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jonathan-velasquez (unsplash)
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Schiffbruch herbeigeführt

Bei Hochzeitsreise: Mann versenkt Frau in karibischem Meer

Vor der Küste Kubas ist in diesem Frühjahr eine 41-jährige Frau beim Untergang eines Katamarans ums Leben gekommen. Sie war auf Hochzeitsreise mit ihrem Ehemann, als die gemietete Yacht mit ihr an Bord im Meer versank. Man dachte an einen Unfall, doch jetzt kam die wahre Geschichte ans Licht.

Start zur letzte Reise

Isabella Hellmann und Lewis Bennet waren zum Zeitpunkt der Reise drei Monate verheiratet. Die Hochzeitsreise führte das Paar auf einem elf Meter langen Katamaran durch die Karibik. Die gemeinsame Tochter Emilia ließen sie währenddessen bei der Familie der Braut in Florida zurück.

Untergang bei Rückfahrt

Lewis Bennet hatte bei der Rückfahrt Richtung Florida ein Notsingnal gesendet, welches in einem Meerbereich vor den Bahamas geortet wurde. Drei Stunden nach Eingang des Notrufes fanden die Einsatzkräfte den Schiffbrüchigen auf einem Rettungsboot – ohne Isabella. Diese habe er an Bord zurückgelassen, behauptete er. Er selbst sei von einem massiven Rütteln des Schiffs wach geworden und habe seine Frau nicht mehr gesehen.

Da der Katamaran im Meer zu versinken drohte, habe er Zuflucht auf dem Rettungsfloß gesucht. Laut einem, von Bennet unterschriebenem, Gerichtsdokument, konnte er sich nicht mehr erinnern, ob er noch nach seiner Frau gerufen hatte. Dies wurde dem Ehemann direkt zur Last gelegt: Scheinbar hatte er sich überhaupt nicht um Isabella gekümmert. Dafür spricht, laut einem Bericht der Bild, außerdem, dass er weder die Notausrüstung aktiviert, noch mit einem Satellitentelefon Hilfe angefordert hatte.

Hilferuf erst aus dem Rettungsfloß

Nachdem er in das Rettungsboot gestiegen und die Yacht am Versinken war, alarmierte er erst den Notruf. Das geschah, laut den Behörden, viel zu spät. Bennet, als erfahrener Segler mit der Zertifizierung „Coastal Skipper“, hätte das Notfallverfahren sicherer beherrschen müssen.

Boot sorgt für Aufklärung

Der Unglücks-Katamaran wurde schließlich von der Küstenwache entdeckt und vom FBI untersucht. Diese Inspektion zeichnete ein anderes Bild des Unglücks.

Die Bullaugen im Rumpf des Schiffes waren vorsätzlich geöffnet und zusätzliche Schäden von innen herbeigeführt worden. Eine Person hatte offensichtlich bewusst versucht, das Boot zum Sinken zu bringen.

Mysteriöse Geldgeschäfte?

Weitere Aspekte des Vorfalls blieben zunächst ungewiss. Lewis Bennet hatte auf seinem Rettungsfloß 100.000 Dollar Münzgeld im Gepäck. Das stammte scheinbar aus dem Diebesgut von einer Yacht, auf der er im Jahr 2016 gearbeitet hatte. Warum er das Bargeld mit auf seine Hochzeitsreise genommen hatte, ist noch nicht geklärt.

Eigentlich müsste sich der 41-jährige Brite im Dezember vor einem Gericht wegen Mordes verantworten. Doch Anklage und Verteidigung einigten sich jetzt auf den Tatbestand des Todschlages. Bennet drohen acht Jahre Haft.