Viele Freunde des Hundes kamen mit Rollstühlen, Stöcken und Rollatoren heute ins Bonner Amtsgericht um ihre Botschaft zu verkünden: Der Chihuahua muss bleiben!
Der kleine Chihuahua „Jack“ biss in der Vergangenheit dreimal die Mitbewohner seiner Besitzerin im Seniorenheim. Als es beim letzten Mal die Leiterin der Putzkolonne traf, ging eine Anzeige bei der Halterin des 20 Zentimeter großen und fünf Kilogramm schweren Hundes ein. Seitdem wehrt sich die 66-jährige Frau gegen die Beseitigung ihres treuen Vierbeiners, den sie eigentlich im Seniorenheim halten darf.
Die 66-Jährige kämpft mit schweren Depressionen und starken Schmerzen. Aus diesem Grund wurde ihr der kleine Hund von ihrer Ärztin empfohlen - der Vierbeiner ist ihr „Tier-Therapeut“. Nur durch ihn kommt sie unter die Menschen und kann Kontakte knüpfen. Die Seniorin fand den kleinen Chihuahua „Jack“ im Tierheim und hat sich sofort in den treuen Rüden verliebt.
Die Vorfälle gibt die Bewohnerin zu, beschränkt aber die Schwere der Verletzung auf Bissspuren die zu vergleichen seien mit der Verletzung an einer Rose. Das Tier greife andere Menschen nur an, sobald sie den Beschützerinstinkt in dem Vierbeiner wecken. So sei es auch im ersten Fall passiert, als ein 88-jähriger Mann der Besitzerin die Hand auf den Arm gelegt hat. „Jack“ ging von einer Verletzung gegenüber seinem Frauchen aus und biss zu.
Aus diesem Grund würde die Seniorin Fremde auch immer bitten, Abstand von dem Tier zu halten. Zudem führe sie den Hund außerhalb ihres Zimmers stets an der Leine. Inzwischen verlässt der Rüde das Zimmer auch nur mit Maulkorb.
Im Saal des Bonner Amtsgericht fiel, unter Beobachtung von vielen Senioren,nun das Urteil über „Jack“. Die Verfasser einer Petition zum Verbleib des Chihuahuas hörten gebannt zu:
Der Rüde und seine Besitzerin erhalten eine letzte Verwarnung. Die gütliche Einigung der Amtsrichterin sieht vor, dass er bei einem weiteren Biss-Vorfall die Anlage verlassen muss. Da zwei von drei angegriffenen Personen dem kleinen Vierbeiner verziehen haben, kann man nur hoffen, dass es wirklich zu keinem Vorfall mehr kommt.
Quelle: Express