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Rheinland-Pfalz: Kaiserslautern

Illegaler Welpenhandel mit Pomeranian Spitz in Westpfalz aufgedeckt

Bei Kaiserslautern ist zum wiederholten Mal ein illegaler Welpenhandel aufgeflogen. Die Tiere wurden über ebay mit offensichtlich gefälschten Papieren verkauft. Das Veterinäramt warnt in diesem Zuge ausdrücklich vor überstürzten Welpenkäufen im Internet!

Pomeranians mit ausländischen Heimtierausweisen

Am Dienstag den 02.02.2021 wurde vom Veterinäramt Kaiserslautern erneut ein illegaler Handel mit Pomeranian Spitz-Welpen im Landkreis Kaiserslautern aufgedeckt. Es ist nicht auszuschließen, dass noch weitere Welpen aus diesem Handel im Umlauf sind und zum Verkauf angeboten wurden und werden. Das Veterinäramt des Kreises ruft daher dringend zur Vorsicht beim Erwerb eines Pomeranian Spitz Welpen – vor allem mit ausländischen Heimtierausweisen – auf. Wer in den letzten Wochen einen solchen Welpen erworben hat, solle sich bitte umgehend als Zeuge an das Veterinäramt Kaiserslautern unter 0631 7105 450 oder [email protected] wenden.

Erst im März 2020 war im Stadtgebiet von Kaiserslautern ein illegaler Welpenhandel mit Welpen der Rasse Pomeranian Spitz aufgedeckt worden. Damals wurden vom Veterinäramt Kaiserslautern zehn deutlich zu junge und tierschutzwidrig untergebrachte Tiere beschlagnahmt.

Tollwutschutz fehlt

Die Händler gehen beim Verkauf der Welpen immer professioneller vor. So stimmen die eingetragenen Daten in den ausländischen Heimtierausweisen mit den gesetzlichen Vorgaben überein – meist auf den Tag genau – und der Käufer wiegt sich in Sicherheit. Auch lässt der erheblich gestiegene Preis von bis zu 2700 Euro pro Welpe und das gewählte Verkaufsumfeld nicht unbedingt auf einen illegalen Hintergrund schließen. Tatsache ist jedoch, dass die angebotenen Welpen vom Alter her nicht zu den Dokumenten passen können. Das Zahnalter der Tiere zeigt, dass sie deutlich jünger sind, als in den Heimtierausweisen angegeben. Somit haben sie auch noch nicht den nötigen Tollwutschutz.

Welpen dürfen aus dem EU-Ausland erst nach Deutschland gebracht werden, wenn sie frühestens im Alter von zwölf Wochen gegen Tollwut geimpft wurden und eine Wartezeit von 21 Tagen verstrichen ist. Daraus ergibt sich ein Einfuhralter von 15 Wochen aus dem EU-Ausland. Stammen die Welpen aus einem nicht gelisteten Drittland dürfen die Tiere frühestens im Alter von 7 Monaten einreisen.

Hunde aus ebay angeboten

Auch ebay-Kleinanzeigen hat dem illegalen Welpenhandel den Kampf angesagt und in seinen Richtlinien Bedingungen festgelegt, die den Verkauf der jungen Hunde über die Plattform verhindern soll. Auch die Tiere des aktuellen Falls aus Kaiserslautern wurden auf ebay-Kleinanzeigen angeboten. Ebay hat jedoch selbstständig reagiert und den Account der Händler gesperrt.

Die Corona-Pandemie hat den Welpen- und allgemein den Hundekauf extrem angekurbelt. Offensichtlich sind die Käufer auch bereit horrende Preise für die Tiere zu bezahlen. So wurden die Spitzwelpen im März 2020 noch für bis zu 1750 € angeboten. Im aktuellen Fall steigerten sich die Preise von Woche zu Woche von 2300€ auf zuletzt 2700€ pro Welpe – in bar und steuerfrei. Ein lukratives Geschäft, was die Händler dazu anspornt gesetzliche Vorgaben zu umgehen und den Gewinn auf Kosten der Tiere zu maximieren.

Kein Hundekauf aus Corona-Langeweile!

Trotz aller Warnungen und Aufklärung in den Medien kaufen Menschen nach wie vor Welpen unter dubiosen Umständen zu überteuerten Preisen, ohne darüber nachzudenken. Aber auch die Anschaffung eines erwachsenen oder auch legal gezüchteten Hundes muss wohlüberlegt und nicht aus Langeweile und Einsamkeit aus der Corona-Situation heraus geschehen. Das Veterinäramt rät daher dringend dazu beim Kauf von Hunden wachsam zu sein, um den illegalen Handel nicht zu unterstützen und intensiv abzuwägen, ob man dem Tier auch nach der Pandemie noch gerecht werden und es tierschutzgerecht halten kann.

Quelle: Kreisverwaltung Kaiserslautern