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Forstleute rechnen mit dritter Generation in einem Jahr

Massenvermehrung der Borkenkäfer

Durch das heiße und trockene Wetter vermehren sich die Schädlinge wesentlich schneller als sonst. Förster befürchten eine dritte Generation der Käfer in diesem Jahr. Normalerweise erreicht die Population nur die zweite Generation.

Gestresste Fichten

Buchstäblich sind Fichten bei der momentanen Wetterlage „gestresst“. Das bedeutet, dass die Bäume nicht mehr genug Harz abgeben um bröselige Stellen im Holz zu schließen. Normalerweise verklebt diese Flüssigkeit auch die Schädlinge und hindert sie am Eindringen in den Stamm. Im Moment beißen sich die Borkenkäfer ohne Hinderung ein Brut-Zentrum ins Holz, die sogenannte Rammelkammer. Experten gehen davon aus, dass ein einziges Weibchen in drei Generationen über 100.000 Nachkommen zeugen kann. Aus diesem Grund werden die Borkenkäfern ab Mitte August in unseren Wäldern vermehrt sichtbar, denn dann fliegen die Massen aus der Baumrinde aus.

Auch Folgejahr betroffen

Die riesige Population sorgt zudem für Probleme im kommenden Jahr. Durch die enorme Vermehrung werden vermutlich wesentlich mehr Borkenkäfer den Winter überstehen – die Grundpopulation im nächsten Jahr wird somit höher liegen als 2018.

Gegenmaßnahmen laufen

Förster sind, so berichtet RP Online, landesweit in Alarmbereitschaft. Sie suchen die Bäume nach den kleinsten Rissen, Furchen und Löchern ab. Ein winziger Hauch Bohrmehl kann schon ein Anzeichen für die Schädlinge sein. Die Experten suchen außerdem gezielt nach Spuren des Spechts, der die Larven des Käfers gerne als Mahlzeit zu sich nimmt. Befallene Bäume werden so bald wie möglich gefällt, so dass die nächste Generation der Käfer nicht ausfliegen kann.

Der Borkenkäfer – nicht immer Feind!

Doch nicht überall richtet der Borkenkäfer großen Schaden an. Im Nationalpark Eifel nutzt man den Befall der Fichten durch den Käfer für eine Aufforstung. Hier soll ein Buchen und Birkenwald den Fichtenwald ersetzen, deshalb werden den Käfern jegliche Freiräume gewährt. Die Fichten im Park zeigen durch den Borkenkäfer ein trauriges Bild: Der Pilz sitzt als Todesbote am Stamm, die Nadeln rieseln und das graubraune Holz ist porös. Irgendwann werden diese Bäume im Wind umfallen und Platz machen für eine neue Generation: Kleine Buchen und Birken, die wieder einen Laubwald entstehen lassen.