Eine angenehme Erfrischung im kühlen Nass ist im Hochsommer extrem verlockend. Aber in immer mehr deutschen Badeseen lauern Zerkarien, die Schwimmern heftigen Ausschlag bescheren.
Von den inneren Organen der Tiere in den Kot, von dort ins Wasser und dann in die Haut des Menschen. Das ist der Weg der Larven kleiner, unangenehmer Saugwürmer, die Zerkarien genannt werden. Sie leben normalerweise in den Organen von Wasservögeln wie Enten und gelangen so über deren Kot in Badeseen.
Damit sie sich weiter vermehren können, suchen sie sich Wasserschnecken als sogenannte Zwischenwirte. Und auf der Suche nach ihrem neuen Endwirt kann es sein, dass sie statt eines Wasservogels eben einen Menschen auswählen und sich in dessen Haut bohren. Zwar ist der Mensch ein Fehlwirt und die Larve stirbt - das hindert sie aber nicht daran, uns noch einen unangenehmen Ausschlag zu verpassen.
Wer sich beim Schwimmen im Badesee Zerkarien einfängt, merkt man das meistens erst einmal gar nicht. Das Jucken könnte ja auch von einem Mückenstich kommen. Die circa zwei Millimeter großen, roten Flecken, die sich anschließend auf der Haut bilden, könnten ebenfalls auf einen Stich hinweisen. Übel wird es erst dann, wenn sich mehrere Zerkarien in die Haut bohren.
Dann kommt es zur sogenannten Badedermatitis. Nach ein bis zwei Tagen entwickeln sich auf der Haut juckende Quaddeln, die drei bis acht Millimeter groß werden können. Immungeschwächte Menschen können auch mit Fieber reagieren.
Innerhalb von zwei bis drei Wochen heilt der Ausschlag in der Regel wieder komplett ab. Die Wasserschnecken, auf denen die Zerkarien „zwischenparken“, befinden sich meist an Uferzonen oder in schilfreichen Regionen des Sees. Diese Gebiete sollte man deswegen wenn möglich meiden.
Außerdem hilft es, sich mit wasserabweisenden Sonnencremes zu schützen. Diese sorgen dafür, dass die Zerkarien nur sehr schwer in die Haut eindringen können. Grundsätzlich gilt: Nach dem Bad im kühlen Nass schnell und gut abduschen, abtrocknen und am besten die Badekleidung wechseln.
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