Weil er eine Frau um ihren Lotto-Gewinn betrogen hatte, stand ein Mann vor dem Darmstädter Amtsgericht. Die Dame hatte im vergangenen Jahr 477. 777 Euro im Lotto gewonnen. Der Betreiber des Kiosks in Egelsbach (Kreis Offenbach) zahlte ihr jedoch nur eine Summe von 8.000 Euro aus. Den Rest wollte er sich laut Anklage in die eigene Tasche stecken. Wenige Tage später stellte die 44-Jährige jedoch die tatsächliche Höhe ihres Gewinns fest.
Ein Fall wie dieser sei in Deutschland einzigartig, erklärte Andreas Bickler, Sprecher von Lotto Hessen. Dass der Kiosk-Betreiber die 8.000 Euro in bar ausgezahlt habe, sei nicht ungewöhnlich. Erst ab dieser Summe werden Gewinne überwiesen. Allerdings sei das Vorhaben des Mannes ohnehin zum Scheitern verurteilt gewesen. Mit der Spielquittung der Gewinnerin hätte er die Summe nicht in die eigene Tasche stecken können. „Ihm wäre das Geld nicht ausgezahlt worden, weil er in seiner eigenen Verkaufsstelle nicht hätte spielen dürfen“, sagte Bickler.
Vor Gericht beteuerte er, dass alles nur ein Missverständnis gewesen sei. Doch der Richter verurteilte ihn wegen schweren Betrugs zu einem Jahr und drei Monaten Haft auf Bewährung. Zudem entzog die Lotto-Gesellschaft ihm die Lizenz. Die 44-Jährige erhielt ihren Gewinn von 477.777 Euro.