Experten erwarten enorme Mückenplage
Stechmücken breiten sich in Deutschland weiter aus. Experten rechnen damit, dass wir aufgrund der aktuellen Wetterlage in diesem Jahr mit einer Mückenplage rechnen müssen.
Stechmücken breiten sich in Deutschland weiter aus. Experten rechnen damit, dass wir aufgrund der aktuellen Wetterlage in diesem Jahr mit einer Mückenplage rechnen müssen.
„Mücken haben in diesem Jahr ideale Startbedingungen“, sagt Doreen Walther, Biologin und Mückenexpertin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im brandenburgischen Müncheberg. „Bei einigen Arten sehen wir jetzt schon die zweite und dritte Generation.“ Die Expertin rechnet mit einer enormen Mückenvermehrung. Schuld daran ist die milde Witterung und Gewitterschauer, die regelmäßig für große Pfützen und Gewässer sorgen. Das Wachstum der Insektenpopulation soll höher sein, als in den vergangenen Jahren.
Die Familie der Stechmücken spaltet sich in rund 50 Arten auf. Stechen tun allerdings nur drei Arten – und hierbei auch nur weibliche Insekten. Die Weibchen benötigen Proteine aus dem Blut für die Eibildung. Weitere Arten wie die Kriebelmücke oder die Millimeter großen Gnitzen, von denen es sogar 300 Arten gibt, sorgen beim Menschen für unangenehme Stiche. Die asiatische Tigermücke, die Krankheiten wie Gelbfieber, Zika und Dengue überträgt, breitet sich in Deutschland ebenfalls sehr stark aus. Die Experten gehen davon aus, dass sich diese wärmeliebende Art bald vollständig in Deutschland ausgebreitet hat. Nachgewiesen wurde sie bisher nur in Baden-Württemberg und Thüringen.
«Bisher gibt es in Deutschland keine gefährlichen Krankheitserreger, die von Mücken übertragen werden», berichtet sie. Das Immunsystem reagiere stärker auf exotische Arten, da sie beim Stechen einen anderen Proteincocktail in die Haut spritzten als die einheimischen Mücken. Das Kratzen an den juckenden Einstichstellen, sei aber immer noch das größte Problem. „Erst dadurch kann es zu Eiterungen oder Ödemen kommen.“
Quelle: dpa