Rheinland-Pfalz: Vulkaneifel
Laacher-See-Vulkan früher ausgebrochen als angenommen
Eruption exakt datiert
Neuste wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben: Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans in der Eifel, der zu den größten Eruptionen in Mitteleuropa zählt, ist vor 13.077 Jahren erfolgt – und damit 126 Jahre früher als bisher angenommen. Ein internationales Forscherteam u. a. aus Archäologie, Klimatologie und Vulkanologie hatte an dem Projekt der Uni Mainz mitgewirkt und die neuen Erkenntnisse zutage gebracht.
Gigantischer Vulkanausbruch vor über 13.000 Jahren
Der Laacher-Vulkan spuckte damals rund 20 Kubikkilometer Asche. Die Eruptionswolke reichte über 20 Kilometer in die Höhe, der Ascheregen gelangte bis nach Norditalien im Süden und nach Sankt Petersburg im Nordosten. In der unmittelbaren Umgebung und im benachbarten Rheintal bildeten sich damals mächtige Ablagerungen aus Asche und Bims, die alles Leben unter sich begruben. Die Eruption dauerte vermutlich mehrere Wochen an.
Anpassung europäischer Klimaarchive nun nötig
Technische Fortschritte und Funde von verschütteten Baumresten haben den Forscher*innen nun eine genaue Datierung des Ereignisses ermöglicht. „Dies wirft ein neues Licht auf die Klimageschichte des gesamten nordatlantischen und europäischen Raums und erfordert eine Anpassung der europäischen Klimaarchive“, so die Uni Mainz. „Wir können damit einen Temperatursturz am Ende der letzten Kaltzeit genau datieren, sodass sich die Angaben jetzt mit denen von Bohrkernen aus dem Grönlandeis decken“, sagt Dr. Frederick Reinig, Dendrochronologe an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).
Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Wissenschaftszeitschrift Nature publiziert.
Magmakammer unter Laacher See heute noch aktiv?
Der Vulkanismus in der Eifel ist bis heute aktiv. Seit 2013 werden in regelmäßigen Abständen Mikrobeben in der Vulkaneifel verzeichnet. Sie stehen im Verdacht, durch magmatische Aktivität unter dem Laacher See ausgelöst worden zu sein.
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Quelle: Geographisches Institut / JGU Mainz