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Niedersachsen: Hannover

Hund beißt Mutter und Sohn tot – hitzige Diskussion um Einschläferung

Der Staffordshire-Mischling "Chico" soll seine 27 und 52 Jahre alten Besitzer in ihrer Wohnung in Hannover getötet haben. Nun muss die Stadt entscheiden, ob das Tier eingeschläfert wird.

Expertin wehrt sich gegen Einschläfern

Wie die Vorsitzende vom Rassehunde-Zucht Verband Deutschland, Ute Szabo, der Bild-Zeitung schilderte, wird der Hund wohl eingeschläfert. Das sei ihrer Meinung nach jedoch falsch: "Er kann nichts dafür. Das Tier hat noch eine Chance verdient." In diesem Falle hätten alle versagt: Halter, Behörden und der Züchter, der den Hund nicht in erfahrene Hände gegeben hatte.

Laut Bild-Informationen saß die 52-jährige Besitzerin im Rollstuhl. Ihre Familie hatte sich den Staffordshire-Mischling angeschafft, um sich vor dem gewalttätigen Ex-Mann der Frau zu schützen. Dieser soll sie 2003 mit einer Axt angegriffen und schwer verletzt haben.

Der Rüde soll über die Jahre in einem Metallkäfig im Zimmer des 27-jährigen Sohnes gehalten worden sein. Am Dienstag soll das Tier dann aus bislang ungeklärter Ursache seine beiden Halter totgebissen haben.

Tierschutzverein konnte keine Vernachlässigung feststellen

Wie am Donnerstag bekannt wurde, war der Tierschutzverein in den vergangenen Jahren zwei Mal bei der betroffenen Familie. Eine Vernachlässigung von „Chico“ wurde aber nicht festgestellt. Ein Paar aus der Nachbarschaft hatte 2014 und 2016 gemeldet, dass der Hund wohl in einem Zimmer eingesperrt sei, ständig belle und auf dem Balkon sein Geschäft verrichte.

Daraufhin besuchte eine Tierschutz-Inspektorin zwei Mal die Wohnung, in der das Tier gehalten wurde, wie der Geschäftsführer des Tierschutzvereins Hannover, Heiko Schwarzfeld, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur erklärte. Der Mischling habe dabei laut gebellt und sei weggesperrt worden, was aber nicht ungewöhnlich sei. „Der Hund zeigte damals keine Anzeichen von Vernachlässigung“, betonte Schwarzfeld. Der Besitzer habe damals bei den Besuchen angegeben, immer frühmorgens und abends mit „Chico“ spazieren zu gehen. Dabei soll er immer einen Maulkorb und eine Schleppleine benutzt haben.

Nun liegt die Entscheidung bei der Stadt Hannover, ob der Staffordshire-Mischling eingeschläfert werden soll oder nicht. Derzeit ist der Vierbeiner im Tierheim. Sein Sozialverhalten sei bislang hundegemäß, so Schwarzfeld.

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Quelle: dpa/Focus