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Baden-Württemberg: Tübingen

18-Jährige täuscht Notfall vor und pöbelt gegen Sanitäter

Eine 18-Jährige hat sich, in alkoholisiertem Zustand, einen mehr als geschmacklosen Scherz erlaubt. Das Mädchen hatte einen Notfall vorgetäuscht und dann auch noch die umsonst herbeigeeilten Rettungskräfte beschimpft. Währenddessen musste ein "echter" Patient 20 Minuten länger auf Hilfe warten.

Rettungskräfte "nur verarscht"

Medienberichten zufolge hatte sich die Jugendliche zusammen mit Freundinnen morgens um 04.30 Uhr an einer Bushaltestelle in Tübingen aufgehalten. Unter Alkoholeinfluss kamen die Mädchen auf die Idee einen Notfall vorzutäuschen. Die 18-Jährige stellte sich bewusstlos, woraufhin ein Busfahrer einen Rettungswagen alarmierte. Als die Helfer vor Ort eintrafen, konnten sie nicht fassen, dass sich jemand nur einen Witz erlauben wollte.

"Nach einer ersten Untersuchung war klar, dass bei der Patientin keine Einschränkung der lebenswichtigen Vitalfunktionen vorlag", berichtete Sanitäter Stephan Dippon der Bild-Zeitung. Die junge Frau sei dann aufgestanden, habe gelacht und erklärt, sie habe die Rettungskräfte "nur verarscht". Sie habe wissen wollen, was passiert und wie lange der Rettungswagen benötige.

Patient musste auf Notarzt warten

Als ob die Aktion bis zu diesem Zeitpunkt nicht schon geschmacklos genug gewesen wäre, musste wegen des "Scherzes" der Jugendlichen eine Person, die sich tatsächlich in einer ernsten Notlage befand, länger auf Hilfe warten. "Zeitgleich wurde dringend ein Notarzt bei einem Herzinfarkt-Patienten gebraucht. Weil wir uns hier veralbern lassen mussten, kam ein Notarzt aus dem 20 Minuten entfernten Rottenburg", so der Sanitäter weiter. Dafür hatten die alkoholisierte Mädchengruppe aber offenbar kein Verständnis. Statt Einsicht zu zeigen, hätten sie die Sanitäter wüst angepöbelt.

Stephan Dippon verständigte schließlich die Polizei und die 18-Jährige musste die nächsten Stunden in einer Zelle verbringen.

Gegenüber der Bild-Zeitung wollte sich der Teenager verteidigen und erklärte, die Aktion sei "nur ein Spaß" gewesen. Das DRK hat inzwischen Anzeigen erstattet und will der jungen Frau die Einsatzkosten in Rechnung stellen.

Quelle: Focus