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Start der Mücken-Saison später als sonst

Warmer Frühling lässt Mücken in Scharen ausschwärmen

Endlich ist es warm und der Frühling in vollem Gange. Der rasche Temperaturanstieg hat aber auch seine negativen Folgen: Die Mücken schwärmen derzeit in Massen aus!

Mücken in Massen unterwegs

Die Mücken-Saison hat in diesem Jahr später als in den Vorjahren begonnen. Aufgrund des langen Winters brauchen die Mücken-Weibchen jetzt aber frisches Blut für die Eiablage. Durch das schlagartig warme Wetter drängen sie nun in Scharen aus ihren Verstecken nach draußen, weiß Doreen Walther, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg (Märkisch-Oderland) bei Berlin. „Und diejenigen unter ihnen, die im vergangenen Herbst kein Blut mehr tanken konnten, holen das jetzt vor der Eiablage nach.“

Achtung vor neuer Mückengeneration ab Anfang Mai

Vergangenes Jahr startete die Mücken-Saison zwei bis drei Wochen früher. Doch aufgrund des diesjährigen Kälteeinbruchs wurde die Vermehrung durch das Schlüpfen junger Mücken gebremst. Die Wissenschaftlerin erklärt, dass so ein eher wechselhaftes Wetter normal sei. Die anhaltende Sonne und Wärme der letzten Tage sei eher ungewöhnlich und habe zur Folge, dass viele Mücken gleichzeitig ausschwärmen.

Blut für Eireifung benötigt

Damit die Mückenweibchen ihre 300 Eier ablegen können, brauchen sie vorab frisches Blut. "Und die Eier brauchen dann warme Temperaturen für eine schnelle Entwicklung bis zum Schlüpfen", erläutert die Biologin. Anfang bis Mitte Mai soll es dann soweit sein und die neue Mückengeneration wird aktiv und sticht zu.

Plage nicht zu erwarten

Eine Mückenplage sei im Frühjahr nun nicht zu erwarten. Sie würden nur ihre Eier ablegen und sterben. Die geschlüpfte neue Generation im Sommer kann allerdings mehrfach stechen und Eier produzieren.

Die zurzeit herumfliegenden Tierchen seien nicht aggressiver als in den Jahren zuvor. "Weil wir Menschen in den vergangenen Monaten Ruhe vor den stechenden Plagegeistern gehabt hatten, kommt es uns jetzt nur so vor."

Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch

Jeder kann bei sich zu Hause Mücken einfangen und diese an das ZALF senden. Dort werden die Insekten im Mückenatlas nach Art bestimmt und kartiert. Das Portal liefert wertvolle Hinweise auf die Verbreitung der heimischen Stechmückenarten und „zugewanderten“ exotischen Arten.

Seit Jahresbeginn sind bereits 300 Einsendungen eingegangen. Unter diesen wurde auch die Asiatische Tiger- sowie Buschmücke gefunden, die aus mehreren Bundesländern eingeschickt wurde. Das bestätige die Beobachtung der Wissenschaftler, dass sich diese invasiven Arten in Deutschland weiter ausbreiten, so Doreen Walther. Die Mücke selbst sei jedoch ungefährlich. In den Tropen könne die Tiger- sowie Buschmücke gefährliche Krankheitserreger hervorrufen.

Quelle: T-Online