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Nordrhein-Westfalen: Aachen

Mit Rohrreiniger Kinder verletzt – weil Anwohner seine Ruhe haben wollte

Ein 53 Jahre alter Mann, der wegen Mordversuchs angeklagt ist, hat nun vor Gericht gestanden, dass er in Aachen ätzenden Rohrreiniger auf Spielplätzen ausgestreut hat. Dadurch wurden vier kleine Kinder verletzt.

Vier Kinder durch Rohrreiniger verletzt

Der Mann erklärte vor dem Landgericht Aachen, dass er zu keiner Zeit jemanden verletzen oder töten wollte.  Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten versuchten Mord in fünf Fällen vor.

Laut der Anklage hat der 53-Jährige im Sommer 2017 drei Mal auf dem Spielplatz gegenüber seiner Wohnung sowie an zwei Grillhütten das Granulat ausgestreut. Die Staatsanwaltschaft warf ihm in allen Fällen vor, die Arg- und Wehrlosigkeit der Kinder ausgenutzt zu haben.

Der 53-Jährige fühlte sich nach seiner eigenen Aussage durch seine Nachbarn und durch Kinder, die in seiner wahrscheinlich kranken Wahrnehmung immer wieder seinen Namen riefen, drangsaliert. Sein Ziel war es, dass die Leute zukünftig fern bleiben.

Mann konnte mit Fotofalle überführt werden

Das Gericht führte ein Gutachten durch und erklärte den Mann als psychisch krank und schuldunfähig. Nun muss entschieden werden, ob der 53-Jährige in eine geschlossene Psychiatrie kommt.

Die Ermittler waren dem Täter mit Hilfe einer Fotofalle auf die Spur gekommen. Als er die Chemikalie an einem Sonntag verteilte, konnte ein Bild von dem Mann geschossen werden, welches ihn wenige Stunden nach der Tat überführte.

Quelle: dpa