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Lieferengpass bei Medikamenten

Krätze ist zurück: Zehnjähriges Mädchen in Köln erkrankt

Krätze-Alarm von der Südpfalz bis nach Köln: Die zehn Jahre alte Dilara G. aus Köln hat sich vermutlich in der Schule mit der Krätze angesteckt - und die Medikamente, die ihr helfen könnten sind momentan nicht lieferbar. Derweil wurde in Bonn eine ganze Krankenhaus-Station wegen der Erkrankung dicht gemacht.

Vermutlich in der Schule angesteckt

Bei der Krätze denken die meisten Menschen vermutlich ans tiefste Mittelalter. Doch die unangenehme Hauterkrankung ist zurück. Bereits 128 Fälle wurden in diesem Jahr gemeldet, auch die zehnjährige Dilara aus Köln hat es getroffen. Vermutlich hat sich das Mädchen in der Schule angesteckt. „Erst hat es meinen 16-jährigen Bruder erwischt, jetzt mich. Ich bin krankgeschrieben und es juckt fürchterlich an den Handgelenken und im unteren Bereich des Rückens.“, so Dilara.

Besonders fatal: Die Medizin, die der Schülerin helfen könnte, ist in Deutschland aktuell nicht lieferbar!

Dilara muss lange auf Linderung warten

Der Medikamentenhersteller Infectopharm, der unter anderem das Heilmittel Scabional produziert, bestätigte den derzeitigen Lieferengpass. Dilara muss ihre Tabletten jetzt über die Niederlande bestellen, was entsprechend lange dauert.

Kostbare Zeit, in der die Zehnjährige ihre Beschwerden ohne Hilfe ausstehen muss. Zwar kann die Hautkrankheit auch mit einer Salbe behandelt werden, doch bis damit die schlimmen Juck-Attacken aufhören, dauert es teilweise Wochen.

Leichte Ansteckung möglich

Die juckende Hautkrankheit wird von Milben übertragen und kommt in verschiedenen Formen vor. Das Ungeziefer bohrt sich in die Haut von Mensch und Tier. Vor allem tritt die Krätze in Schulen, Kindergärten und Altenheimen auf, da dort meist mehrere Menschen versammelt sind. Durch Haut-zu-Haut-Kontakt können die Milben dann ganz leicht übertragen werden.

Bonner Klinik-Station wegen Krätze geschlossen

Wie der Bonner Kliniksprecher bestätigte, wurde heute wegen eines Krätze-Ausbruchs eine ganze Station des Johanniter Krankenhauses geschlossen. Offenbar hatte sich ein Patient infiziert und die Hautkrankheit auf einige Mitarbeiter übertragen. „Die Station 1A ist am 13. Oktober 2017 präventiv geschlossen worden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Klinik. „Die Schließung [...] ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, die wir in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Bonn vorgenommen haben“, erklärt Krankenhausdirektor Dr. Marc Heiderhoff.

Quelle: Express