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Drastische Maßnahme

Generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit gefordert

In allen öffentlichen Gebäuden besteht seit Jahren Rauchverbot. Einem Mediziner reicht das aber noch lange nicht! Der Kinder-Lungenarzt Prof. Matthias Kopp fordert: Komplettes Rauchverbot in der Öffentlichkeit.

„Rauchverbot in allen Bereichen, die öffentlich zugänglich sind“

Prof. Matthias Kopp ist Kinder-Lungenarzt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Seiner Ansicht nach, ist das Rauchverbot in seiner jetzigen Form längst nicht ausreichend.

Es genüge nicht, das Qualmen nur in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen wie zum Beispiel in Restaurants, in Krankenhäusern oder bei Behörden zu untersagen. Deshalb fordert der Mediziner ein „generelles Rauchverbot in allen Bereichen, die öffentlich zugänglich sind.“ Das meldet aktuell unter anderem „Der Westen“.

Qualm-Stopp auf Spielplätzen in Schleswig-Holstein

In der kommenden Woche will Schleswig-Holstein das Rauchverbot auf Spielplätzen beschließen. Ginge es nach Kopp, sollten Zigaretten dann am besten auch gleich von den Nord- und Ostsee-Stränden verbannt werden.

Außerdem sei ein Rauchverbot in Autos nötig. Auf engem Raum falle die die Konzentration der Giftstoffe noch höher aus, heißt es bei „Der Westen“.

Kinder noch besser schützen

Auch was den Nachwuchs betrifft, vertritt der Arzt eine klare Position: Kinder müssen noch besser vor dem Passivrauchen geschützt werden. Ihre Lunge sei besonders sensibel, daher könne Passivrauchen die Lungenentwicklung behindern und die Funktion einschränken. „Wir wissen, dass Kinder durch Passivrauchen häufiger unter immer wieder kehrender Bronchitis leiden und dass sie ein deutlich höheres Risiko haben, Asthma zu entwickeln. […] Jemand, der bis 21 Jahren nicht sein maximales Lungenvolumen erreicht, wird im Alter sehr viel früher Probleme mit den Atemwegen bekommen“, so Kopp.

Auch wenn nur auf dem Balkon geraucht wird, besteht laut dem Experten eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung. Schadstoffe und Rückstände des Glimmstängels könnten nämlich auch über die Kleidung übertragen werden.

Quelle: Der Westen