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Tierhalter*innen sollten wissen, was zu tun ist

Weit verbreitete Krankheit: Wasserrute bei Hunden

Man geht davon aus, dass ein Hund mit einer Wasserrute vergleichbare Schmerzen erleidet, wie ein Mensch bei einem starken Hexenschuss oder einem Bandscheibenvorfall. Glücklicherweise verläuft die Heilung in den meisten Fällen rasch und mit gutem Ausgang. Wir erklären, was hinter der verbreiteten Vierbeiner-Krankheit steckt.

Erkrankung schon lange bekannt

Die Krankheit ist zwar sehr verbreitet, dennoch unerforscht. Die Namen dafür sind jedoch vielfältig: Wasserrute, Hammelschwanz, Dead Tail, Cold Tail Syndrome etc. sind häufige Begriffe. Erstaunlich, dass bei so vielen Benennungen diese Krankheit noch so wenig erforscht ist. Eigentlich weiß man nur, dass der Vierbeiner mehrere Tage unter äußerst starken Schmerzen leidet – teilweise so heftig, dass sogar der liebste Hund manchmal vor Schmerzen aggressiv reagieren kann, vor allem bei Berührungen.

Symptome der Wasserrute

Ganz offensichtlich leidet der Hund am Rutenansatz: Er nimmt eine Schonhaltung ein, streckt die Schwanzbasis horizontal vom Körper weg, während der Rest des Schwanzes schlaff herunterhängt. Meistens setzen sie sich die Vierbeiner im sogenannten Welpensitz hin, kippen also das Becken seitlich weg um die Rute nicht zu belasten und dem Schmerz auszuweichen. Am häufig geschwollenen Schwanzansatz sind die Tiere nämlich extrem empfindlich.

Ursachen der Krankheit

Bis heute ist nicht bekannt, was eine Wasserrute genau auslöst. Oft steht es in Verbindung mit einem Bad in sehr kaltem Wasser oder starken Belastungen. Auch längere Autofahrten und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten können Ursache dafür sein. Als wahrscheinlichster Grund gilt jedoch eine Minderdurchblutung. Auch eine Stauchung der Schwanzwirbelgelenke oder eine Entzündung zwischen den Wirbeln kann für die Schmerzen verantwortlich sein.  

Diese Therapiemöglichkeiten gibt es

Leidet ein Hund an sehr starken Schmerzen, sollte man ihn unverzüglich zum Tierarzt oder der Tierärztin bringen. Dort wird der Vierbeiner vor allem mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln aus der Gruppe NSAID (nicht cortisonhaltige Schmerzmittel) behandelt. Diese führen zu einer raschen Schmerzlinderung und sorgen auch für das Abklingen der Entzündung. Außerdem bringen Rotlichtstrahlen, warme Auflagen, Massagen und Ruhe rasche Linderung. Wärmeanwendungen an der Schwanzwurzel unterstützen den Heilungsverlauf. Die Erholung lässt sich im weiteren Verlauf mit Physiotherapie unterstützen.

Richtige Vorsorge

In der Regel erholt sich die Rute vollständig, allerdings bleibt in etwa 15% der Fälle eine leicht abnormale Rutenhaltung zurück. Nach heutigem Stand ist die beste Vorsorge ein gut trainierter Hund – das heißt: Aufbautraining, ohne den Vierbeiner dabei zu überlasten. Gerade beim angeregten Spielen kennen viele ihre eigenen Grenzen nicht und überschreiten diese häufig. Deswegen ist es wichtig, dem Gefährten eine rechtzeitige Erholungsphase zu verordnen. Falls der Hund nass ist, sollte er immer abgetrocknet werden und sich anschließend an einem warmen Platz aufhalten.

Zu guter Letzt: Gerade bei Autofahrten sollte der Vierbeiner nicht in einer zu kleinen Box liegen. Bei längerer Reisedauer brauchen sowohl Besitzer*in als auch Hund kurze Pausen um sich die Beine zu vertreten und Muskeln zu lockern.

Quellen: Beste Hunde, der Hund, Tierklinikennet, Facebookseite Hundecity andersArtig