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Was steckt hinter der Krankheit?

Unterschätzte Gefahr durch kalte Lungenentzündung

Ist die Lunge entzündet, macht sich das meist unter anderem durch eine deutlich erhöhte Körpertemperatur bemerkbar. Doch es gibt auch eine andere, weitestgehend unbekannte, Form der Pneumonie – die sogenannte kalte oder atypische Lungenentzündung.

Krankheit wird oft nicht erkannt und unterschätzt

Die kalte Lungenentzündung wird durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten) übertragen und ist schon im Anfangsstadium hochansteckend. Wie der Name schon vermuten lässt, geht sie allerdings nicht mit Fieber einher, was die Krankheit besonders tückisch macht. Sie wird deshalb nämlich gerne unterschätzt und infolgedessen oft verschleppt. Viele Patienten nehmen an, „nur“ an einer Erkältung zu leiden und vermeiden den Gang zum Arzt. Das kann verheerende Folgen für die Gesundheit haben.

Auslöser für die atypische Lungenentzündung sind in der Regel Pneumokokken. Allerdings können auch Viren, Pilzsporen oder in seltenen Fällen sogar Würmer die Krankheit hervorrufen. Welche Erreger im Detail vorliegen, kann nur durch einen ärztlichen Urin-, Blut- und Auswurftest bestimmt werden.

Symptome der kalten Lungenentzündung richtig zuordnen

Woran erkennt man denn aber nun eine kalte Lungenentzündung, wenn die typischen Anzeichen einer Pneumonie ausbleiben? Generell gilt es, auf folgende, grippeähnliche Anzeichen zu achten:

  • trockener Reizhusten (ggf. mit gelb-braunem Auswurf)
  • stoßartiges Atmen
  • Engegefühl im Brustkorb (manchmal Schmerzen im Lungen- und Rippenbereich)
  • Atemnot / Kurzatmigkeit schon bei geringer Anstrengung
  • Schmerzen beim Ein- und Ausatmen
  • kalte Hände (vor allem bei Kindern)
  • Abgeschlagenheit, Unwohlsein
  • Rückenschmerzen (mit schwerer Atmung)
  • ggf. grippeähnliche Gliederschmerzen

Bei betroffenen Kleinkindern kann es außerdem zu  Appetitlosigkeit, einer schnelleren Atmung, einem erhöhten Puls und einem Blähbauch kommen. Stellst du die oben genannten Symptome fest, suche sicherheitshalber einen Arzt auf. 

Die richtige Therapie finden

Liegt eine bakterielle Infektion vor, wird die atypische Lungenentzündung mit Antibiotika behandelt. Nach spätestens drei Wochen sollten alle Symptome dann vollständig abgeklungen sein. Liegen nach sechs bis acht Wochen immer noch Beschwerden voll, liegt vermutlich eine chronische kalte Lungenentzündung vor.

Wurde die Krankheit durch Viren ausgelöst, helfen hier auch nur antivirale Medikamente.

Für alle Patienten gilt: Viel Wasser und Tee trinken und auf eine vitaminreiche Ernährung achten. Bettruhe in Abwechslung mit leichter Bewegung an der frischen Luft sowie Atemübungen, können auch zur Genesung beitragen.

Kann ich mich vor einer kalten Pneumonie schützen?

Die ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts (STIKO) rät bei Kindern ab zwei Jahren, Senioren, Diabetikern, Asthma- und COPD-Patienten sowie Menschen mit Herz- und Nierenproblemen zu einer Impfung gegen Pneumokokken, die für 90 Prozent aller Lungenentzündungen verantwortlich sind.

++ Nur ein Arzt kann eindeutig klären, woher individuelle Beschwerden kommen und was dahinter steckt! Ferndiagnosen, Zeitungsartikel oder Berichte im Netz ersetzen keine Diagnose eines Experten! ++ 

Quelle: Wunderweib