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Experte spricht von Einzelfällen

Fälle von Krätze in Rheinland-Pfalz

Die Berichte über das Auftreten der Hauterkrankung „Krätze“ häufen sich. Eine genaue Anzahl der Betroffenen ist allerdings kaum feststellbar. Experten vermuten, dass es in Rheinland-Pfalz eine hohe Dunkelziffer gibt.

Nicht alle Fälle werden gemeldet!

Das Problem bei der Erkrankung ist, dass es keine allgemeine Meldepflicht gibt. Daher rechnen die Behörden mit einer hohen Dunkelziffer an Betroffenen. In der Regel werden nur Ausbrüche in Gemeinschaftsunterkünften gemeldet.

Nach Angaben eines regionalen Gesundheitsamtes wurden aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg 2016 bisher acht Fälle gemeldet. 2015 gab es sieben, 2014 drei Meldungen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass in diesem Jahr kein besonders hoher Anstieg zu verzeichnen ist. Es gebe daher keinen Anlass für besondere Vorsichtsmaßnahmen, hieß es auf Anfrage.

Eine Krätze-Erkrankung muss nur gemeldet werden, wenn sie in Gemeinschaftseinrichtungen auftaucht, beispielsweise in Seniorenheimen, Kindergärten oder Schulen.

Leichter Anstieg in Bernkastel-Wittlich

Das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt kann keine konkreten Fallzahlen aufzeigen, da die Krankheit nicht übermittlungspflichtig ist. Das bedeutet, dass die Gesundheitsämter die Zahlen nicht weiter melden. Der Kreis Bernkastel-Wittlich beispielsweise hat in dieser Woche einen Anstieg von Krätze-Erkrankungen gemeldet. Das Ausmaß bleibt allerdings auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Was ist Krätze überhaupt?

Die juckende Hautkrankheit wird von Milben übertragen und kommt in verschiedenen Formen vor. Das Ungeziefer bohrt sich in die Haut von Mensch und Tier. Gerüchten zufolge, soll es durch unhygienische Umgebungen übertragen werden – das stimmt allerdings nichts immer. Vor allem tritt die Erkrankung in Schulen, Kindergärten und Altenheimen auf, da dort meist mehrere Menschen versammelt sind. Durch Haut-zu-Haut-Kontakt können die Milben dann übertragen werden.

Ist die Krätze ausgebrochen, jucken die betroffenen Stellen. Jedoch sollte man sich keinesfalls kratzen. Hierdurch werden Keime übertragen, die zu einer erheblichen Entzündung führen können. Aufgrund hoher Ansteckungsgefahr sollten Betroffene unbedingt den Arzt aufsuchen.

Quelle: dpa