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Besteht ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die Nutzer?

Warnung vor aktuellem "FaceApp"-Hype

Der Fraktionschef der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, hat die Bundespolizei FBI zu einer Untersuchung der populären Smartphone-Anwendung "FaceApp" aufgefordert. Die von Russland aus betriebene App könnte wegen ihres Umgangs mit persönlichen Daten ein Sicherheitsrisiko und eine Gefahr für Millionen Bürger darstellen.

Unzählige Face App-User in den sozialen Netzen

Auf Instagram, Facebook & Co. sieht man aktuell unzählige Bilder seiner Kontakte, die sie als alte Menschen zeigen. Schuld an dieser wahren Foto-Flut ist die sogenannte "FaceApp". Die beliebte Applikation, die in jedem App-Store heruntergeladen werden kann und die unangefochten die Download-Charts anführt, bearbeitet mit Hilfe von künstlicher Intelligenz Bilder von Nutzern.

Man kann sich mit einem Klick jünger oder älter machen, das Geschlecht wechseln oder Bärte, Brillen & Co. zu seinem Portrait hinzufügen.

Uneingeschränkten und unwiderruflichen Zugriff auf persönliche Fotos

Für den vermeintlichen Spaß mit "FaceApp" müssen die User aber dem in St. Petersburg ansässigen Unternehmen uneingeschränkten und unwiderruflichen Zugriff auf ihre persönlichen Fotos und Daten gewähren. Das schreibt Chuck Schumer im Netz. Dies wiederum könne dazu führen, dass die Bilder künftig öffentlich und privat ohne die Zustimmung der Nutzer gebraucht würden.

Dass die Betreiberfirma ihren Sitz in Russland habe, werfe die Frage auf, ob "FaceApP"-Daten an Dritte oder möglicherweise an ausländische Regierungen weitergegeben würden, so der US-Politiker.

Deutsche Verbraucherzentrale mahnt zur Vorsicht

Wie die "Berliner Morgenpost"  schreibt, warnt auch die deutsche Verbraucherzentrale grundsätzlich vor kostenlosen Apps. Man sollte stets genau überprüfen, wer welche Informationen des Users bekommt.

"Gratis-Apps finanzieren sich häufig darüber, dass der Anbieter die personenbezogenen Daten verwendet und das Nutzungsverhalten auf dem jeweiligen Gerät auswertet.   […] Für den Nutzer ist kaum nachvollziehbar, zu welchem Zweck dies geschieht und was mit den abgegriffenen Daten passiert."

Schumer bringt Verbraucherschutzbehörde FTC ins Spiel

"Es wäre zutiefst beunruhigend, wenn die sensiblen persönlichen Informationen von US-Bürgern einer feindlichen ausländischen Macht zur Verfügung gestellt würden, die aktiv an Cyber-Angriffen gegen die Vereinigten Staaten beteiligt ist", schrieb Schumer weiter.  

Seine Bedenken richtet der Senator aus New York auch an die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC. Diese müsse überprüfen, ob Bürger - inklusive Regierungspersonal und Angehörige des Militärs - ausreichend gegen eine mögliche missbräuchliche Nutzung ihrer Daten durch "FaceApp" geschützt seien.

Quelle: dpa / Berliner Morgenpost