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Bienensterben im Südwesten: Prognosen für die „Honig-Ernte“

Den vergangenen Winter hat jedes fünfte Bienenvolk nicht überlebt. Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg seien am stärksten von den Winterverlusten betroffen.

Jedes fünfte Bienenvolk gestorben

Laut einer Umfrage des Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Deutschland, hat jedes fünfte Bienenvolk den Winter nicht überlebt. Die stellvertretende Leiterin, Saskia Wöhl, sagt: „Wir haben es dieses Jahr mit relativ hohen Verlusten zu tun.“ Laut einer Online-Umfrage, bei der 10.000 Imker*innen zu den Ein- und Auswinterungszahlen ihrer Bienenvölker befragt wurden, gab es eine Verlustquote von rund 21 Prozent. Im Jahr zuvor waren es 13 Prozent und im vorletzten Jahr 15 Prozent. Der aktuelle Wert sei extrem, aber es käme alle zwei bis vier Jahre zu höheren Verlustquoten laut Fachzentrum.

Nasskalter Sommer macht Parasitenbekämpfung schwierig

Besonders die Varromilbe habe es als Parasit den Honigbienen schwer gemacht. Imker behandeln die Stöcke daher mit Ameisensäure, die jedoch nur bei entsprechender Wärme und niedriger Luftfeuchtigkeit ihre Wirkung entfaltet. Der eher nasskalte Sommer in 2021 habe es den Imkern schwer gemacht, den richtigen Zeitpunkt für die Behandlung einzuschätzen. „Wir haben bemerkt: Je später die Ameisensäure im Jahr eingesetzt wird, desto höher sind die Verluste“, sagte Wöhl.

Wird 2022 doch noch ein gutes Honigjahr?

Am stärksten von den Winterverlusten seien das Saarland, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz betroffen. Wobei dies auch mit der schlechten Honigernte im Vorjahr zusammenhängen könnte. „Für die Bienen bedeutete das weniger Futtervorräte und mehr Stress“, erklärt Wöhl. Außerdem hätten sich so leichter Krankheiten in die Bienenstöcke einschleichen können.

Dennoch könnte es noch ein gutes Honigjahr werden. Dafür müsste das Wetter in den kommenden Wochen weiterhin trocken und frühlingshaft bleiben.

Quelle: dpa slb