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Unterschätzte Gefahr

Waschmittelpads verursachen immer wieder Vergiftungen bei Kindern

Sie sind ein praktischer Helfer im Haushalt, bergen aber eine unterschätzte Gefahr: Wasch- und Spülmittelpads können die Gesundheit von Kindern ernsthaft gefährden.

Täuschende Ähnlichkeit mit Süßigkeiten

Sie sind klein und praktisch: Wasch- und Spülmittelpads können im Handumdrehen in die Maschine geworfen werden, man muss keine Dosierungsanleitungen beachten oder schwere Pulvereimer herumtragen. Verständlich also, dass immer mehr Menschen zu den kleinen Gelkapseln statt zu herkömmlichem Waschpulver greifen. Was jedoch nur wenige ahnen: Die Tabs können zur ernsten Gefahr für Kinder werden. Denn die kleinen, bunten Kapseln sehen Süßigkeiten zum verwechseln ähnlich.

Tausende Vergiftungsfälle zeigen Risiko

Die Folgen, wenn ein Kind die Chemikalien aus den Kapseln verschluckt, sind fatal: In vielen Fällen setzte bei den Betroffenen die Atmung aus, einige fielen in ein Koma, manche erlitten sogar einen Herzstillstand. Zwei Kinder sind in Folge der Vergiftung durch die Tabs gestorben.

Eine Studie ergab, dass jede vierte Augenverletzung bei Kleinkindern in den USA auf diese Gelpackungen zurückzuführen ist – im Jahr 2016 waren es in den USA 11.528 Vergiftungsfälle. In Deutschland zählte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) laut "Spiegel Online" 165 Vergiftungsmeldungen.

Waschmittel-Hersteller raten deshalb, die Pads gut verschlossen und außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Kritikern reicht das dagegen nicht - sie weisen darauf hin, keine Waschmittel-Pads zu kaufen, solange Kinder unter sechs Jahren im Haushalt leben.

Kind erblindet fast durch Waschmittel-Pads

Eine britische Mutter machte vergangenes Jahr die schreckliche Geschichte ihres Kindes publik, um auf den Gefahrenherd Spül- und Waschmaschinen-Pads aufmerksam zu machen. Ihr Sohn wäre fast beim Spielen mit einer kleinen Gel-Packung erblindet. Sie erhebt schwere Vorwürfe gegen den Waschmittel-Hersteller.

Hier geht es zum ergreifenden Brief der Mutter

Quelle: Spiegel Online, CNN