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Nordrhein-Westfalen: Rheurdt

Acht Pferde aus Schlammloch gerettet

Acht ausgebüxte Islandpferde waren bereits bis zum Hals im Schlamm versunken. Durch das beherzte Eingreifen von Feuerwehr, Tierarzt und Besitzer sind alle Tiere wohlauf.

Insgesamt elf Tiere ausgebüxt

Am Donnerstagmittag wurde die gesamte Feuerwehr Rheurdt sowie die Drehleiter der Feuerwehr Neukirchen-Vluyn zu einer außergewöhnlichen Tierrettung gerufen. Am "Islandpferdehof Niederrhein" waren insgesamt elf Pferde ausgebüxt und in eine nahezu vollständig ausgetrocknete "Kull" galoppiert. An einer besonders aufgeweichten und seifigen Stelle verloren die Tiere an Halt und sanken zum Teil tief in den Boden ein.

Drei Pferde konnten sich noch mit letzter Kraft retten. Die übrigen acht Tiere drohten immer tiefer einzusinken und waren bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits sichtlich erschöpft.

Vorbildlicher Zusammenarbeit

Unter Mithilfe der anwesenden Hofbesitzer konnten die ersten fünf Tiere rasch gerettet werden. Drei weitere waren jedoch schon fast bis zum Halsansatz im Schlamm versunken und stellten die Helfer vor eine große Herausforderung. Aufgrund des unwegsamen Geländes war auch die herbeigeeilte Drehleiter des Löschzugs Vluyn, die für etwaige Einsatzlagen ein besonderes Tierrettungssystem vorhält, machtlos.

In vorbildlicher Zusammenarbeit zwischen dem Pferdebesitzer, der Feuerwehreinsatzleitung, dem Tierarzt und einigen im Umgang mit Pferden erfahrenen Einsatzkräften gelang es schließlich aber, die Tiere mit Schläuchen und Rundschlingen zu sichern. Rasch grub man die Vorder- und Hinterläufe frei und stabilisierte den Boden mit Holzplatten und Decken.

Unter Einsatz von Muskelkraft und einem Mehrzweckzug der Feuerwehr schaffte man es, nach und nach die völlig erschöpften Pferde aus ihrer Zwangslage zu befreien. Rund 30 Minuten nach der Alarmierung waren alle Tiere gerettet.

Großer Dank an alle Helfer

Nach erster Einschätzung des Veterinärs konnte glücklicherweise schnell Entwarnung gegeben werden: Der Hengst "Gisli fra Skjalatara", sein Sohn "Glettingur vom Niederrhein" und die anderen tierischen Patienten sind wohlauf. Nach diesem Schreckmoment mussten sich alle Beteiligten zunächst erholen - die Pferde grasten auf der Weide, die Retter befreiten sich von Schlamm und Dreck und die aufgeregten Tierhalter erlangten ihr Lächeln zurück.

Überglücklich bedankten sich der Besitzer und seine Lebensgefährtin bei den Einsatzkräften: "Ich wusste gar nicht, dass ihr das in Rheurdt alle komplett ehrenamtlich macht. Ich bin so dankbar, dass ihr so zahlreich und vor allem schnell bei uns wart. Wir waren wirklich hilflos."

Quelle: Feuerwehr Rheurdt