Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Unterschätzte Gefahr für Millionen Deutsche

Ambrosia im Garten? Sofort handeln!

Beifußblättriges Traubenkraut, Beifuß-Ambrosie oder auch Ambrosia, ist ein Unkraut, das sich derzeit rasant in Deutschland ausbreitet. Von den Pollen der Pflanze geht eine hochallergene Wirkung aus, die beim Menschen schwere Reaktionen, bis hin zu lebensgefährlichen Asthma-Anfällen, verursachen kann. Wer das Grün in seinem Garten entdeckt, sollte schnellst möglich handeln.

Inhalt

Abgase verstärken Aggressivität des Blütenstaubs

Die Beifuß-Ambrosie ist eine aus Nordamerika eingeschleppte Pflanze, die sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend in Europa und damit auch in Deutschland ausgebreitet hat. Der Klimawandel und insbesondere Autoabgase führen dazu, dass das Unkraut wie verrückt wächst und sich zusätzlich die biochemische Zusammensetzung der Pollen derart verändert, dass deren Wirkung aggressiver als je zuvor ist, wie das Portal „My Homebook“ unter Berufung auf eine Studie des Helmholtz Zentrums in München berichtet.

Man begegnet dem Kraut mittlerweile überall. Ob auf Äckern, am Wegesrand, in Gärten oder Wäldern. Der Korbblütler ist auf dem Vormarsch und beschert insbesondere Pollenallergikern in seiner Blütezeit einen enormen Leidensdruck.

Unglaubliche Zahlen

Eine weitere Studie des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung nennt begleitend erschreckende Zahlen, die sich auf eine mögliche zukünftige Belastung des Gesundheitssystems beziehen. Demnach könnten rund acht Millionen Menschen in Deutschland aufgrund der mitunter aggressiven Ambrosia-Pollen erkranken, wodurch die Wissenschaftler anstehende Kosten von bis zu einer Milliarde Euro pro Jahr sehen.

Hartnäckig und gesundheitsgefährdend

Sobald die Blütezeit beginnt, sind Pollenallergiker im Allgemeinen gebeutelt. Da die Ambrosia im Vergleich zu anderen Pflanzen und Gräsern eher spät blüht, verlängern sich die Beschwerden zusätzlich. Zwischen Ende Juli und Oktober ist die Hauptblütezeit.

Fällt das Klima deutlich wärmer aus, kann sich diese sogar bis in den November hineinziehen. Dabei kann eine Staude bis zu einer Milliarde Pollen freisetzen. Die Ausdauer der Samen stellte dabei eine weitere Gefahr dar. So können diese nach Ablauf von 40 Jahren noch auskeimen und nebenbei starken Frost überstehen.

Das Unkraut löst bei vielen Menschen schwere allergische Reaktionen aus.
Neben brennenden und juckenden Hautreizungen kann es darüber hinaus zu einer Bindehautentzündungen, Reizhusten, Kopfschmerzen und Heuschnupfen kommen. In besonders schweren Fällen kann das Einatmen der Pollen zu einem lebensbedrohlichen Asthma-Anfall führen. Wer einmal allergisch reagiert, hat bei Kontakt mit der Pflanze ein Leben lang mit Beschwerden zu kämpfen.

Woran erkennt man das Grün?

Im Juni wächst die Beifuß-Ambrosie besonders stark. Die Blütezeit beginnt dagegen erst im Juli. Auf nährstoffreichen und feuchten Böden kann sie bis zu 2 Meter hoch werden. Ist die Erde eher trocken, bildet sie sich erheblich kleiner aus. Doch auch kleine Exemplare gelangen dabei zur Blüte und bilden Samen.

Besonders charakteristisch sind die erst grünen und später rot-braunen, behaarten Stängel, an denen üppig verzweigte Sprossachsen mit Blätter wachsen. Optisch gesehen ähneln die Blüten der Ambrosia denen der Cannabis-Pflanze. Zudem sind beide Blütengeschlecht vertreten. Das Erscheinungsbild der männliche Form ist dabei besonders markant. Sie haben schirmförmige Köpfen, sind traubig angeordnet und die Pollen sind gelb. Darunter befinden sich die weiblichen Gegenspieler. Ist genügend Platz und Sonnenlicht vorhanden, wächst das Grün stark in die Breite. Die Anordnung der Blütenstände erinnert dabei an einen Kerzenleuchter.

Was tun, wenn der Garten befallen ist?

Gartenbesitzer sollten ihre Grünflächen stets im Auge behalten. Hat sich das Gewächs erst mal breit gemacht, sollte schnellst möglich gehandelt werden. Dabei wird empfohlen, die Pflanze samt Wurzelwerk aus dem Boden zu entfernen. Doch es ist Vorsicht geboten und Hautkontakt sollte unter allen Umständen vermieden werden. Der Einsatz von Handschuhen, einem Mund- und Augenschutz und gegebenenfalls weiterer Schutzbekleidung sollten dabei nicht außer Acht gelassen werden. Vor allem ab Ende Juli, denn da entwickelt die Ambrosia ihre Blüten aus und es bildet die hochallergenen Samen.

Wie entsorgt man die Pflanzen?

Nach dem Entfernen darf das Grün weder auf dem Kompost noch in der Bio-Tonne landen. Es sollte samt Wurzelwerk in einem geschlossenen Müllsack im Hausmüll entsorgt werden. Damit das Unkraut effektiv bekämpft werden kann, sollten größere Bestände vorsorglich den lokalen Ämtern für Verbraucherschutz oder Pflanzenschutz gemeldet werden.

Vorsicht beim Kauf von Vogelfutter!

Ambrosia wird gerne in Vogelfutter gemischt und landet so schnell im Garten, wo es keimt und wächst. Wer sein Vogelhäuschen mit Futter ausstatten möchte, sollte beim Kauf auf Ambrosia-freie, hochwertige Produkte aus dem Fachhandel zurückgreifen.