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Bakterium durch Haustier übertragen

Hund leckt ihn ab – Mann verliert beide Beine

Der 48-jährige US-Amerikaner Greg Manteufel hat es immer besonders genossen, innige Zeit mit seiner Hündin Ellie zu verbringen. Da kam es schon mal vor, dass der Vierbeiner sein Herrchen freudig abgeleckt hat. Dass dieser Liebesbeweis ihn aber fast das Leben kosten würde, hätte er niemals gedacht.

Schwere Blutvergiftung

Ende Juni fühlte sich Gref Manteufel aus dem US-Bundesstaat Wisconsin nicht wohl und kämpfte mit grippeähnlichen Symptomen. Als sich dann auch noch seltsame Blutergüsse auf seinem Körper bildeten, beschloss der 48-Jährige, in die Notaufnahme zu fahren. Dort diagnostizierten die Ärzte eine starke Blutvergiftung. Das Bakterium Capnocytophaga canimorsus hatte sich in die Blutbahnen des Amerikaners geschlichen und die schwere Krankheit ausgelöst. Die Horror-Krankheit führte sogar dazu, dass die Mediziner Greg Manteufel beide Beine und einen Arm amputierten mussten.

Gefährliches Bakterium lauert in fast jedem Haustier

Doch wie hatte sich der Amerikaner den bakteriellen Erreger eingefangen? Die behandelnden Ärzte gehen davon aus, dass seine Hündin Ellie Schuld an der Sepsis trägt. Nur kurz vor dem Ausbruch der Symptome soll das Tier sein Herrchen innig abgeschleckt haben.

Zum Hintergrund: Knapp 70 Prozent aller gesunden Hunde tragen laut einer japanischen Studie das Bakterium Capnocytophaga canimorsus in sich – es wäre also nicht ungewöhnlich, wenn Haustier Ellie für die Übertragung verantwortlich gewesen ist. Auch über die Hälfte der Hauskatzen sind „befallen“.

Wie die Experten in Ergebnissen veröffentlichten, sei das Bakterium für Tiere völlig ungefährlich, doch für den Menschen könne der Einzeller schlimme Folgen haben. Durch Bisse, Ablecken oder sogar reinen Körperkontakt bei Wunden, kann der Erreger an den Menschen übertragen werden – ohne dass dieser etwas davon bemerkt.

Doch keine Sorge: Nicht jeder Mensch trägt direkt eine Blutvergiftung davon. Lebensbedrohlich wird eine Infektion laut einer französischen Studie erst in Kombination mit einem schwachen Immunsystem.