Blutgeschwülste an der Hand – nur durch Essen!
Als ein Mann in Südkorea die Notaufnahme eines Krankenhauses betritt, ahnen die Ärzte nicht, welcher Auslöser hinter der geschwollenen blutunterlaufenen Hand steckt.
Als ein Mann in Südkorea die Notaufnahme eines Krankenhauses betritt, ahnen die Ärzte nicht, welcher Auslöser hinter der geschwollenen blutunterlaufenen Hand steckt.
Der 71-jährige Mann kam mit einer extrem lila-blau verfärbten Hand in die Notaufnahme des Krankenhauses und berichtete von massiven Schmerzen im Handrücken und den Handflächen. Da der Patient mehrere heftige Vorerkrankungen hatte, gingen die Ärzte von einer Folgeerkrankung aus: er ist Diabetiker, leidet unter Bluthochdruck und seine Nierenfunktion war massiv eingeschränkt. Doch die Mitarbeiter der Chonbuk National University Medical School fanden in all den Diagnosen keinen Auslöser für die Blutgeschwülste.
Im Gespräch mit den Ärzten konnte schließlich doch noch der Grund für die heftigen Symptome gefunden werden: Der Patient aß zwölf Stunden vor den ersten Anzeichen der Erkrankung rohe Meeresfrüchte! Nach dieser Erkenntnis entnahmen die Ärzte dem Mann verschiedene Gewebeproben und der Verdacht wurde real: Er war mit dem Bakterium Vibrio vulnicficus infiziert.
Diese Bakterien leben üblicherweise im sommerwarmen Meerwasser, erläutert der Stern. Badet man in solchen Gewässern, kann sich der Schwimmer mit den schnell vermehrenden Keimen infizieren. Das Umweltbundesamt rät daher, nicht mit offenen Wunden in solche Gewässer zu steigen. Diese Warnung gilt auch für unsere Breitengrade: Die Erregerform kann nämlich auch in Nordeuropa im Wasser vorkommen, allerdings nur bei einer Temperatur von 20 Grad.
Die Symptome für eine bakterielle Infektion reichen von leichtem Durchfall über Fieber und Erbrechen bis hin zu geschwollenen Blutgefäßen – wie bei dem Patienten aus Südkorea. Denn solange Meeresfrüchte roh oder nicht durchgegart gegessen werden, kann sich das Bakterium auch über diesen Weg in unserem Körper festsetzen.
Durch den massiven Krankheitsverlauf des Mannes konnten Hand und Unterarm nicht mehr gerettet werden. Das schon schwer durch die Bakterien geschädigten Gewebe wurde trotz Antibiotika als Infusion über die Venen nicht von den Erregern geheilt werden. Als letzter Ausweg blieb nur die Amputation der Hand und des Unterarms.