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Rheinland-Pfalz

Giftpflanzen breiten sich aus: Gefahr für Mensch und Tier

Während die meisten Gewächse durch die Hitzewelle vertrocknen, profitieren vor allem Giftpflanzen durch die heißen Temperaturen. Jakobskreuzkraut und Riesenbärenklau blühen zwar auch hübsch, sind aber eine echte Gefahr für Mensch und Tier.

Kreuzkraut ist in diesem Jahr regelrecht explodiert

Das giftige Jakobskreuzkraut breitet in vielen Bundesländern rasant aus. „Man führt es auch auf Klimaveränderungen und Witterungsextreme zurück“, sagt Klaus Gehring von der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gegenüber der Deutschen Presseagentur. Die gelb blühende Pflanze kann vor allem für Rinder und Pferde gefährlich werden. Beim Verzehr sterben die Tiere meist.

Wenn es - wie in diesem Jahr - extreme Trockenheit gebe, fielen bewachsene Flächen plötzlich brach und das Kreuzkraut könne sich hier ansiedeln, da es extrem stressresistent ist. In den letzten Jahren taucht das giftige Gewächs zunehmend an Straßenrändern und auf extensiv bewirtschafteten Flächen auf.

Laut dem Arbeitskreis Kreuzkraut ist die Zahl der Giftpflanzen in diesem Jahr deutschlandweit „explodiert“.

Tierhalter beunruhigt: So gering ist die tödliche Dosis 

Riesenbärenklau ebenfalls auf dem Vormarsch

Auch andere Giftpflanzen wie etwa der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) sorgen immer wieder für Probleme - wenn sie in der Nähe von Kindergärten oder Sportplätzen, an Ufern oder Fahrradwegen auftauchen. Wenn die Sonne stark scheint, kann das Gewächs bei Hautkontakt starke Rötungen bis hin zu Verbrennungen und schwere allergische Reaktionen verursachen. Vor allem Kinder und Menschen mit empfindlicher Haut können massiv geschädigt werden. Aber auch Tiere können schmerzhafte Blasen erleiden.

Im Gegensatz zur Ambrosia-Pflanze gebe es für Kreuzkräuter und Bärenklau keine Überwachungsprogramme und keine Bekämpfungspflicht. „Wenn ein Kleingärtner Lust hat, Riesenbärenklau als Zierpflanze auf seiner privaten Fläche zu pflanzen, kann ihm keiner was“, erklärt der Experte. In anderen Ländern sei das anders, fügt er hinzu. Hier gebe es bei „Problempflanzen“ eine Rechtsgrundlage, die Sicherheitsabstände, Beseitigungs- und Bekämpfungspflichten vorsieht. Solche Vorschriften sind allerdings für die Verwaltung eine enorme Last, sie müssten kontrolliert und Verstöße sanktioniert werden.

Quelle: dpa