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Niedersachsen: Hannover

Zweite Chance für Chico: Staffordshire-Terrier wird vorerst nicht eingeschläfert!

Nach einer tödlichen Attacke in Hannover muss die Stadt jetzt entscheiden, ob ein Kampfhund eingeschläfert wird. Der Staffordshire-Mischling "Chico" soll seine 27 und 52 Jahre alten Besitzer in ihrer Wohnung in Hannover getötet haben.

Hund soll zwei Menschen getötet haben

Der Staffordshire-Terrier-Mischling soll seine Besitzer in der Wohnung totgebissen haben. Die 25 Jahre alte Tochter der getöteten Frau hatte die Beamten alarmiert, weil sie ihre Mutter und ihren Bruder nicht erreichen konnte. Beim Blick durch ein Fenster entdeckte sie dann einen leblosen Körper in der Wohnung der beiden.

Rechtsmediziner hatten die Leichen der 52-jährigen Frau, die im Rollstuhl saß und ihres 27 Jahre alten Sohnes untersucht. Feuerwehrleute konnten den Hund mit einer Schlinge einfangen und in ein Tierheim bringen. Wie es zu dem Unglück kam, steht noch immer nicht fest.

Die Stadt Hannover räumte am Freitag ein, dass der Hund den Behörden bereits 2011 aufgefallen sei. Eine angeordnete Begutachtung sei damals unterblieben. Nach jetzigen Erkenntnissen hätte diese zu einem Haltungsverbot geführt. Über die genauen Umstände für dieses Versäumnis und mögliche Konsequenzen will die Stadt am heutigen Montag informieren.

Chico wird vorerst doch nicht eingeschläfert

Nach der tödlichen Attacke auf zwei Menschen prüft die Stadt Hannover, ob der Staffordshire-Terrier-Mischling Chico in eine Spezialeinrichtung kommt. Das Tierheim, in dem der Rüde derzeit untergebracht ist, habe vorgeschlagen, den Hund in einer speziell gesicherten besonderen Einrichtung für auffällig gewordene Tiere unterzubringen, teilte die Stadt Hannover am Sonntag mit.

Ursprünglich wollte die Stadt den Hund einschläfern. Die spezielle Einrichtung befinde sich außerhalb Niedersachsens. Ob diese Alternative gewährleisten kann, dass der Hund keinem Menschen mehr Schaden zufügt, werde geprüft.

Mit dem Tierheim solle erörtert werden, wie es mit Chico weitergeht, erklärte Stadtsprecher Udo Möller. Der Hund bleibe bis zu einer Entscheidung im Tierheim. Tierschützer hatten in einer Petition dazu aufgerufen, den Hund nicht zu töten. „Bitte lasst Chico leben! Er hatte nie ein gutes Hundeleben!“, hieß es online in einem Aufruf.

Quelle: dpa