Unheilbar kranker Junge aus RLP kämpft für bedrohte Orang-Utans
Benni aus Niederbreitbach ist unheilbar krank und widmet nun die Zeit, die ihm noch bleibt, einer vom Aussterben bedrohten Art: Den Orang-Utans.
Benni aus Niederbreitbach ist unheilbar krank und widmet nun die Zeit, die ihm noch bleibt, einer vom Aussterben bedrohten Art: Den Orang-Utans.
Seit seinem zehnten Lebensjahr sitzt Benni aus Niederbreitbach im Rollstuhl und kann nur noch seine Finger bewegen. Durch die unheilbare Erbkrankheit Muskeldystrophie Duchenne (DMD) ist der heute 28-Jährige im Alltag auf fremde Hilfe angewiesen. Doch Benni lässt sich nicht unterkriegen – und hat es sich zur Aufgabe gemacht, all seiner Energie ganz besonderen Lebewesen zu schenken: Er will die Orang-Utans in den Regenwäldern vor dem Aussterben retten.
Alles beginnt im Sommer 2014 als der junge Mann mit seiner Familie den Berliner Zoo besucht. „Eigentlich wollten wir uns alles anschauen“, erzählt Papa Klaus gegenüber dem Focus. „Aber wir sind nicht über das Orang-Utan-Gehege hinausgekommen.“ Benni ist stundenlang gefesselt vom kleinen Affen Bulan. Als er zu Hause zu den Tieren recherchiert, erfährt er Schreckliches über das Schicksal der Orang-Utans. Denn die rothaarigen Affen sind vom Aussterben bedroht – nur noch etwa 70.000 Tiere leben in freier Wildbahn. Großunternehmen holzen ihren Lebensraum gnadenlos ab, um dort Palmöl-Plantagen zu errichten und damit große Profite einzufahren.
Eines Tages fasst Benni einen Entschluss. „Er sagte zu mir: ‚Ich möchte ein Kinderbuch über Orang-Utans machen. Kinder müssen wissen, dass Orang-Utans vom Aussterben bedroht sind‘“, erinnert sich Vater Klaus. Und tatsächlich: Benni wird im April 2016 ermöglicht, nach Borneo zu reisen, um sich vor Ort ein Bild von der dramatischen Lage zu machen. Am Ende der unglaublichen Reise nimmt sogar ein echter Orang-Utan auf Bennis Schoß Platz – für den jungen Mann wird ein Traum wahr.
Zuhause angekommen schreibt er ein Sachbuch „Im Rollstuhl zu den Orang-Utans“ und stellt es seither in Diskussionsrunden in ganz Deutschland vor. Benni referiert in Schulen, wie das Palmöl im Bio-Diesel und in unseren Lebensmitteln die Orang-Utans gefährdet.
Schon bald steht die nächste Reise an. Es soll nach Indonesien gehen – denn für Benni ist klar: Die Tiere brauchen auch weiterhin unsere Hilfe – egal, wie schwer unser eigenes Schicksal oft zu sein scheint…