Nacht zum Freitag überflutete Straßen und vollgelaufene Keller, wie ein Polizeisprecher sagte. In Morbach schlug ein Blitz in eine Kapelle ein. Die Turmspitze hatte Feuer gefangen. Das Gebäude selbst brannte laut Polizei aber nicht ab.

Auch im Großraum Idar-Oberstein und rund um die Stadt Saarburg stand an manchen Stellen Wasser auf den Straßen. Vereinzelt seien Hänge abgerutscht.

Überflutungen in Betzdorf

Bereits gestern Mittag und Nachmittag wurde die Region um Betzdorf (Rheinland-Pfalz) schwer von einem Unwetter getroffen. Ab 12:30 Uhr ging ein massives Gewitter mit Starkregen und teils Hagel nieder. Außergewöhnlich war, dass diese Gewitterfront nicht abzog, sondern sich über anderthalb Stunden hinweg statisch über Betzdorf, Kirchen und Alsdorf abregnete, besser gesagt abschüttete. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, so dass es in der Folge zu starken Überflutungen vieler Straßen und Überschwemmungen, insbesondere im Innenstadtbereich von Betzdorf, kam.

Quelle: polizei / dpa