Acht Tote durch Sturmtief „Frederike“ in Deutschland
Sturmtief „Frederike“ hat am gestrigen Donnerstag mit bis zu 130 Stundenkilometer in Deutschland gewütet. Mindestens acht Menschen getötet – drei davon in Nordrhein-Westfalen.
Sturmtief „Frederike“ hat am gestrigen Donnerstag mit bis zu 130 Stundenkilometer in Deutschland gewütet. Mindestens acht Menschen getötet – drei davon in Nordrhein-Westfalen.
Im nordrhein-westfälischen Emmerich wurde ein 59 Jahre alter Mann auf einem Campingplatz von einem Baum erschlagen. In Lippstadt verlor ein Lastwagenfahrer die Kontrolle über seinen Transporter und krachte in einen anderen LKW. Der 68-Jährige war sofort tot.
Während einem Sturmeinsatz kamen zwei Feuerwehrleute in Sundern im Sauerland und in Bad Salzungen (Thüringen) ums Leben. In Brandenburg wurde ein LKW von einer Böe erfasst, kam von der Fahrbahn ab und starb noch am Unfallort.
Auch eine 61-jährige Autofahrerin verlor in der Nähe von Neubrandenburg aufgrund des heftigen Windes und vermutlich durch nicht angepasste Geschwindigkeit die Kontrolle über ihren Wagen und kollidierte mit einem LKW. Für sie kam jede Hilfe zu spät.
In Benndorf in Sachsen-Anhalt war ein 65-Jähriger vom Dach eines Hauses gestürzt und rund acht Meter in
die Tiefe gefallen. Er hatte auf dem Dach Sicherungsarbeiten durchgeführt. Im Burgenlandkreis in Hohenmölsen wurde ein 34-Jähriger von einem umstürzenden Baum getroffen. Beide starben gestern Abend im Krankenhaus.
Sturm „Frederike“ war der schwerste Orkan seit elf Jahren in Deutschland. Er sorgte für diverse Zugausfälle. In einigen Regionen rollen auch am heutigen Tag noch keine Bahnen. Mehrere Flughäfen strichen aus Sicherheitsgründen Flüge. In einigen Bundesländern fiel sogar der Schulunterricht aus.
Sturmtief Friederike hat auch in der Westpfalz Polizei, Feuerwehr und Straßenmeistereien ordentlich auf Trab gehalten. Der häufigste Alarmierungsgrund waren umgestürzte Bäume. Insgesamt kam die Westpfalz einigermaßen glimpflich davon. Größere Schäden blieben aus. Niemand wurde verletzt.
Fast überall sorgten Sturmböen dafür, dass Äste auf die Straßen fielen, Bäume abknickten oder mitsamt ihren Wurzeln umfielen. Wie viele es insgesamt waren, lässt sich kaum noch zusammenzählen, weil die Feuerwehren und Straßenmeistereien unentwegt im Einsatz waren, um Bäume zu zersägen, zur Seite zu räumen oder abzusichern.
Im Kaiserslauterer Stadtgebiet sorgte ein umgestürzter Baum für Aufregung in einem Schulbus. Einer der mitfahrenden Schüler sah, dass Verkehrsteilnehmer in der Bremerstraße versuchten, den Baum zur Seite zu ziehen und interpretierte die Situation offenbar falsch. Ganz aufgeregt verständigte er über Handy die Polizei. Er konnte jedoch schließlich beruhigt werden.
Mit "fliegenden Dachziegeln" hatte auch der Fahrer eines Schulbusses in Schellweiler (Kreis Kusel) zu kämpfen. Genau in dem Moment, als er am Mittag mit dem besetzten Fahrzeug unterwegs war, lösten sich durch den Sturm mehrere Ziegel vom Dach eines Hauses. Sie schlugen neben der vorderen Einstiegstür ein und zerstörten eine Glasscheibe inklusive Oberlicht. Glassplitter flogen auch ins Innere Busses; da sich die Schulkinder aber im hinteren Bereich aufhielten, wurde niemand verletzt.
Glück im Unglück: In allen Fällen aus Rheinland-Pfalz blieb es bei Blechschäden. Alles in allem werden die Sachschäden auf insgesamt 25.000 Euro geschätzt.
Auch heute kommt es noch zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Die Deutsche Bahn weist auf diverse Probleme im Betriebsablauf hin.
Hier geht es zu den betroffenen Strecken
Quelle: Express / Polizeipräsidium Westpfalz