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Besser direkt zum Arzt

Herpespickel auf der Nase - nicht ignorieren!

Hautunreinheiten sehen nicht sonderlich schön aus, sind aber in den meisten Fällen völlig harmlos und verschwinden von selbst wieder. Treten allerdings vor allem im Bereich der Nase herpesähnliche Pickel oder Bläschen auf, sollten Betroffene zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen.

Gefahr von erneuter Windpockenerkrankung

Wer Pickel hat, will sie lieber jetzt als gleich loswerden. Häufig verschwinden die Entzündungen nach einigen Tagen von selbst und stellen für den Betroffenen keinerlei Gefahr dar. Anders sieht das bei sogenannten Herpespickeln im Bereich der Nase und vor allem der Nasenspitze aus.

Bemerkt man dort diese ungewöhnlichen Entzündungen, könnte es sich um das sogenannte Hutchinson-Zeichen, wie es im medizinischen Fachchargon genannt wird, handeln. Dieses deutet bei erwachsenen Menschen auf eine erneute Infektion mit Windpockenviren hin.

Viren sitzen in Lauerstellung

Treten die herpesähnlichen Pickel im Bereich der Nase auf, könnte das ein Vorbote für eine bevorstehende Erkrankung der Augen sein, die im schlimmsten Fall zur völligen Erblindung führen kann. Schuld sind hierbei die Herpes-Viren, die das Auge angreifen und nachhaltig schädigen können.

Sowohl bei einem klassischen Lippenherpes, der durch Herpes-simplex-Viren verursacht wird, als auch einer Windpockenerkrankung (Varizelle-Zoster-Viren) ziehen sich die Erreger nach der überstandenen Erkrankung ins Nervensystem zurück.

Ist das Immunsystem eines Betroffenen sehr geschwächt, können die vorübergehend ruhenden Viren irgendwann erneut angreifen und es kommt zu einem Krankheitsrückfall.

Warnsignal: Nasenspitze

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Schlummern die Viren in Nervenknoten in der Nähe des Rückenmarks, den sogenannten Ganglien, erleiden Patienten bei einer Infektion mit Windpockenviren eine Gürtelrose. Haben sich die Erreger dagegen in den Nervenknoten des Gehirns eingenistet, ist bei einem erneuten Ausbruch der Befall des Auges möglich, was im schlimmsten Fall zur völligen Erblindung führen kann. Ein erstes Warnsignal ist dafür meist eine Veränderung der Haut an der Nasenspitze.

Schnelles Handel ist gefragt

Wird eine Funktionsstörung der Haut an der Nasenspitze bemerkt, sollte umgehend ein Hautarzt aufgesucht werden. Außerdem sollten Betroffene den Mediziner auf eine mögliche Beteiligung der Augen ansprechen. Denn nur dann ist es möglich, dass eine erneute Infektion erkannt und dementsprechend frühzeitig auch von einem Augenarzt behandelt werden kann, so dass bleibende Schäden vermieden werden können.

Oftmals werden Patienten stationär in einem Krankenhaus aufgenommen und bekommen hochdosierte Virustatika verabreicht, die die Viren im besten Fall zurückdrängen.

Wird die ärztliche Behandlung versäumt, bemerken Betroffene mit der Zeit eine Trübung des Sichtfeldes. Außerdem sind dann in der Hornhaut des Auges weiße Flecken sichtbar, die auf eine Ansammlung von weißen Blutkörperchen hinweisen, die gegen die Infektion ankämpfen. Ist dieses Stadium bereits erreicht, müssen Betroffene dauerhaft cortisonhaltige Augentropfen einnehmen. Geschieht dies nicht, droht der Patient zu erblinden.