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Landwirtschaftsministerium schaltet sich ein

"Esel-Verbot" für übergewichtige Touristen auf Santorin

Lange Zeit haben Tierschützer gegen das schlimme Leid von Eseln auf der griechischen Insel Santorin gekämpft. Jetzt gibt es einen ersten Erfolg zu verbuchen: Das dortige Landwirtschaftsministerium hat beschlossen, dass Menschen, die mehr als 100 Kilo auf die Waage bringen, nicht mehr auf den Tieren reiten dürfen.

Schlechte Versorgung der Esel

Esel sind auf der griechischen Insel Santorin eine beliebte Touristenattraktion. Die Tiere gelten dort traditionell als Transportmittel und werden unter anderem auch dazu eingesetzt, um Urlauber durch hügelige Landschaften und enge Gassen zu tragen.

Medienberichten zufolge müssen die Esel oft ohne Unterbrechung die ganze Woche durcharbeiten. Ausreichend Wasser und Fürsorge? Fehlanzeige! Immer wieder tauchen schockierende Fotos im Netz auf, die die jämmerlichen Lebensumstände und desolaten Gesundheitszustände der Tiere zeigen.

"Die Tiere dürfen nicht mit übermäßigem Gewicht belastet werden"

Tierschutzorganisationen wie "Help the Santorini Donkey" und "Donkey Sancturary" kämpfen seit langer Zeit für das Schicksal der Esel. Nun hat auch das griechische Landwirtschaftsministerium reagiert und neue Richtlinien festgelegt: "Die Tiere dürfen nicht mit übermäßigem Gewicht belastet werden. Die Last darf 100 Kilogramm oder ein Fünftel des Körpergewichts nicht übersteigen", heißt es darin, wie der Express berichtet.

Außerdem wurde schriftlich festgehalten, dass die Esel mit ausreichend Wasser und Futter versorgt werden müssen und sie, um als Arbeitstiere genutzt werden zu können, in einem guten gesundheitlichen Zustand sein müssen.

Nach der ersten großen Erleichterung bei den Tierschützern, treten nun aber auch Zweifel auf, ob sich wirklich überall an das neue Gesetz gehalten wird. Viele bezweifeln, dass Touristen tatsächlich gewogen werden, bevor sie auf den Esel steigen dürfen.