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Rheinland-Pfalz: Neustadt/Weinstraße

Apotheker sperrt Krankenwagen im Dienst ein – war es Provokation?

Ein Apotheker hat diese Woche in Neustadt einen Krankenwagen an seiner Weiterfahrt gehindert. Nun hat er sein Verhalten erklärt.

Krankenwagen mit Kette eingesperrt

Einem 52-jährigen Apotheker missfiel am Dienstag das Verhalten eines Rettungsteams, das sich im Einsatz befand und sein Fahrzeug vor seinem Geschäft in Neustadt abgestellt hatte. Da es sich um den Parkplatz für seine Kundschaft handelte, umspannte der Apotheker den Parkplatz samt Einsatzfahrzeug kurzerhand mit einer Kette, so dass ein ungehinderter Abtransport im Ernstfall nicht möglich gewesen wäre (wir berichteten).

Im Gespräch mit der Rheinpfalz schilderte der Mann nun den Vorfall aus seiner Sicht. Er gab zu, etwas überreagiert zu haben, sprach jedoch von einer Provokation gegen ihn.

Zeigte Fahrerin provokantes Verhalten?

Gegenüber der Rheinpfalz sagte der Geschäftsmann, dass sich der besagte Einsatzwagen auf einen mit Schildern deutlich gekennzeichneten Kundenparkplatz gestellt habe und dort etwa eine Stunde stehen geblieben sei. Dabei sei es seinen Angaben zufolge offensichtlich gewesen, dass es sich um einen Krankentransport und nicht um einen Notfalleinsatz gehandelt habe. Es sei zu einem Disput mit der Fahrerin gekommen, die den Wagen etwas später weggefahren habe – um eine Viertelstunde später erneut zu erscheinen und sich wieder auf den Kundenparkplatz zu stellen, obwohl der für Rettungsfahrzeuge ausgewiesene Platz frei gewesen sei.

Nachdem sich die Fahrerin weigerte, den Wagen auch nach eindringlicher Aufforderung des Apothekers umzuparken, habe er die Kette um das Fahrzeug gelegt. Im Rheinpfalz-Interview erklärte er: „Das war kein korrektes Verhalten von mir, aber die hatten noch nicht mal einen Krankentransport, das war eine reine Provokation, und darüber habe ich mich so sehr aufgeregt.“

Dennoch muss der Apotheker nun mit einer Anzeige wegen Nötigung rechnen.