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„Edersee-Atlantis“

Hitze legt in hessischem See Erstaunliches frei

Am Edersee in Hessen hat die Dürre deutlich ihre Spuren hinterlassen – und ein „versunkenes Dorf“ freigelegt!

Ehemaliges Dorf freigelegt

Angesichts der anhaltenden Trockenheit ist der Wasserstand im nordhessischen Edersee drastisch gesunken. Das hat nun Folgen: Das sogenannte „Edersee-Atlantis“ – Experten sprechen dabei von versunkenen Ruinen aufgegebener Dörfer – ist wieder zu sehen und teils sogar trockenen Fußes zu betreten. Sogar die alte Aseler Brücke ist freigelegt, ebenso die Überreste des Dorfs Berich.

Der Stausee wurde zwischen 1908 und 1914 errichtet. Rund 900 Menschen mussten damals ihre Häuser aufgeben, damit das Gebiet geflutet werden konnte.

Edersee ist ein Dauerstreitthema

Der Pegelstand am Edersee ist ein Dauerstreitthema. Regelmäßig wird Wasser aus dem Stausee in Nordhessen abgelassen, um die Schifffahrt auf der Weser zu sichern. 25 000 Liter Wasser pro Sekunde waren es zuletzt. Deswegen und aufgrund des Wetters leerte sich der See in diesem Jahr extrem schnell. Er ist den Angaben zufolge derzeit noch etwa zu einem Viertel gefüllt. Im Mai war er noch voll.

Hoteliers, Gastronomen und Wassersportler sprechen erneut von einem großen Schaden für den örtlichen Tourismus. Eine für das Wochenende angesetzte Segelregatta habe abgesagt werden müssen, sagte ein Sprecher des Regionalverbands Eder-Diemel.

Quelle: dpa