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Dauerhafte und schnelle Bekämpfung

Mäuse im Haus: So gehst du effektiv dagegen vor

Bei einer Mäuseplage sollte man so schnell wie möglich reagieren, da die Nagetiere nicht nur unhygienisch sind und Krankheiten übertragen können, sondern auch, weil sie nicht selten an unseren Lebensmitteln, empfindlichen Elektronikkabeln oder Isolierungen herumknabbern. So wirst Du die Schädlinge schnell und dauerhaft los…

Kalte Temperaturen locken Mäuse ins Haus

Wer mit Mäusen im eigenen Haus zu kämpfen hat, weiß, wie schwer es ist, die vierbeinigen Schädlinge wieder los zu werden. Besonders wenn im Winter die Temperaturen fallen, suchen sich die Nager gerne einen beheizten Unterschlupf in unseren Wohnungen.

Die Biologin Ursula Bauer von der "Aktion Tier" in Berlin hat das Verhalten von Mäusen genauestens untersucht und weiß daher auch, wie man sie schnell und dauerhaft wieder loswerden kann: „Die kleinen Nager sind sehr anpassungsfähig, bauen sich in der neuen Umgebung schnell einen gemütlichen Schlafplatz und gehen meist nachts auf die Suche nach Fressbarem.“ Gut positionierte Schlagfallen oder Fraßköder sind daher wirksame Mittel gegen die Schädlinge.

Schlagfallen und Lebendfallen

Schlagfallen bestehen aus einer Holzunterlage, einem Metallbügel, der mit Hilfe einer Feder gespannt wird, und einem geeigneten Köder aus Speck, Rosinen, Nüssen oder Käse. Sobald sich der Nager über den Köder hermacht, schnappt die Falle zu und der Metallbügel bricht der Maus in der Regel sofort das Genick oder Rückgrat.

Aufgrund der brutalen Folgen der Schlagfalle empfiehlt die Biologin die Lebendfalle als tierschützende Alternative: Diese besteht ebenfalls aus einer Holzunterlage, die mit einem Köder ausgestattet wird. Darüber kommt ein Metallkäfig, der sich automatisch verschließt, sobald eine Maus ihn betritt. Somit wird das Nagetier lebendig gefangen und kann in sicherer Entfernung zum Haus wieder ausgesetzt werden. Beim Aussetzen des Tieres sollte man allerdings unbedingt vorsichtig sein, da verängstigte Mäuse aggressiv reagieren können.

Fraßköder mit Gift

Die Fraßköder gegen Mäuse sind meist mit einem wirksamen Gift ausgestattet: „Die Wirkstoffe in Rodentizidködern verhindern die Blutgerinnung, sodass die Mäuse nach Aufnahme des Mäusegifts innerlich verbluten. Aufgrund der Wirkungsverzögerung des Mäusegifts entsteht bei den restlichen Mäusen der Gruppe keine Köderscheu", heißt es auf der Internetseite des Instituts für Schädlingsbekämpfung. Doch besonders bei Fraßködern ist Vorsicht geboten, da das Gift auch für den Menschen oder dessen Haustiere gefährlich ist. Wird das Toxikum aus Versehen geschluckt, sollte man sofort den Notarzt oder die nächste Giftnotrufzentrale anrufen, um innere Blutungen zu verhindern.

Ein weiterer Nachteil: Da die Wirkung des Giftes nicht sofort einsetzt, verenden die Nagetiere häufig nicht direkt an der Stelle, an der das Toxikum positioniert ist. So kann es passieren, dass man tote Tiere erst einige Tage später auffindet, wenn der übel riechende Verwesungsprozess bereits eingesetzt hat.

Ursachen der Plage bekämpfen

Die Mäuse nur zu fangen, ist laut Zoologe Julian Heiermann keine Lösung: „Man muss auch die Ursachen bekämpfen.“ Dazu gehört es, Schlupflöcher ins Wohnungsinnere zu schließen und Lebensmittel in mäuseunzugängliche Behälter aus Glas oder Metall umzufüllen, da sich die Nager „proportional zum Nahrungsangebot“ vermehren. Dies geschieht oft in rasanter Geschwindigkeit: Eine Maus bringt pro Wurf vier bis acht Junge zur Welt und kann vier bis sechs Mal im Jahr Nachwuchs gebären. Wer Anzeichen für eine Mäuseplage in seinem Haus entdeckt, sollte also sofort reagieren.

Infektionsgefahren durch Mäuse

Wer von einer Maus gebissen wird, sollte sich zur Sicherheit von einem Arzt untersuchen lassen, um eine Blutvergiftung auszuschließen oder eventuell die Tetanusimpfung aufzufrischen. Auch der Kot der Schädlinge ist nicht ganz ungefährlich, da er das gefährliche Hantavirus übertragen kann, vor dem das Robert Koch Institut ausdrücklich warnt: „Seit Januar 2010 häufen sich in Bayern erneut von Hantaviren hervorgerufene Humanerkrankungen. Die Viren werden vor allem von Mäusen auf den Menschen übertragen.“ Eine Infektion mit dem Virus äußert sich zu Beginn durch grippeähnliche Symptome wie anhaltendes Fieber, sowie Kopf- oder Bauchschmerzen. Weiter kann der Blutdruck gefährlich fallen und die Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen gestört werden. Bei einer Infektion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Alle Infos zum Hantavirus findest du HIER

Quelle: T-Online